Der Pfarrei St. Jakob ist es gelungen, die Stelle des Kirchenmusikers neu zu besetzen. Matthias Braun (55) aus Hessen übernimmt die Stelle zum 1. März.
Lenggries – Diese Nachricht dürfte Musik in den Ohren der Katholiken in Lenggries sein: Der Pfarrei St. Jakob ist es gelungen, die Stelle des Kirchenmusikers neu zu besetzen. Matthias Braun (55) aus Hessen übernimmt die Stelle zum 1. März.
Stelle war seit April 2022 verwaist
Die Stelle war wie berichtet im April vergangenen Jahres vakant geworden, nachdem die Gemeinde und Kirchenmusiker Alexander Pointner ihr Arbeitsverhältnis in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst hatten. Die Suche nach einem Nachfolger gestaltete sich nicht ganz einfach. Die Stelle wurde im gesamten deutschsprachigen Raum ausgeschrieben. Ein Kandidat, der eigentlich im Herbst anfangen sollte, musste aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig absagen.
Die Liebe zu den Bergen trieb ihn nach Bayern
Dann wurde Matthias Braun auf die Stellenausschreibung aufmerksam, packte die Gelegenheit beim Schopfe und bewarb sich. „Aus Liebe zu den Bergen“, sagt er im Gespräch mit unserer Zeitung, habe er schon immer den Wunsch gehegt, eines Tages in Bayern zu leben. „Und zwar nicht erst, wenn ich in Pension bin, denn dann knüpft man ja keine Kontakte mehr.“
Erster Eindruck von Lenggries ist rundum positiv
Sein erster Eindruck ist rundum positiv. Bei einem „Vorstellungsgottesdienst“ sowie einer Chorprobe im vergangenen Oktober konnten er und die Gemeindemitglieder sich schon einmal beschnuppern. „Ich wurde von Anfang an sehr herzlich aufgenommen und freue mich auf die Zusammenarbeit“, sagt Braun.
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Eine Besonderheit, die ihm an seiner künftigen Wirkungsstätte besonders gut gefalle: In Lenggries sei „die Kirche mitten im Ort und hat einen hohen Stellenwert“, hat Braun festgestellt. „Jedes Fest beginnt mit einem Gottesdienst.“ Wenn er sich den Terminplan für heuer anschaue, dann freue er sich auf eine Reihe von Festlichkeiten, bei denen er als Kirchenmusiker gefragt sein wird. „Da darf ich dann den Ton angeben“, sagt er mit einem Lachen.
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Pfarrer Rauffer spricht von „Glücksfall“
Ebenso positiv blickt der Lenggrieser Pfarrer Josef Rauffer dem Dienstantritt des Kirchenmusikers entgegen. „Er hat uns durch seine musikalischen und menschlichen Qualitäten überzeugt“, sagt der Geistliche. Dadurch habe sich Braun gegen drei weitere ernst zu nehmende Bewerber durchgesetzt. Er sei ein „Glücksfall“ für die Gemeinde, so Rauffer.
Matthias Braun wurde in Limburg an der Lahn geboren. Mit dem Orgelspielen habe er bereits im Alter von zehn Jahren angefangen, berichtet er. Später studierte Braun Kirchenmusik, Gesangspädagogik und Kirchenchorleitung. Seit 1994 steht er im Dienst des Bistums Limburg. Sein Einsatzort in den vergangenen 20 Jahren war Hofheim im Taunus, wo er Bezirkskantor war.
Kinder liegen Kirchenmusiker sehr am Herzen
Dort habe er unter anderem einen Kinderchor gegründet. „Die Kleinen liegen mir sehr am Herzen.“ Die jüngsten Sänger, mit denen er musiziere, seien dreieinhalb Jahre alt, die ältesten 88.
Was die Orgel als „Königin der Instrumente“ angeht, so reize es ihn, den Menschen deren enorme Spannbreite zu vermitteln. „Die Kirchenmusik reicht von der Gregorianik über Orchestermusik und Motetten bis hin zum Neuen Geistlichen Lied“, sagt er. Diese Vielfalt wolle er transportieren. Auch auf die musikalischen Traditionen Bayerns hat er sich schon vorbereitet. „Ich habe angefangen, Ziach, also Steirische Harmonika, zu lernen“, verrät er. Aktuell bereitet sich Braun auf den Umzug nach Lenggries vor. Eine Wohnung hat er schon gefunden – sogar mit direktem Blick auf St. Jakob.