100 Jahre Walchenseekraftwerk: Dampfschiff gibt Rätsel auf

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Die „Olching“ wurde beim Bau des Walchenseekraftwerks eingesetzt. Was aus dem Dampfmotorboot geworden ist, ist unklar. Das Foto hat Wolfgang Gierstorfer zur Verfügung gestellt. © privat

Ende Januar jährt es sich um 100. Mal, dass das Walchenseekraftwerk erstmals Strom lieferte. Auch heute noch gibt es aus den Jahren der Baugeschichte und aus den ersten Betriebsjahre interessante und spannende Fakten zu berichten - zum Beispiel über das Dampfschiff namens „Olching“.

Kochel am See - Am 26. Januar 1924 lieferte das neu errichtete Walchenseekraftwerk erstmals Strom. Die Berichterstattung über die Bauzeit und die historischen Fotos stießen bei unseren Leserinnen und Lesern auf großes Interesse. Im Zuge der Berichterstattung stellt Wolfgang Gierstorfer unserer Zeitung ein Foto zur Verfügung. Es zeigt ein Dampfmotorboot namens „Olching“.

Nicht nur auf dem Kochelsee, sondern auch auf dem Walchensee im Einsatz

Das Schiff wurde in den 1920er-Jahren an das Walchenseekraftwerk verkauft, wo es beim Bau des Kraftwerks zum Einsatz kam, weiß Gierstorfer, der sich mit heimatkundlichen Fragen zu Olching beschäftigt. „Ich versuche schon seit geraumer Zeit, das weitere Schicksal des kleinen Dampfers zu klären“, schreibt Gierstorfer. „Nach meinem Kenntnisstand war das Schiff zwischen 1923 und 1925 auf dem Kochelsee für Material- und Personentransporte sowie für Ufersicherungsmaßnahmen als ,Kochelseefähre‘ im Einsatz.“ Das Boot ist auch in Büchern abgebildet, und zwar in „Das Bayernwerk und seine Kraftquellen“ von August Menge (1925) sowie in „Über den Kesselberg nach Mittenwald“ von Peter Blath, erschienen 2016.

Wurde die „Olching“ noch woanders hingebracht?

Gierstorfer weiß zudem aus der Quelle von Professor Benedikt von Hebenstreit aus dem Jahr 1928, dass die „Olching“ auch noch auf dem Walchensee im Einsatz war. „Hebenstreit hat auch die interessante und kuriose Historie der Kochelsee-Schiffe verfasst. Jedoch ist auch bei ihm nichts weiter über den weiteren Verbleib der Olching bekannt“, bedauert Gierstorfer. Er fragt sich, ob das Schiff noch anderenorts „weiterlebte“, gesunken ist oder einer Verschrottung zum Opfer fiel. Wer Hinweise dazu geben kann, kann sich gerne in unserer Redaktion melden, E-Mail loisachtal@toelzer-kurier.de.

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