Deshalb müssen Eltern mehr für die Mittagsbetreuung zahlen

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Die Mittagsbetreuung ist in Hohenpeißenberg im Schulgebäude der Primus-Koch-Grundschule untergebracht. © Ruder

Die Mittagsbetreuung in Hohenpeißenberg ist teurer geworden. Die Gebühren wurden zum 1. September „moderat“, wie es in der Gemeinderatssitzung hieß, erhöht. Damit soll das Defizit ein wenig abgefangen werden.

Dass es an den Grundschulen im Landkreis ein Betreuungsangebot für die Schüler gibt, das sich über die Schulzeit hinaus erstreckt, ist inzwischen üblich. Zumeist werden die offenen Ganztagsangebote und Mittagsbetreuungen von Trägern geführt, die Einrichtungen im pädagogischen Bereich anbieten.

Auch an der Primus-Koch-Grundschule in Hohenpeißenberg gibt es eine Mittagsbetreuung, deren Träger allerdings die Gemeinde ist. Der Gemeinderat beschloss nun kürzlich, die Gebühren für die Einrichtung zu erhöhen. „Unsere Mittagsbetreuung ist eine Erfolgsgeschichte“, sagte Bürgermeister Thomas Dorsch (CSU/Parteilose) in der Sitzung: „Die Mitarbeiterinnen leisten gute Arbeit, darum werden die Kinder hingebracht.“

Erhöhung in kleinen Schritten

Allerdings stiegen die Kosten für dieses Angebot stetig. „Innerhalb von kurzer Zeit ist das Defizit von 50 000 auf 70 000 Euro angestiegen“, sagte Dorsch. Aus diesem Grund komme die Gemeinde nicht umhin, die Gebühren für ihre Mittagsbetreuung anzuheben. Das solle in kleinen Schritten erfolgen. „Der Vorschlag aus der Verwaltung ist, die Gebühren moderat zu erhöhen“, so der Bürgermeister.

Künftig mehr für die Mittagsbetreuung zu verlangen, sei auch eine Frage der Gerechtigkeit. Wenn in anderen Einrichtungen mehr für die Betreuung bezahlt werde, müsse auch die Kommune schauen, dass sie Betreuung nicht viel günstiger als üblich anbietet. Zudem müsse die Gemeinde auch darauf achten, ihr Personal angemessen zu bezahlen, damit es ihr erhalten bleibe. „Wir kommen um eine moderate Erhöhung nicht umhin“, sagte Dorsch. In Hohenpeißenberg seien die Gebühren für die Mittagsbetreuung im Vergleich zu Einrichtungen in anderen Gemeinden immer noch niedrig.

Bislang hat die Betreuungsstunde, die jeweils 45 Minuten dauert, in der Hohenpeißenberger Mittagsbetreuung 2 Euro gekostet, zum 1. September wurde auf 2,30 Euro erhöht. Wer einen Vollzeitplatz in Anspruch nimmt, was ab 13 Stunden der Fall ist, hat bislang 110 Euro pro Monat bezahlt. Nach der Gebührenerhöhung kostet dieser 130 Euro. Für den Vollzeitplatz sind die Kosten nach wie vor gedeckelt, wie die Geschäftsleiterin des Hohenpeißenberger Rathauses, Gudrun Schuster, ausführt. Sie steigen ab einer Buchungszeit von 13 Stunden nicht weiter.

Einstimmiger Beschluss

Gemeinderätin Gabriela Seitz-Hoffmann (Aufwind) wollte wissen, wie viele Kinder die Mittagsbetreuung derzeit besuchen. Wie Dorsch sagte, gingen im vergangenen Schuljahr 73 von 150 Grundschülern nach der Schule in die Betreuungseinrichtung. Damit wird das Angebot der Mittagsbetreuung von fast der Hälfte der Buben und Mädchen, die die Grundschule besuchen, wahrgenommen.

Die Hohenpeißenberger Mittagsbetreuung, die im Schulgebäude untergebracht ist, ist von Montag bis Freitag von 11.15 Uhr bis 15.30 Uhr geöffnet und freitags bis 14 Uhr. Sechs Betreuerinnen kümmern sich um die Buben und Mädchen, eine zusätzliche Mitarbeiterin ist für die Essensausgabe zuständig, zudem konnte auch für dieses Schuljahr die Bufdi-Stelle besetzt werden.

Hermann Summer (Aufwind) erkundigte sich nach der Höhe des Zuschusses, den die Gemeinde pro Mittagsbetreuungs-Kind bezahlt. Das seien rund 1000 Euro pro Kind, antwortete Dorsch. Für jedes Kindergartenkind seien es Zuschüsse in Höhe von rund 4000 bis 5000 Euro, die die Kommune übernehme. „Das ist immer ein Zuschussbetrieb“, sagte Dorsch über Kinderbetreuung generell.

Der Hohenpeißenberger Gemeinderat beschloss die Erhöhung der Gebühren für die Mittagsbetreuung einstimmig. Die Erhöhung ist bereits zum 1. September in Kraft getreten.

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