Mit einer Reihe von Veranstaltungen feiert Rottenbuch 950-jähriges Bestehen. Höhepunkt ist ein Festprogramm am letzten August- und ersten Septemberwochenende.
Rottenbuch - Am 27. Dezember 1073 wurde Rottenbuch in einer Schenkung von Herzog Welf I. und seiner Frau Judith zum ersten Mal urkundlich erwähnt – kurz bevor die ersten Augustiner Chorherren an das neu errichtete Kloster entsandt worden waren. Dieses Jubiläum wird heuer groß in Rottenbuch gefeiert: Im Zuge von zwei Festwochenenden sollen sich interessierte Besucher sowohl ein Bild vom reichen historischen Erbe der Pfaffenwinkel-Gemeinde machen können als auch mit den Dorfbewohnern feiern. Mehr als zehn Vereine werden sich am Festprogramm beteiligen.
DJs, Trommlerzug und Schützenwallfahrt
Den Auftakt machen am kommenden Freitag, 30. August, die Landjugend und Freiwillige Feuerwehr im Ort, denen es gelang, die DJs Niklas und Luca für eine vergnügliche Tanzparty zu gewinnen. Am darauffolgenden Samstag, 31. August, findet am Fohlenmarktplatz ein Geschicklichkeitsparcours der Pferdefreunde Rottenbuch statt.
Am Abend wird schließlich der Trommlerzug unter der Leitung von Tobias Erhard sein 50-jähriges Bestehen feiern: 20 Trommlerzüge, zehn Musikkapellen und zwei Spielmannszüge werden sich dabei an einem Sternmarsch zum Festzelt beteiligen und ein paar flotte Märsche zum Besten geben. Mit dem „Bayerischen Defiliermarsch“ haben die Rottenbucher Trommler für diesen feierlichen Anlass gemeinsam mit der Musikkapelle extra ein neues Stück einstudiert. Im Anschluss spielen die „Pfaffenwinkler“ im Festzelt auf.
Am Sonntag, 1. September, findet die Schützenwallfahrt des Bezirks Oberbayern statt, an der sich auch die Trommler beteiligen. Anschließend geht es mit einem Zug zurück ins Zelt, wo jeweils eine Gastkapelle aus Unterfranken und Langenargen am Bodensee zu hören sein wird.
Fohlenmarkt und Patrozinium als Höhepunkte – Familien- und Dorftag geplant
Nach diesem ersten großen Festwochenende gehen die Jubiläumsfeier am 6. September weiter: Dann findet der jährliche Fohlenmarkt des Pferdezuchtverbands Oberbayern mit Versteigerung statt, musikalisch begleitet von der Musikkapelle Rottenbuch. Mit dem Patrozinium der Rottenbucher Pfarrkirche Mariä Geburt erreichen die Feierlichkeiten am Sonntag, 8. September, ihren Höhepunkt. Für den feierlichen Gottesdienst konnte Bischof Stefan Oster aus Passau gewonnen werden.
Beim anschließenden Familien- und Dorftag wird für jeden etwas geboten sein. An verschiedenen Stationen und Ständen kann man seine Geschicklichkeit trainieren, Rätsel lösen, einen Hindernisparcours absolvieren oder auf einer Slackline balancieren. Wer besonders fleißig mitmacht, hat die Chance, einen kleinen Preis sowie eine Anstecknadel zu gewinnen.
Zehn Türen öffnen sich
Für geschichtsinteressierte Besucher öffnen sich an diesem Tag zudem zehn Türen, die für die breite Öffentlichkeit sonst meist verschlossen bleiben (wir berichteten). In der Pfistermühle, dem Sommerkeller, dem Pfarrstadl, dem Bräuhaus und an vielen anderen Orten können sie auf den Spuren der Augustiner Chorherren wandeln und die Dorfgeschichte hautnah erleben.
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„Wir freuen uns schon riesig auf dieses Fest“, verrät Bürgermeister Markus Bader, der zugleich auf die viele Arbeit verweist, die hinter so einem Großereignis steckt. Umso mehr lobt er, dass es gelungen ist, alle Vereine mit ins Boot zu holen. „In Rottenbuch hat man einfach das Gefühl, dass alle an einem Strang ziehen. Und wenn es doch einmal Meinungsverschiedenheiten gibt, diskutieren wir sie im gegenseitigen Respekt aus.“ Bleibt nur zu hoffen, dass der Wettergott den Rottenbuchern gewogen ist. Jeder ist herzlich eingeladen, mitzufeiern.
Wolfgang Gössweiner