Grandiose Stimmung, gute Musik, viele Mitmachaktionen und das bei strahlendem Sonnenschein und kostenlos: Rund 2500 Besucher feierten gemeinsam am letzten Schultag auf dem Peißenberger Festplatz beim „hAMMERsound“-Festival. Besser hätten die Ferien für viele Kinder und Jugendliche wohl kaum starten können.
Den Beginn im Line-up machten die drei Bands, die die vorausgegangenen Bandwettbewerbe in den Jugendzentren im Landkreis gewonnen hatten (wir berichteten). Sowohl die „Open Vents“ aus Penzberg als auch „Antipasti“ und „The Racoons“, zwei Bands mit Peitinger Beteiligung, sorgten für einen abwechslungsreichen Musikmix am frühen Nachmittag. Sie hatten einen klaren Heimvorteil, denn Freunde und Familien füllten den Platz vor der Bühne und feuerten sie kräftig an.
„Heischneida“ hatten es da schon etwas schwerer, die Leute in die Nähe zu locken. Denn die meisten Zuschauer mieden die pralle Hitze vor der Bühne und suchten sich lieber schattige Plätze weiter hinten auf dem Gelände. Die Chiemgauer ließen sich davon aber nicht abschrecken und lieferten eine souveräne Show ab, die dann doch nach und nach mehr Schaulustige nach vorne zog. Vor Energie strotzend und durchwegs auf Bairisch wurde ein perfekter Auftritt hingelegt, bis der Schweiß in Bächen von der Stirn lief. Das tat er auch bei den Besuchern, die eine Abkühlung aus dem Schlauch der Peißenberger Feuerwehr dankend annahmen und im herabregnenden Wasser ausgelassen tanzten.
Kraftvoll ging es bei „Please Madame“ weiter. Die Österreicher überzeugten mit Indierock vom Feinsten. Ihre ausgiebige Liveerfahrungen war zu erkennen. Mit ihren Liedern und den passenden Ansagen trafen sie genau den Geschmack des jungen Publikums.
Sogar ein paar Groupies, die ganz vorne alles filmten und ihr Idol lautstark bejubelten, standen bei „Damona“ am Bühnenrand vor mittlerweile hunderten Festivalgästen. Die Schwabsoienerin, für die es in den letzten zwei Jahren karrieremäßig steil bergauf ging, rockte, was das Zeug hielt. Wovon ihre englischsprachigen Lieder handeln, erklärte sie immer wieder, sodass jeder den Inhalt verstehen konnte. Trotz ihres derzeitigen Erfolgs wirkte sie dabei noch immer wie das nette Mädchen aus dem Landkreis.
Der Höhepunkt für viele kam am Schluss: Der Mainact des Festivals, TikTok-Star Rian, betrat gut gelaunt mit seiner Band die Bühne. Direkt vor ihm scharten sich zahlreiche Fans mit ihren nach oben gereckten Smartphones. Fleißig mitgesungen wurde bei mehreren Stücken. Vor allem bei „Schwarzes Schaf“, dem bekanntesten Hit des Kärntner Musikers“, schaffte dieser, das Publikum in Partylaune zu versetzen. Ebenso beim Lied „Katz und Maus“, bei dem eine lustige Choreografie, die Schlagzeuger Alex fleißig vortanzte, die Menge mitriss.
Konzerte und Azubimeile
Neben den Konzerten war es auch die Azubimeile, die die jungen Leute gerne besuchten. Selbst schmieden, einen virtuellen Leberkäse mischen, fräsen, Taschen bekleben, Stockbrot backen, Anstecker basteln oder einen Smoothie im Mixer mit Muskelkraft flüssig radeln: Die Standbetreiber zeigten sich kreativ im Umwerben der potenziellen künftigen Auszubildenden. Bei Spielen, Glücksrädern und vielen weiteren Gimmicks, die es gratis gab, konnte ganz unbeschwert mit Kindern und Jugendlichen Kontakt aufgenommen werden.
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Skateboardschnupperkurse wurden im Skatepark angeboten, wo danach zwei Wettbewerbe stattfanden, bei denen beeindruckende Tricks präsentiert wurden. Seifenblasenstation und Graffitiwand wurden ebenso stark frequentiert. Verpflegung gab es zu günstigen Preisen an den Essens- und Getränkeständen.
Ihren verdienten Applaus holten sich nicht nur die Musiker, sondern auch die Hauptorganisatoren des Festivals um 22 Uhr ab, als das Festival zu Ende ging. Kreisjugendpflegerin Christina Bernhard, die das „hAMMERsound“-Festival mit ihren Kollegen von der Kommunalen Jugendarbeit auf die Beine gestellt hatte, zog am nächsten Tag eine durchwegs positive Bilanz „Alle waren schwer begeistert“, berichtete sie nach Gesprächen mit Bands, Ausstellern und Gästen überglücklich. Die Azubimeile auf dem Gelände sei insgesamt sehr gut angenommen worden. „Es ist einfach der Wahnsinn, was für eine Qualität die Angebote inzwischen haben“, lobte Bernhard, was sich die einzelnen Anbieter ausgedacht hatten und fügte hinzu: „Es ist einfach der fehlende Baustein, um sich bei den jungen Leuten bekannt zu machen.“
Die Rückmeldung der Bands sei ebenfalls hervorragend gewesen. „Sie haben sich alle wohlgefühlt bei uns“, freute sich Bernhard. „Die Stimmung war fantastisch und es ist toll, wenn man sieht, dass alles so klappt, wie man es sich vorstellt“, freute sie sich, dass beim dritten „hAMMERsound“ die bisherigen Erfahrungen ideal eingesetzt werden konnten und sich das Festival so nochmals ein Stück besser und professioneller präsentieren konnte. Die 75 Helfer hätten perfekt zusammengearbeitet, alles habe wunderbar geklappt.
Ursula Gallmetzer