Amper nach den starken Niederschlägen gefährlich: Warnung an Bootfahrer

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Die Amper bei Grafrath kann durchaus reißend sein. Derzeit führt sie sehr viel Wasser. © Archiv

Die Amper führt nach den starken Niederschlägen Anfang Juni noch immer sehr viel Wasser. Für Schlauchbootfahrer oder andere Sportler könnte das sehr gefährlich werden.

Landkreis – Die Frau war nach Angaben der Wasserwacht mit einem Standup-Paddelboard (SUP) unterwegs. An Bord war auch ihr Hund. Als dieser ins Wasser fiel, wurde er schnell abgetrieben. Die Halterin wollte ihr Tier offenbar retten. Beide wurden aber schnell flussabwärts gespült, berichtet Grafraths Feuerwehrkommandant Thomas Wurm. Passanten wählten den Notruf. Doch als die Feuerwehr am Ort des Geschehens eintraf, hätten sich Zwei- und Vierbeiner bereits selbst ans Ufer retten können.

Bootfahren: Verbot beendet

Der Feuerwehrchef war zwar selbst nicht bei dem Einsatz dabei. Die Situation zeige aber, wie gefährlich die Amper derzeit sei. Das viele Wasser, das aus dem Ammersee kommt, mache den Fluss unberechenbar, so Wurm. Eine zusätzliche Gefahr seien im Fluss liegende Bäume, die bei den starken Schneefällen im vergangenen Winter umgestürzt sind. Durch den hohen Wasserstand seien diese häufig unter Wasser verborgen. Wer darin hängen bleibe, könne schnell unter Wasser gezogen werden.

Laut Wurm würden viele Menschen die Gefahren unterschätzen. Zudem würden sich viele auf ihre Ausrüstung verlassen.

Sorgen bereitet dem Feuerwehrkommandant das am 15. Juli endende Befahrungsverbot von Teilen der Amper. Dann könnten sich noch mehr Freizeitsportler ins Abenteuer stürzen. „Wir stellen uns darauf ein“, sagt Wurm. Zur Rettung Verunglückter verfüge die Feuerwehr über ein eigenes Boot. Dennoch rät der Feuerwehr-Chef, den Fluss derzeit besser zu meiden. Wer dennoch Boot fahren wolle, solle zumindest eine Schwimmweste tragen.

Auch Grafraths Bürgermeister Markus Kennerknecht weist auf die Gefahren hin. Vor allem das viele Treibholz, das nicht ohne Weiteres zügig entfernt werden könne, sei nicht zu unterschätzen.

Finger vom Alkohol lassen

Darauf macht auch Florian Heininger von der Kreiswasserwacht aufmerksam. Ein Problem sei zudem oft die mangelhafte Ausrüstung der Wassersportler. „Mit einem 9,99-Euro-Boot vom Discounter sollte man sich nicht auf die Amper wagen.“ Auch mit einem SUP sollte man den Fluss meiden. „Das ist das mit Abstand Ungeeignetste.“ Er empfiehlt Wasserfreunden, Touren bei gewerblichen Anbietern zu buchen. Dort bekomme man die passende Ausrüstung und eine Sicherheitseinweisung. Und noch einen Ratschlag hat Heininger. „Vom Alkohol sollte man die Finger lassen.“

Wie gefährlich die Amper sein kann, zeigte sich im August 2020. Auch damals führte sie viel Wasser. Einer 18-Jährigen wurde das zum Verhängnis. Das Sicherungsseil ihres SUPs verhakte sich in einem Stamm. Die Frau wurde unter Wasser gedrückt. Sie musste wiederbelebt werden.

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