Nach späterem Abzug der Bundeswehr: Stadt will Zeit für Planung nutzen

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Erst im Jahr 2030 verlassen die letzten Bundeswehreinheiten den Fliegerhorst. © Archiv Peter Weber

Die Bundeswehr verlässt erst im Jahr 2030 den Fliegerhorst. Vier Jahre später als bislang bekannt. Die Stadt will die Zeit für Planungen nutzen.

Fürstenfeldbruck - Vor ein paar Wochen wurde bekannt: Die Bundeswehr verlässt den Fliegerhorst nicht 2026, sondern erst im Jahr 2030. „Der spätere Abzug stört uns nicht“, sagte Konversionsmanagerin Nadja Kripgans in der jüngsten Sitzung des Konversionsausschusses. Auf der Tagesordnung stand die Ausschreibung der Rahmenplanung für den Fliegerhorst. „Wir können diese Zeit füllen, mit der Rahmenplanung, mit dem Aufstellen der Bebauungspläne und mehr“, meinte Kripgans.

Auch könne man die Zeit nutzen, um Gespräche mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) zu führen, sagte die Konversionsmanagerin. Der Bima gehört das alte Militärgelände. So könne man über Aufsiedlungskonzepte sprechen oder, ob die Bima schon Teilgebäude vor dem endgültigen Abzug freigibt.

Weitere Planungen hängen außerdem davon ab, wie schnell belastbare Aussagen über Altlasten auf dem Areal getätigt werden können, sagte Kripgans. Der Rahmenplan wiederum würde wie ein Ping-Pong-Spiel erstellt werden. Zwischendurch wird mal ein Gutachten erstellt, das wiederum wirkt sich auf die neue Planung aus. Dann muss auch ein Verkehrskonzept erstellt werden - und so weiter. Es gibt also noch genug zu tun.

Sportstätten für Vereine freigeben

Auch Stadtrat Georg Stockinger (Freie Wähler) betonte: „Natürlich müssen wir mit der Rahmenplanung weitermachen, auch wenn sich der Abzug verzögert. Wir müssen die Zeit nutzen, dass das am Ende ein gutes Objekt für die Zukunft Fürstenfeldbrucks ist.“

Im Zuhörerbereich verfolgte Joachim Mack, Vorsitzender des Sportbeirats, die Sitzung. Er bat den Ausschuss um Rederecht, um seinen Vorschlag für die Zwischennutzung bis zum endgültigen Abzug einzubringen. Die Offizierschule wird nach aktuellem Kenntnisstand spätestens im Herbst 2025 abziehen, so Mack. „Die vorhandenen Sportstätten auf dem Fursty-Gelände sind somit nicht alle ausgelastet.“ Mack bat daher die Stadtverwaltung, Gespräche mit Bima und Kommandantur zu suchen und für die Brucker Sportvereine über eine vorübergehende Mitnutzung zu verhandeln. Somit würde das Sportgelände nicht ungenutzt vor sich hinvegetieren.

„Mir kommt das alles suspekt vor“, meldete sich Stadtrat Hans Schilling (Freie Wähler) zu Wort. „Uns gehört da draußen kein einziger Quadratmeter. Und auch, wenn die Offizierschule der Luftwaffe 2025 weggeht, gehört uns weiter nichts.“

Er wies darauf hin, dass bislang kein einziger Vertrag betreffend der Kosten geschlossen wurde. „Und daher hab ich Bammel“, sagte Schilling. „Ihr glaubt doch nicht, dass die Bima uns da draußen irgendwas schenkt.“ Nadja Kripgans erklärte: „Die Bima beginnt nicht mit der Preisbildung, solange sie nicht weiß, was dort entsteht.“ Deshalb müsse man zuerst Pläne vorlegen, danach würde ein Preis genannt werden.

Stadt hat das Baurecht in ihrer Hand

Thomas Brückner (Grüne) äußerte: „Wir planen hier auf fremden Grund.“ Er hakte nach, ob die Bima nicht irgendwann sagen könnte, dass sie den Grund gar nicht erst hergibt, um selbst zu bauen oder Ähnliches. Dazu sagte die Konversionsmanagerin: „Wenn irgendjemand da draußen bauen will, braucht er Baurecht. Denn das Gelände liegt im Außenbereich. Und das geht nur über uns.“ Sprich: Die Stadt hat damit etwas in der Hand.

Wichtig sei es nun, die Rahmenplanung auszuschreiben, damit Angebote abgegeben werden können. Das Auftragsvolumen liegt laut Nadja Kripgans bei 300 000 Euro netto. Von der Regierung winkt eine Förderung in Höhe von 85 Prozent. Die Ausschussmitglieder votierten einstimmig für die Ausschreibung.

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