Neues Konzept der Musiknacht geht auf

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Dunkle Wolken am Himmel? Die wollte Bürgermeister Martin Schäfer (am Mikro) extra zur Songauswahl des Chors The Voice of Choice bestellt haben, wie er bei der Eröffnung der Musiknacht auf der Rathausterrasse sagte. Im blauen Hemd: Thomas Breitenfellner. © Guido Verstegen

Es begann alles gemächlicher als im vergangenen Jahr mit den Rekordzahlen und der großen Hitze, am Ende verwandelte sich Gröbenzell aber auch bei der 18. Musiknacht in eine einzige Partymeile: Jung und Alt feierten in den Sonntag hinein.

Gröbenzell - Zuletzt hatte es 2014 während der Veranstaltung geregnet, diesmal tröpfelte es nur bei der Eröffnung auf der Dachterrasse des Rathauses ein wenig. Mit Ain’t No Sunshine von Bill Withers hatte der Chor The Voice of Choice bei seinem Heimspiel den passenden Einstiegssong gewählt, und launig begrüßte Bürgermeister Martin Schäfer unmittelbar vor Über den Wolken von Reinhard Mey das Publikum. „Keine Sorge, die haben wir extra so bestellt“, sagte er mit einem Blick in den dunklen wolkenverhangenen Himmel. Tatsächlich: Den Rest des Abends blieb es bei Temperaturen um die 18 Grad trocken.

Chor sucht männliche Verstärkung

Und es war ein entspannter Start mit einem abwechslungsreichen Setting aus 20 Kehlen. Chorleiter Christian Bühn nutzte die Gelegenheit für eine Stellenanzeige. „Wer sich berufen fühlt oder jemanden kennt, der jemanden kennt, kann sich gerne melden“, machte er auf die fehlende Klavierbegleitung und noch fehlende Männer aufmerksam. Der seit 2002 bestehende Chor probt in der evangelisch-lutherischen Zachäuskirche.

Rund um die katholische Kirche St. Johann Baptist tat sich diesmal entlang der Kirchen-/Rathausstraße ein eigener Hotspot auf, Gratis-Gucker und -Zuhörer blieben draußen. „Das Konzept ist aufgegangen“, sagte Chef-Organisator Thomas Breitenfellner, „wir haben die Anwohner frühzeitig informiert und für mehr Sicherheit gesorgt, hatten auch erstmals einen mobilen Toilettenwagen im Zentrum. Insgesamt bewegt sich die Infrastruktur auf einem neuen Level.“

Rund 4000 zahlende Besucher unterwegs

Breitenfellner schätzt, dass erneut etwa 4000 Musikfans unterwegs waren. Die unsichere Wetterlage und die geballten Eventtermine rund um die Fußball-EM hätten sich bemerkbar gemacht.

Grundsätzlich nahmen die Besucher positiv wahr, dass an den Spielorten keine weiteren Zäune standen, dass man sich freier bewegen konnte, weil eben nur die zahlenden Gäste flanierten. Doch es gab auch kritische Stimmen. „Ich finde es schade, letztlich geht es nur um den Kommerz, und die Atmosphäre hat doch ziemlich gelitten“, sagte Birgit Renner, die seit 37 Jahren in Gröbenzell lebt. Ihre Begleiterin Anja Woyack wollte sich den Spaß auf keinen Fall verderben lassen und freute sich schon auf den Auftritt von The Troubleshooters: „Das garantiert Stimmung pur!“ Die 13-köpfige Soulband war nach einem Jahr Pause zurück im Stockwerk, begeisterte mit mitreißenden Klassikern und ihren Bläsern, zog die Besucher auf die Tanzfläche.

Musiknacht Gröbenzell Voigams
VoiGams riss die Zuhörer mit - und hatte selbst Spaß. © Guido Verstegen

Voll war es einmal mehr bei der DJ-Party vor dem Maya Coffee & More und auf dem Rathausplatz, wo VoiGams die Gäste bei Austropop, Schlagern, NDW- und Disco-Hits mitriss. „Ihr seid das definitiv beste Publikum des heutigen Abends“, rief Gottfried Empl (Gesang, Tuba, Bass) der Menge zu. Die Truppe hatte sich erst in der Corona-Zeit gefunden, wie Georg Kraft (Gesang, Akkordeon, Keyboard) erzählte: „2022 gab es dann die ersten kleineren Gigs, und dann waren wir auch schon beim Oktoberfest am Start. Die Kalbsbraterei suchte damals eine Band, und ich habe da angerufen. Weil wir noch kein Demo-Material hatten, haben wir das Wirte-Ehepaar zur Probe nach Taufkirchen an der Vils eingeladen – sie sind dann tatsächlich gekommen und haben uns gebucht.“

Auch an den vier neuen Locations kamen die Besucher voll auf ihre Kosten. Vor dem Reisebüro Agethen servierte die Band Else 15 aus Laim einen coolen Mix aus Rock- und Pop-Klassikern, am Caffé Gelato Italiano verbreiteten The Boys from Ipanema mit südamerikanischen Rhythmen gute Laune, vor dem Fleischatelier zog die Gruppe Dame Bube Krass vor allem dank der Stimme von Petra Leu alle Register, am Betonwerk lieferten My Moodies (unbekannte Songs neu interpretiert) und Teamplayer (Tanzbares von Abba bis ZZ Top) gekonnt ab. „Das ist typisches Open-Air-Feeling“, sagte My-Moodies-Sängerin Maximiliane Gschwendtner mit Blick auf das chillige Ambiente inmitten ehemaliger Industriehallen.  

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