Nun sind‘s drei: Stadtrat verkündet seine Kandidatur als Bürgermeister

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Der FDP-Stadtrat Dr. Patrick Lechner (47) bewirbt sich als Bürgermeister der Stadt Wolfratshausen. © FDP

In Wolfratshausen gibt es einen dritten Bürgermeisterkandidaten: Dr. Patrick Lechner (FDP) wirft seinen Hut in den Ring.

Wolfratshausen – Beim Starkbierfest am Freitagabend frotzelte die Loisachtaler Bauernbühne, ob die „Ein-Mann-Partei“ im Wolfratshauser Stadtrat einen Bürgermeisterkandidaten ins Rennen schicken wird. Nun ist‘s geschehen: Der Kreisvorstand der FDP hat Dr. Patrick Lechner offiziell nominiert. Der promovierte Mathematiker und Referent für Informationsfreiheit und Digitalisierung des Stadtrats stehe „für eine neue Handschrift im Rathaus“.

Die Entscheidung sei einstimmig gefallen, teilt der Kreisvorsitzende der FDP, Simon Roloff, nach der nicht öffentlichen Sitzung des Kreisvorstands mit. „Patrick Lechner vereint wirtschaftliche Kompetenz, Bürgernähe und den Willen, Wolfratshausen aktiv weiterzuentwickeln“, wirbt Roloff für seinen Parteifreund. Der 47-Jährige selbst begründet seine Kandidatur mit einer klaren Zukunftsvision für die Loisachstadt, mit einer „Vision Wolfratshausen 2032 – modern, menschlich, miteinander“. Lechner: „Ich kandidiere als Bürgermeister, weil ich fest daran glaube, dass Wolfratshausen mehr kann – und weil ich Verantwortung übernehmen möchte, um unsere Stadt gemeinsam voranzubringen. Als Stadtrat habe ich in den vergangenen Jahren viele Chancen, aber leider auch Blockaden erlebt.“

Mir geht es nicht um eingefahrene Strukturen oder politische Automatismen. Ich stehe für eine neue Handschrift im Rathaus. 

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Ein besonderes Anliegen ist ihm nach eigenen Angaben der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern nach dem Motto: „Zuhören, statt von oben herab. Miteinander gestalten, statt nur verwalten. Dafür werde ich neue Formate für echten Dialog schaffen – vom regelmäßigen Bürgerstammtisch bis zur digitalen Beteiligungsplattform. Die besten Ideen kommen ja meist von den Menschen hier vor Ort.“

Die Liberalen wollen „bewusst eigenes Zeichen setzen“

Die Liberalen setzen mit der Nominierung Lechners laut Roloff „bewusst ein eigenes Zeichen“. Der designierte Bürgermeisterkandidat der CSU, Günther Eibl, der vor einigen Wochen mit Blick auf das Duell mit Amtsinhaber Klaus Heilinglechner (Bürgervereinigung) festgestellt hatte, dass „die zwei Besten“ miteinander konkurrieren würden, verkenne, „dass unsere Demokratie vom Wettbewerb der Ideen lebt“, stellt der FDP-Kreisvorsitzende fest. Gerade deswegen sei es wichtig, den Wählerinnen und Wählern eine vielfältige Auswahl zu bieten – „unabhängig von Amtsbonus oder Parteigröße“. Lechner betont: „Mir geht es nicht um eingefahrene Strukturen oder politische Automatismen. Ich stehe für eine neue Handschrift im Rathaus – pragmatisch, bürgernah und mit Lust auf Gestaltung. Die Menschen sollen eine echte Wahl haben, wie es mit Wolfratshausen weitergeht.“

Lechner zog 2020 in den Wolfratshauser Stadtrat ein

Lechner führte bei der Kommunalwahl 2020 die Stadtratsliste der Freien Demokraten an. 1099 Stimmen konnte er auf sich vereinen – und zog als einziger Vertreter seiner Partei in das Gremium ein. Gemeinsam mit den vier Stadträten der SPD bildet der IT-Manager eine Fraktionsgemeinschaft. Zuletzt scheiterte er mit seinem Vorstoß, Stadtratssitzungen live im Internet zu übertragen. Skeptisch betrachtet der FDP-Politiker die geplante S-Bahn-Verlängerung. Die Wirtschaftlichkeit des 433-Millionen-Euro-Vorhabens „ist aus meiner Sicht schön gerechnet“, sagte er kürzlich im Stadtrat. Er stimmte gegen die finanzielle Beteiligung in Höhe von 4,65 Millionen Euro der Loisachstadt an der Tieferlegung der Gleise am S-Bahnhof. cce

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