„Super, wenn sich die zwei besten bewerben“: Eibl fordert Bürgermeister erneut heraus
Die Parteien suchen Bewerber fürs Bürgermeisteramt. 2026 wird gewählt, Rathauschef Heilinglechner will nochmal. Jetzt wagt sich ein zweiter Kandidat aus der Deckung.
Der Amtsinhaber will nochmal: Klaus Heilinglechner steht für eine dritte Amtszeit zur Verfügung und möchte als Bürgermeisterkandidat der Bürgervereinigung antreten. Die anderen Parteien sortieren sich noch – ein Gegenkandidat läuft sich aber schon warm.
CSU-Chefin will Eibl nominieren - „Super, wenn sich die zwei besten bewerben“
Die Antwort der Wolfratshauser CSU-Chefin auf die Frage, was ein Bürgermeister-Kandidat mitbringen muss, ist kurz und deutlich. „Ich werde Günther Eibl als Kandidat vorschlagen.“ Theoretische Gedankenspiele: Darauf hat Claudia Drexl-Weile keine Lust. „Er kann das, er hat die Kompetenz und er kennt sich in der Kommunalpolitik aus.“ Der derzeitige Vize-Bürgermeister war bereits 2020 Kandidat der Christsozialen, schaffte es in die Stichwahl um den Chefsessel im Rathaus. Drexl-Weile: „Der Ortsverband und sein Vorstand müssen darüber noch entscheiden.“ Sie selbst hat das bereits.
Grüne sind unsicher: „Gibt einen Stimmungswechsel“
Keine andere Partei wagt sich gegenüber unserer Zeitung so klar aus der Deckung. Grünen-Sprecher Hans-Georg Anders nennt keinen Namen. „Wir sind noch in der Entscheidungsfindung, ob wir überhaupt einen Kandidaten oder eine Kandidatin aufstellen.“ Er selbst sieht Vorteile in einem Grünen-Bewerber um den Bürgermeisterposten. Und er sieht seine Partei im Aufwind. „Wir haben viele Neueintritte und ich glaube, es gibt jetzt bundesweit einen Stimmungswechsel.“ Zuletzt hatten die Grünen mit viel Gegenwind zu kämpfen. Erste Besprechungen im Ortsverband zur K-Frage hat es schon gegeben – allerdings noch ohne Ergebnis. „Wir haben aber auch noch Zeit.“ Gewählt wird im März 2026. Von Heilinglechners frühzeitig angemeldetem Interesse lassen sich die Grünen nicht beeindrucken oder hetzen. „Das kam für uns nicht überraschend und ändert nichts daran, wie wir eine Entscheidung treffen.“
Ex-Bürgermeister überlegt noch: Helmut Forster könnte nochmal kandidieren
In der dreiköpfigen Fraktion der Wolfratshauser Liste sitzen drei ehemalige Bürgermeister-Kandidaten. Einer davon, Helmut Forster, war bereits Bürgermeister. Er durfte nicht zu einer zweiten Amtszeit antreten, weil er damals das Rentenalter erreicht hatte. Diese Regelung gibt es nicht mehr. Macht‘s Forster noch einmal? Der 77-Jährige dementiert das nicht. „Darüber müssen wir uns noch Gedanken machen. Die Partei müsste sich entscheiden, ob sie das überhaupt möchte. Und auch ich müsste überlegen, ob ich für eine Kandidatur zur Verfügung stünde.“ Er weiß aus Erfahrung: „Dafür müssen viele Umstände passen.“ Ob die Liste Wor überhaupt einen Kandidaten aufstellt, ist noch nicht sicher. Forster glaubt: „Viele gute Leute, die wir gerne auf der Liste haben wollen, würden sich wünschen, dass es auch einen Bürgermeisterkandidaten gibt.“ Ob die Liste einen aufstellt und wer es sein wird, „müssen wir im Frühjahr entscheiden“, sagt Forster.
SPD will Kandidaten aufstellen - Stadträte könnten in den Fokus rücken
Die SPD ist da schon weiter. „Wir wollen natürlich einen Kandidaten aufstellen“, sagt der Vorsitzende des Ortsvereins Holger Hohmann. Im September schon gab es im Ortsvorstand eine Besprechung zu diesem Thema. Für den Ortsvereins-Chef ist der Fahrplan klar. „Zuerst werden wir unsere Stadträte fragen. Die haben das Profil und die kommunalpolitische Erfahrung.“ Zwei Fraktionsmitglieder – Manfred Menke und Fritz Meixner – haben bereits für das Amt kandidiert. „Die haben ihr Profil noch geschärft“, sagt Hohmann. Festgelegt auf ein Stadtratsmitglied als Kandidat ist die SPD aber trotz aller Vorzüge nicht. Für Hohmann ist etwas anderes entscheidend: „Ich wünsche mir einen Bewerber, der ein Bild hat von Wolfratshausen 2030 oder 2035. Jemand, der Elan und Eifer mitbringt.“ Die Entscheidung wird im Team fallen.
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Günther Eibl will Bürgermeister werden: CSU-Vorstand muss entscheiden
Das ist auch in der CSU so. Günther Eibl legt Wert auf diese Klarheit. „Wenn Claudia Drexl-Weile das vorschlägt, muss der Ortsvorstand darüber entscheiden, und am Schluss muss ich als Kandidat aufgestellt werden.“ Der Vize-Bürgermeister druckst nicht herum: „Natürlich würde ich gerne noch einmal zur Verfügung stehen.“ Seine Beziehung zum Bürgermeister sei intakt, dass Heilinglechner seine Kandidatur bereits bekannt gegeben hat, tue der Sache keinen Abbruch. „Überrascht hat mich das auch nicht“, sagt Eibl.
Dass er gegen den Amtsinhaber antreten möchte, mit dem er als Stellvertreter eng zusammen arbeiten muss, sieht der CSU-Politiker nicht als Problem. „Wir werden Wahlkampf auf der Sachebene führen. Es ist doch super, wenn die zwei besten sich zum Wohle der Stadt bewerben.“