Klinikum Penzberg: Zukunft als „sektorübergreifender Versorger“?

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Das Klinikum Penzberg nennen die Starnberger Kliniken trotz des Defizits „sehr wichtig“ für die Holding – es soll als „sektorübergreifender Versorger“ fortgeführt werden. Aktuell sei es nicht geplant, die Notfallaufnahme zu schließen. © Andreas Baar

Das Penzberger Klinikum soll ein „sektorübergreifender Versorger“ werden. Laut Betreiber „weitestgehend“ mit seinem Leistungsangebot. So planen die Starnberger Kliniken mit dem Haus künftig weiter.

Penzberg – Am vergangenen Montag (28. Juli) bekamen die Mitarbeiter des Klinikum Penzberg bei einer Versammlung von den Starnberger Kliniken berichtet, was die Betreiber-Holding mit ihrem Haus plant. Wie berichtet, will der Klinikverbund, eine Tochter des Landkreises Starnberg, sich angesichts der Vorgaben der Krankenhausreform neu ausrichten. Zentrales Element ist ein neues Zentralklinikum mit 450 bis 500 Betten in Starnberg. Was für massive Sorgen in den anderen Standorten Penzberg, Seefeld und Herrsching sorgt. Am heutigen Dienstag (29. Juli) verkündeten Landrat Stefan Frey (CSU) und Holding-Geschäftsführer Thomas Weiler in einem Pressegespräch die Pläne.

Am Dienstag verkündeten Starnberger Kliniken und Landrat Frey: Penzberger Klinikum soll als „sektorübergreifender Versorger“ bestehen bleiben

Eine wichtige Nachricht hatten die Verantwortlichen für Penzberg. Ein kleines Haus der Grund- und Regelversorgung mit 100 Planbetten und rund 4.000 Patienten jährlich. Das Klinikum, laut Frey „sehr wichtig“ für die Holding, habe in der künftigen Struktur eine „durchaus sinnvolle Zukunft“. Schließungsgerüchten erteilte er insofern eine Absage, als das Haus in der Holding als „sektorübergreifender Versorger“ fortgeführt werden soll. Mit einer gesetzlichen Mindestanforderung zum Beispiel bei stationären Leistungen für Innere Medizin und Geriatrie. Laut Bundesgesundheitsministerium sollen sektorenübergreifende Versorgungseinrichtungen (Level 1i-Krankenhäuser) gerade im ländlichen Raum fachärztliche Leistungen anbieten können.

Was geschieht mit Notfallaufnahme?

Eine Notfallaufnahme müsse zwar „nicht zwangsläufig“ angeboten werden, könne aber vorgehalten werden, erklärte Weiler. Er machte klar: „Aktuell ist nicht geplant, die Notfallaufnahme zu schließen.“ Man gehe derzeit davon aus, das Leistungsportfolio in Penzberg stationär „weitestgehend“ weiter anzubieten. Auch das 2020 eröffnete MVZ mit der Schwerpunktpraxis für Hämatologie und Onkologie soll bleiben.

Noch ist Finanzierung unklar

Aber dafür muss die Frage der Finanzierung geklärt sein. Und da ist noch nichts in trockenen Tüchern. Die Verantwortlichen verweisen auf die laufenden Verhandlungen auf Bundesebene, es geht vor allem um künftige Tagespauschalen, die dann die Träger mit den Kassen festlegen müssen. Das habe man nicht in der Hand, betonte Frey. Gemäß gesetzlichem Zeitplan für die Krankenhausreform müssen die Gespräche bis spätestens Mitte Dezember abgeschlossen sein, sagt Weiler. Der Geschäftsführer, auch Landesvorsitzender beim Verband der Krankenhausdirektoren, ist optimistisch: Er sehe derzeit nicht, dass das Projekt generell scheiten könne.

5 bis 6 Millionen Euro Defizit

Bei allen Plänen für Penzberg spielt das Geld eine zentrale Rolle. Das künftige Haus muss „auskömmlich finanziert“ werden, betont Frey. Dann habe der Standort eine Zukunft. Derzeit macht das Klinikum laut Landrat ein Jahresdefizit von 5 bis 6 Millionen Euro, erziele aber auch Erlöse im Konzern. 2023 lag das Gesamtdefizit der Holding bei circa 23 Millionen Euro, dieses muss der Landkreis Starnberg ausgleichen.
Grundsätzlich wird Zuversicht verströmt. Man habe einen Plan, bekräftigte Frey. „Wenn der Plan aufgeht, hat Penzberg eine gute Zukunft.“

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