Ukraine-Angriffe auf die Krim: Putin ergreift neue Verteidigungsmaßnahme

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Putin verstärkt Krim-Verteidigung – Ukraine besteht auf Rückeroberung der Halbinsel

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Die Ukraine will weiterhin die von Russland annektierte Krim zurückerobern. Um das zu Verhindern, hat der Kreml jetzt neue Verteidigungsmaßnahmen ergriffen.

Sewastopol – Vor zehn Jahren hat Russland die ukrainische Halbinsel Krim besetzt und später annektiert. In einer Videoansprache hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nun an die vielen seitdem getöteten ukrainischen Soldaten erinnert. Dabei rief er ins Gedächtnis, wie lange die Ukraine sich schon gegen russische Angriffe wehrt und dass die Krim weiterhin besetzt ist.

„Das Jahr 14. Die Besetzung der Krim. Kämpfe in den Regionen Donezk und Luhansk. Der Beginn von Russlands blutigem Hybridkrieg gegen die Ukraine. Und der Beginn des ukrainischen militärischen Widerstands“, sagte er in Kiew. 

Russland will Krim „behalten“

Russland ist entschlossen, die Halbinsel weiterhin zu behalten und baut ihre Verteidigung auf der Krim weiter aus. Die Brücke von Kertsch werde jetzt mit einem Pantsir-S1-Luftverteidigungssystem geschützt, berichtet das Portal Newsweek unter Berufung auf pro-ukrainische Telegram-Kanäle. Auf Fotos in den sozialen Medien sieht man das Luftabwehrsystem neben der Brücke aufgestellt.

Die Brücke gilt als strategisch wichtig, weil sie Russland mit der besetzten Krim verbindet und auch als Nachschubroute für russische Truppen dient. „Die Streitkräfte der Russischen Föderation haben damit begonnen, massiv Ausrüstung in die Nähe der Kertsch-Brücke zu verlegen“, zitiert Newsweek eine der Quellen.

Ukraine konnte Pantsir-Systeme immer wieder ausschalten

Der Pantsir ist ein modernes russisches Kurzstrecken-Flugabwehrraketen-System. Der NATO-Codename lautet SA-22 Greyhound. Das Kurzstreckensystem kann Raketen und Drohnen in einer Entfernung von bis zu sieben Kilometern sowie Flugzeuge in einer Entfernung von bis zu 20 Kilometern ins Visier nehmen. Allerdings handelt es sich bei dem Pantsir auch um ein Luftabwehrsystem mit Schwächen. Immer wieder hatten es ukrainische Truppen geschafft, moderne Pantsir-Systeme etwa mit Drohnen zu zerstören.

Die Ukraine will die Krim zurückerobern.
Die Brücke von Kertsch wird jetzt mit einem Pantsir-S1-Luftverteidigungssystem geschützt. © Uncredited


Die Ukraine hatte in der Vergangenheit immer wieder die 19 Kilometer lange Straßen- und Eisenbahnbrücke angegriffen. Kiew hat weitere Angriffe auf das Bauwerk angekündigt, um die Halbinsel, die Russland 2014 annektiert hat, zurückzuerobern. Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR hat bereits konkrete Pläne zur Rückeroberung der Krim ausgearbeitet. Zudem gebe es auch Pläne zur Zerstörung der von Russland gebauten Brücke von Kertsch, wie HUR-Vertreter Andrij Jussow im Fernsehen sagte.

„Wir alle würden gerne auf die Uhr schauen und sagen, dass die Krimbrücke noch 15 Minuten leben wird, doch die Realität ist komplizierter“, erklärte er und meinte damit die inzwischen von Russland rund um die Brücke aufgebauten Abwehrsysteme gegen Luft- oder Seeangriffe. Wie genau die Ukraine vorgehen wollte, um diese Ziele zu erreichen, wollte Jussow allerdings nicht verraten. „Wir werden dazu keine Ankündigungen machen, so wie es auch bei früheren Gelegenheiten keine gab.“

Russland setzt Angriffe in Ostukraine fort

Das russische Militär hat unterdessen die ukrainischen Verteidiger rund um den Donbass im Osten des Landes weiter unter Druck gesetzt. Einmal mehr waren die Orte Torezk und Pokrowsk die Brennpunkte, wie der Generalstab in Kiew am Abend mitteilte. Während bei Pokrowsk insgesamt 39 Angriffe abgewehrt worden seien, gab es bei Torezk neun Attacken russischer Truppen. Russische Luftangriffe mit Gleitbomben richteten erneut schwere Schäden an. (mit dpa)

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