Weißes Rauschen statt Dünger: Geräusche steigern Pflanzenwachstum
Eine Studie zeigt, dass Geräusche das Wachstum von Pflanzen durch die Stimulierung bestimmter Pilze fördern könnten. Eine Chance für die Landwirtschaft?
Bremen – Die Idee, dass Musik das Pflanzenwachstum fördern könnte, gibt es schon lange. Jetzt liefert eine neue wissenschaftliche Studie erste konkrete Hinweise darauf, dass monotone Geräusche tatsächlich eine Wirkung haben. Forscher entdeckten, dass akustische Reize das Wachstum eines speziellen Bodenpilzes, der für die Pflanzenentwicklung entscheidend ist, deutlich verbessern können. Dies könnte nicht nur für Landwirte von Bedeutung sein, sondern auch für Hobby-Gärtner.
Im Fokus der Studie steht der Bodenpilz Trichoderma harzianum. Dieser wird in der Landwirtschaft häufig eingesetzt, um Pflanzen vor Krankheiten zu schützen, die Nährstoffaufnahme zu verbessern und den Boden zu revitalisieren. In dem Experiment, das in der Fachzeitschrift Biology Letters veröffentlicht wurde, untersuchten die Wissenschaftler, wie sich bestimmte akustische Reize auf das Wachstum und die Sporenproduktion des Pilzes auswirken.
Pilze als Wachstumshelfer: Könnte so das Wachstum in der Landwirtschaft gefördert werden?
Die Forscher spielten dem Pilz täglich ein monotones Geräusch ab – ein weißes Rauschen mit einer Frequenz von acht Kiloherz (8 kHz) und einer Lautstärke von 80 Dezibel – vergleichbar mit dem Geräusch eines Rasenmähers. Nach fünf Tagen zeigte sich, dass der Pilz schneller wuchs und mehr Sporen produzierte als die Vergleichsproben, die nur dem normalen Umgebungsgeräusch ausgesetzt waren. Diese erhöhte Sporenproduktion könnte das Pflanzenwachstum fördern, da der Pilz eine entscheidende Rolle für die Gesundheit des Bodens spielt.
Aber warum beeinflusst ein simples Geräusch das Wachstum eines Pilzes? Die Forscher vermuten, dass der Klang mechanische Rezeptoren in der Zellmembran des Pilzes stimuliert oder durch den sogenannten piezoelektrischen Effekt Schallwellen in elektrische Impulse umgewandelt werden. Diese Prozesse könnten die Aktivität des Pilzes anregen und somit das Pflanzenwachstum unterstützen.
Wie Pflanzen besser wachsen: Die richtige Pflege gelingt auch ohne Musiktherapie
Für Pflanzenliebhaber könnte dies eine faszinierende Entdeckung sein: Zwar ist es unwahrscheinlich, dass die eigenen Pflanzen im Wohnzimmer besser wachsen, wenn man ihnen Musik vorspielt. Vor allem, wenn es um die diese zehn Zimmerpflanzen geht. Doch das Verständnis, wie Schallwellen auf die Umwelt einwirken, erweitert die Möglichkeiten, wie wir das Pflanzenwachstum im Alltag beeinflussen können.
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Abgesehen von innovativen wissenschaftlichen Erkenntnissen gibt es einfache, bewährte Methoden, um das Pflanzenwachstum im eigenen Zuhause, beispielsweise für die Monstera, zu fördern. Zu den wichtigsten Faktoren gehören Licht, Wasser und Pflege. Pflanzen benötigen ausreichend Sonnenlicht, um gesund zu wachsen. Ein Platz am Fenster oder in einem lichtdurchfluteten Raum ist, laut MDR, daher ideal. Die meisten Zimmerpflanzen bevorzugen helles, indirektes Licht, da direkte Sonneneinstrahlung ihre Blätter verbrennen kann.
Auch die richtige Bewässerung spielt eine zentrale Rolle. Zu viel Wasser kann die Wurzeln ersticken und Fäulnis verursachen, während zu wenig Wasser zu vertrockneten Blättern führt. Ein einfacher Tipp: Fühle die oberste Erdschicht. Ist sie trocken, benötigt die Pflanze Wasser. Staunässe sollte jedoch vermieden werden. Ein weiterer Punkt ist die Luftfeuchtigkeit, die für viele Zimmerpflanzen eine wichtige Rolle spielt, insbesondere für tropische Pflanzenarten. Diese mögen es feucht, aber nicht nass. Regelmäßiges Besprühen der Blätter mit Wasser kann helfen, eine passende Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten. (ls)