„Nicht um jeden Preis“: Netanjahu zieht beim Geisel-Deal eine rote Linie
Israel feilscht mit der Hamas weiter über die Freilassung der Geiseln. Eine dauerhafte Waffenruhe will Netanjahu aber nicht. Der News-Ticker.
- Angriffe im Roten Meer: USA attackieren Huth-Rebellen im Jemen
- Verhandlung um Geisel-Freilassung: Netanjahu lehnt dauerhafte Feuerpause ab
- Die hier verarbeiteten Informationen zum Krieg in Israel und dem Kampf gegen die Hamas im Gazastreifen stammen von lokalen und internationalen Medien sowie von Nachrichtenagenturen. Unabhängig überprüfen lassen sich viele Angaben nicht.
Update vom 1. Februar, 7.50 Uhr: Die Spannung im Roten Meer nimmt weiter zu: Nach einer Attacke der Huthis auf die internationale Seeschifffahrt haben die USA mit einem Gegenschlag reagiert. Mit einem Luftangriff sei am Donnerstagmorgen eine Drohnen-Bodenkontrollstation der Terrormiliz im Jemen zerstört worden, teilte das US-Zentralkommando dem US-Sender CNN mit. Zuvor hatten die der Zerstörer „USS Carney“ am Mittwochabend einen Huthi-Angriff mit Schiffsraketen abgewehrt.
Israel-News: Netanjahu zeigt Hamas die Grenze bei Geisel-Deal auf
Erstmeldung: Tel Aviv – Israel will viele Geiseln freibekommen. Dafür könnten im Gegenzug palästinensische Häftlinge ausgetauscht werden. Die Regierung von Benjamin Netanjahu hat jetzt signalisiert, dass man grundsätzlich zu einer Einigung mit der islamistischen Hamas-Terrormiliz bereit ist. Doch für den israelischen Premier gibt es eine klare Grenze: Eine dauerhafte Feuerpause wird es im Krieg in Israel nicht geben.

Man werde einem möglichen neuen Abkommen über eine Feuerpause im Gaza-Krieg und der Freilassung weiterer Geiseln nach eigenen Aussagen „nicht um jeden Preis“ zustimmen, sagte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in einer Video-Ansprache. Man arbeite an einem neuen Rahmenabkommen zur Freilassung der von der islamistischen Hamas im Gazastreifen noch festgehaltenen israelischen Geiseln, sagte Netanjahu und fügte zugleich hinzu: „Wir haben rote Linien.“ Dazu gehöre, dass man den Israel-Krieg nicht beenden, seine Truppen nicht aus dem Gazastreifen abziehen und für einen Geisel-Deal nicht „Tausende Terroristen“ aus israelischen Gefängnissen freilassen werde.
Kranke, Verletzte und Ältere: Hamas könnte 35 Geiseln bald freilassen
Seit Tagen schon verhandeln Unterhändler in Paris an einem Übereinkommen. Der Chef des israelischen Geheimdienstes Mossad, David Barnea, soll den Ministern des Kriegskabinetts bereits am Montag laut dem Sender Channel 12 Grundzüge eines möglichen Abkommens mitgeteilt haben. Angedacht ist demnach offenbar die Freilassung von 35 weiblichen, kranken, verletzten sowie älteren Geiseln in einer ersten Phase, in der die Kämpfe für 35 Tage pausieren sollten, hieß es. Danach solle es eine weitere einwöchige Feuerpause geben, in der die Unterhändler versuchen würden, auch junge Männer und Geiseln, die von der Hamas als Soldaten bezeichnet werden, freizubekommen. Die Washington Post hatte zuvor berichtet, der in Paris ausgehandelte Entwurf sehe vor, dass zunächst alle aus Israel entführten Zivilisten während einer sechswöchigen Feuerpause freigelassen werden.
Für eine Geisel würden demnach drei palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden, hieß es weiter. Dem US-Bericht zufolge sind die Modalitäten noch unklar, welche Häftlinge entlassen werden und wer das bestimmen kann. Bis Mittwochabend habe die Hamas bisher nicht auf den Entwurf reagiert, berichtete die Times of Israel. Es werde erwartet, dass die Hamas ihre Antwort über Katar übermitteln wird. Ein bislang ungelöster zentraler Streitpunkt sei die Forderung der Hamas, dass das Abkommen einen dauerhaften Waffenstillstand vorsieht, was Israel ausgeschlossen hat. Netanjahu hat immer wieder bekräftigt, Israel werde an seinen Zielen festhalten, die Hamas zu zerstören und sicherzustellen, dass von Gaza keine Bedrohung mehr für Israel ausgeht.
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Krieg in Israel: Hamas hält noch 130 Menschen im Gazastreifen gefangen
Die Hamas hatte bei ihrem beispiellosen Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober mehr als 250 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Schätzungen zufolge befinden sich noch mehr als 130 Menschen in ihrer Gewalt. Israel geht davon aus, dass 27 von ihnen nicht mehr leben. (jkf/mit Material der dpa)