Neue Betriebserlaubnis und neue EGW für Kläranlage des Tegernseer Tals

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Für weitere 20 Jahre hat das Klärwerk Gmund eine Betriebsgenehmigung erhalten. Weil ständig in Sanierungen investiert wird, gab‘s bei dem Verfahren keine Probleme. © Thomas Plettenberg

Das Klärwerk in Gmund hat wieder einen Puffer. Die Kapazität der Anlage konnte aufgrund der Leistungsfähigkeit neu definiert werden. Auch die Betriebserlaubnis wurde verlängert – sie gilt nun bis 2043.

Gmund - Die Hochwasserlage hat das Klärwerk des Zweckverbands für Abwasserbeseitigung am Tegernsee nicht wirklich unter Druck gesetzt. „Wir spüren schon, dass mehr Fremdwasser da ist“, meint Alfons Besel, Verbandsvorsitzender und Gmunder Bürgermeister. Aber die Leistungsfähigkeit der Anlage ist so hoch, dass sie auch die Regenmassen vom Wochenbeginn gut weggeschluckt hat. Die alljährliche Verbandsversammlung selbst hingegen hätte wegen des Hochwassers fast ausfallen müssen. Doch im kleinen Kreis – manche Verbandsräte waren unabkömmlich –fand sie doch statt. Strittiges gab‘s ohnehin nicht, sondern eine gute Nachricht: Die Betriebserlaubnis für die Kläranlage ist bis 2043 erteilt.

Neuerliche Betriebserlaubnis erfodert aufwendiges Verfahren

Die alle 20 Jahre zu erneuernde „gehobene wasserrechtliche Erlaubnis“ zu erhalten, ist kein leichtes Unterfangen. „Das Verfahren ist aufwendig“, berichtet Besel. Es wurden Gutachten erstellt, Pläne eingereicht. Stolpersteine auf dem Weg zur Genehmigung waren aber nicht zu überwinden. „Weil wir ständig investieren und sanieren“, meint Gmunds Bürgermeister.

Zahl der berüchtigten EGW wird auf 70.000 erhöht

Im Rahmen des Verfahrens wurde die Kapazität der Anlage auf Antrag des Zweckverbands neu definiert. Maßeinheit sind die Einwohnergleichwerte (EGW). Sie stehen für die pro Einwohner erzeugte Schmutzfracht. Ihre Zahl wurde von 60.000 auf 70.000 erhöht. „Das ging ohne bauliche Veränderungen“, betont Besel. Die Erhöhung resultiere aus der Leistungsfähigkeit des Klärwerks.

Früher einmal regulierte die vorhandene EGW-Zahl auch die Bautätigkeit. Das ist nicht mehr der Fall, die Anlage muss dem Bedarf angepasst werden. Die jetzt auch in der Satzung festgehaltene Kapazität verschafft dem Abwasser-Zweckverband eine komfortable Situation. „Jetzt haben wir einen Puffer, der dem gesamten Tegernseer Tal zugutekommt“, meint Besel.

Alfons Besel als Vorsitzender des Abwasserverbandes wieder gewählt

Er wurde bei der Versammlung übrigens als Verbandsvorsitzender wiedergewählt, einstimmig. Nötig geworden war das Votum, weil der Posten ans Bürgermeisteramt geknüpft ist und Besels erste Amtszeit im Frühjahr abgelaufen war. Im Februar erfolgte seine Wiederwahl als Rathaus-Chef – und verspätet nun auch die als Zuständiger für den Abwasserzweckverband. Ein Posten, der ihm Freude bereite, meint Besel: „Es macht Spaß, weil der Betrieb gut funktioniert.“ Noch nie habe es ein Problem bei der Einhaltung der Grenzwerte gegeben.

Klärwerk: Zuletzt wurde ein neues Personal- und Garagengebäude errichtet

Rund 23 Mitarbeiter hat das Klärwerk. „Das sind gute Leute“, lobt Besel. Damit sie auch gute Arbeitsbedingungen vorfinden, hat der Zweckverband ein neues Personal- und Garagengebäude errichten lassen. „Wir hatten keine gescheiten Aufenthaltsräume“, berichtet Besel. Zudem habe erheblicher Nachholbedarf bei der Situation im Umkleide- und Sanitärbereich für weibliche Mitarbeiter bestanden. „Wir haben uns da jetzt zeitgemäß aufgestellt.“ Das neue Gebäude werde am 5. Juli eingeweiht, kündigt Besel an.

Haushalt sieht 800.000 Euro für Sanierung von Kanälen vor

Der Haushalt des Abwasserzweckverbands sieht für die Jahre 2024/2025 einen Betrag von 800.000 Euro für die Sanierung von Kanälen vor. Es handelt sich dabei um das Budget für die üblichen Instandhaltungsmaßnahmen. „Wir müssen immer schauen, dass die Kanäle dicht sind und nicht verstopfen“, meint Besel. Mit im Boot ist der Zweckverband auch bei der Erneuerung von Regenwasserkanälen an der Hochfeldstraße in Tegernsee. Die Kosten teilt sich die Stadt mit dem Zweckverband. Ganz große Investitionen stehen nicht an. Aber stete Maßnahmen, wie Besel klarmacht: „Es ist unser aller Bestreben, dass der kleine,feine Umweltbetrieb gut läuft.“

jm

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