Nawalny-Witwe will Putin stürzen – und selbst Russlands Präsidentin werden
Julia Nawalnaja, die Witwe von Alexej Nawalny, will Präsidentin von Russland werden. Bis dahin werde sie alles tun, um „Putins Regime“ zu stürzen.
London – Nach dem Tod des russischen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny in einem Straflager, sind sich viele Experten sicher, dass der Kreml dahintersteckt. Auch seine Witwe Julia Nawalnaja beschuldigt den russischen Präsidenten Wladimir Putin öffentlich. Sie macht da weiter, wo ihr verstorbener Ehepartner aufgehört hatte.
Russlands Opposition: Nawalny-Witwe will Putin stürzen – und selbst Präsidentin werden
Nawalnaja freue sich auf den Tag, an dem Putin nicht mehr an der Macht sei und Russland sich wieder öffne. Sie glaube daran, dass es die Möglichkeit für freie und faire Wahlen geben werde – dann werde sie nach Russland zurückkehren und sich „an den Wahlen beteiligen – als Kandidatin.“
Derzeit lebt Nawalnaja im Exil. Sie erklärte in einem Interview mit dem britischen Sender BBC, dass ihr in Russland eine Anklage wegen angeblicher Beteiligung an einer „extremistischen Organisation“ und eine langjährige Haftstrafe drohe.
„Politischer Gegner ist Putin“: Nawalnaja fordert Konsequenzen für russischen Präsidenten
Sie werde weiter gegen den russischen Präsidenten vorgehen, bis der keine Macht mehr habe. „Mein politischer Gegner ist Wladimir Putin. Ich werde alles dafür tun, sein Regime so schnell wie möglich zum Zusammenbruch zu bringen“, sagte Nawalnaja weiter. Sie nannte die westlichen Reaktionen gegenüber Putin „einen Witz“ und forderte, „etwas weniger Angst“ vor dem russischen Präsidenten zu haben.

Nawalnaja sagte deutlich, dass sie von den USA, der EU und Großbritannien erwarte, dass Putin eingesperrt wird. „Ich möchte nicht, dass er irgendwo im Ausland im Gefängnis sitzt, mit einem Computer und gutem Essen“, erklärte sie. „Ich möchte, dass er in einem russischen Gefängnis sitzt. Und nicht nur das – ich möchte, dass er unter den gleichen Bedingungen ist wie Alexej. Aber das ist mir sehr wichtig.“
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Nach Nawalnys Tod: Stiftung will Beweise für Mord durch Putin-Regime vorlegen
Im Februar verstarb Nawalny in einem Straflager im Norden Russlands, das als eines der härtesten des Landes gilt. Er war wegen verschiedener Anklagen, darunter Betrug und Extremismus, zu über 30 Jahren Haft verurteilt worden. Nawalny wies die Vorwürfe stets zurück und bezeichnete sie als politisch motiviert. „Er wollte mit seinem Mut und seiner Tapferkeit ein Beispiel für all diese Menschen sein und ihnen zeigen, dass man vor diesem Diktator keine Angst haben muss“, erklärte seine Witwe.
Nawalnaja erhebt den Vorwurf, dass Putin die Ermordung ihres Mannes befohlen habe, was der Kreml jedoch vehement bestreitet. Ermittler kamen offiziell zu dem Ergebnis, dass Nawalny aufgrund einer Kombination von Krankheiten starb, was seine Witwe und westliche Staatschefs infrage stellen. Die Anti-Korruptions-Stiftung, die Nawalnaja mittlerweile anstelle ihres verstorbenen Mannes leitet, behauptet, Beweise zu besitzen, die sie auch veröffentlichen wird, sobald das Gesamtbild vollständig sei. (hk)