Neunjähriger will Legorampe für Rollstuhlfahrer in Kempten bauen
Valentin Schwarz will eine Rampe aus Tausenden Legosteinen bauen, um die Situation von Menschen im Rollstuhl zu verbessern. Dafür braucht er die Hilfe aller Kemptener.
Kempten – Der Stadtratsbeauftragte für Menschen mit Behinderung, Stephan Prause, ist Projektpate für den Neunjährigen und findet die Idee richtig gut: „Schaffen wir Kemptener das zusammen, eine Legosteinrampe zu bauen?“. Gebraucht werden circa 7.000 Legos. „Andernorts hätte man das auch erfolgreich gesammelt“, so Prause. Wer Legosteine übrig hat, kann diese bis Donnerstag, 4. April, im Künstlerhaus in der Fußgängerzone abgegeben. Dort soll die neue Rampe gebaut werden und dann auch stehen.
„Ich möchte eine Legorampe in Kempten bauen“
Die Künstlercafe ist laut Betreiber Tommy Leibfried-Rauh barrierefrei. Es verfügt über einen barrierefreien Eingang und ein Behinderten-WC. Die große Außenterrasse für 70 Gäste, in Richtung der Fußgängerzone, ist jedoch nur über eine 13 Zentimeter hohe Stufe erreichbar. „Für Menschen im Rollstuhl eine unüberwindbare Barriere“, so Josef Leicht vom Beirat von Menschen mit Behinderung, der selbst auf den Rollstuhl angewiesen ist. „Alleine, und ohne Hilfe, komme ich nicht auf die Terrasse“.
Abhilfe schaffen könnte nun die Idee von Valentin Schwarz. Der Neunjährige besucht die dritte Klasse der Montessori-Schule in Kempten. Bei einem Besuch in Würzburg sah Valentins Familie dort eine Legorampe. Als Valentin für den Unterricht eine Projektarbeit erstellen sollte, stand für ihn schnell fest: „Ich möchte eine Legorampe in Kempten bauen.“ Er suchte sich einen Projektpaten und fand ihn in Stephan Prause. Gemeinsam mit den Rollstuhlfahrern Larissa Pressl und Josef Leicht führten sie eine Begehung durch. In Kempten „gibt es immer noch einige Restaurants und Geschäfte“, wo Barrieren Rollstuhlfahren den Zugang erschweren“, resümiert Prause. Als sie mit Künstler-Wirt Leibfried-Rauh sprachen, stießen sie bei diesem sofort auf „offene Ohren“.
Ein Mitmachprojekt für alle in Kempten
Der Plan ist, dass Valentin die Legorampe gemeinsam mit gleichaltrigen Freunden, Eltern und Helfern baut. Im Internet fand er eine Bauanleitung dazu. Das „Künstler“ stellt den Raum zur Verfügung, um dort die Legorampe zusammenzubauen und zu kleben – mitten in der Stadt. Dadurch „könne Valentins Projekt zu einem Mitmachprojekt für alle Kemptener werden“, freuen sich der Neunjährige und seine Unterstützer.
Voraussetzung ist nun, dass genug Steine zusammenkommen. Deshalb die Bitte von Valentin: „Wer in Kempten Legos übrig hat, bringt diese bis zum 4. April direkt zum Künstler“. Kein Stein sei übrigens verloren, so Valentins Mutter Hanna Schwarz. Sollten nicht ausreichend Legos zusammen kommen, dann werden die gesammelten Steine für den Bau einer „Legorampe“ an einem anderen Ort abgegeben.
kb
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