Kabarettist Django Asül ist bei seinem Jahresrückblick-Auftritt in der Erdinger Stadthalle kurz irritiert. Er musste sein alkoholfreies Weißbier aus einem Glas für Helles trinken.
Ausgerechnet in Erding gibt es kein Weißbier-Glas? Django Asül war am Mittwochabend irritiert. Aber bis zur Pause seines satirischen Jahresrückblicks „Rückspiegel 2024“ in der fast ausverkauften Stadthalle war für den niederbayerischen Kabarettisten eine Lösung gefunden. Seit vielen Jahren schon ist er mit seinem Jahresrückblick in Erding Stammgast.
Ein Stehtisch steht parat, darauf ein Helles-Glas, gefüllt mit Bier, als Django Asül die Bühne betritt. Er trinke immer alkoholfreies Weißbier, aber dass es ihm ausgerechnet in Erding im falschen Glas serviert werde, könne er nicht verstehen. Er fragt, ob bei Geburtstagskind Werner Brombach eventuell ein Mangel an Weißbier-Gläsern bestehe.
Seit dem Ampel-Aus am 20. November habe es so viel Kabarett-Stoff gegeben, „das hätte für ein eigenes Programm gereicht“, meint er. Natürlich ist vor allem die Ampel seine Zielscheibe, aber auch die Union um Merz und Söder sowie Donald Trump bekommen ihr Fett weg – sehr zur Gaudi des Publikums.
Asül macht sich lustig über die Feuerwehr Bad Tölz, die „mit schwerem Gerät angerückt ist, um einen Mann von einem Penisring zu befreien“, und über ein millionenschweres Kunstwerk: eine mit Klebeband befestigte Banane: „Das Jahr 2024 war an Skurrilitäten nicht zu überbieten.“
Der Kabarettist fragt: „Was kommt raus, wenn man einen Traktor mit einem Politiker kreuzt? Hubert Aiwanger.“ Und erklärt anschließend: „Was das Bürgergeld betrifft, so ist dies mittlerweile so hoch, dass sogar die Schwarzarbeit zurückgeht.“
Nach der Pause kommt Django Asül mit einem Original-Weißbierglas mit roter Schleife in der Hand auf die Bühne. Ein 0,3l-Glas sei ihm zuvor angeboten worden, aber 0,3l und Weißbier „ist schon ein Widerspruch in sich“. Er hob das „richtige“ Glas in die Höhe und meinte: „Das hams wahrscheinlich beim Brombach aus der Garage gestohlen.“
Die Legalisierung von Cannabis, die Pisastudie, das Ausscheiden bei der Fußball-EM und die Flugfreudigkeit von Bundespolitikern während der EM waren weitere Themen. 531 000 Euro hätten sechs Flüge gekostet. Annalena Baerbock habe sogar für knapp 300 Kilometer Luftlinie eine Maschine genommen, „weil sie als Grüne gerne mal das Auto stehen lässt“.
Auch Angela Merkel bekam ihr Fett weg – für ihre 736 Seiten dicken Memoiren. Darin stehe eigentlich nur: „Ich habe keinen Fehler gemacht, und alle anderen sind blöd.“ Olaf Scholz habe ähnlich umfangreiche Memoiren schreiben wollen, aber aufgrund seiner Gedächtnislücken sei lediglich ein vierseitiges Faltblatt daraus geworden, mit dem Titel „Mut zur Lücke“.
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Nach der Zugabe kündigte Django Asül an, dass er am 30. Dezember zum „Rückspiegel 2025“ wieder nach Erding kommen werde. Dann steht hoffentlich das richtige Weißbierglas parat.