Russlands „Tag des Sieges“ rückt näher: 20 Staatschefs bei Putins Protz-Parade erwartet

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Am 9. Mai lädt Wladimir Putin zu einer Militärparade anlässlich des 80. „Tags des Sieges“. EU-Außenbeauftragte Kallas warnte EU-Staatschefs vor einer Teilnahme.

Moskau – Die Kapitulation der deutschen Wehrmacht am 8. Mai 1945 besiegelte das Ende des Zweiten Weltkriegs, in dem weit über 60 Millionen Menschen ums Leben kamen. In Russland wird der 9. Mai eines jeden Jahres seit jeher traditionell als „Tag des Sieges“ über das nationalsozialistische Deutschland als Gedenktag gefeiert. Zum 70. Jahrestag 2015 nutzte Russlands Machthaber Wladimir Putin den Gedenktag, um die bislang größte Militärparade der russischen Historie zu initiieren – und damit auch die Annexion der Krim 2014 zu rechtfertigen. Nun steht der 80. „Tag des Sieges“ bevor, in dessen Rahmen sich der Kreml über rege Beteiligung freut und Kritik der EU zurückweist.

Kreml-Sprecher Peskow betonte rege Teilnahme bei Militärparade zum „Tag des Sieges“

Der Kreml erwartet nach eigenen Angaben mehr als 20 Staats- und Regierungschefs bei der Militärparade zum 9. Mai in Moskau. „Wir sind froh, alle zu sehen, die bereit sind, mit uns das grandiose Datum zu begehen“, wird Kreml-Sprecher Dmitri Peskow nun von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) zitiert. Doch vor dem Hintergrund des anhaltenden Ukraine-Kriegs gibt es kräftigen Gegenwind von EU-Seite.

Am 9. Mai Jahres feiert Russland traditionell den „Tag des Sieges“, basierend auf der Kapitulation der deutschen Wehrmacht 1945. EU-Außenbeauftragte Kallas warnte EU-Staatschefs vor einer Teilnahme.
Russische Soldaten bei der Militärparade am „Tag des Sieges“ 2024 in Moskau © IMAGO / ITAR-TASS

Im selben Zuge kritisierte Peskow auch die Rhetorik der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas. Zuvor hatte Kallas die Staats- und Regierungschefs von EU-Ländern und Beitrittskandidaten davor gewarnt, an der hiesigen Siegesparade auf dem Roten Platz zu partizipieren. 

EU-Außenbeauftragte Kallas warnt EU-Staats- und -Regierungschefs vor einer Teilnahme an Putins Militärparade

Kallas betonte, die Europäische Union werde eine mögliche Teilnahme von Staats- und Regierungsverantwortlichen der Staatengemeinschaft „nicht als Bagatelle betrachten“ und nannte den anhaltenden, groß angelegten russischen Angriffskrieg in der Ukraine als Grund. 

Aus Sicht des Kremls ist Kallas’ Warnung schlichtweg als falsch anzusehen, zudem nannte Peskow ihre Warnung eine „harte Äußerung“. Der Kreml Sprecher sei sicher, dass nicht alle EU-Länder diese Rhetorik akzeptieren können.

Neben Vertretern der BRICS-Staaten werden auch EU-Anwärter Armenien und Serbien an Putins Parade teilnehmen 

Ihre Anwesenheit bei der Militärparade auf dem Roten Platz in Moskau haben neben Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping und Brasiliens Präsident Lula da Silva mitunter auch Serbiens Präsident Alexandar Vučić und Armeniens Regierungschef Nikol Paschinjan zugesagt. Sowohl Serbien als auch Armenien streben eine Aufnahme in die Europäische Union aktuell an. 

In Armeniens Hauptstadt Jerewan wurde Paschinjans Teilnahme nach der Warnung aus Brüssel noch einmal neu bestätigt. „Das ist auch unser Sieg, 300.000 Armenier sind für den Sieg gestorben“, sagte Parlamentschef Alen Simonjan. Der Besuch Paschinjans in Moskau dagegen stehe nicht in einem Zusammenhang mit der EU, hieß es demnach weiter. (dpa/fh)

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