Künstlerin Andrea Limmer: „Humor ist ein tolles Mittel, um Konflikte zu lösen“
Die Künstlerin Andrea Limmer aus Moosburg steht bald wieder auf der Bühne – und veröffentlicht auch ein neues Buch. Humor ist dabei ein wichtiger Faktor.
Moosburg – Am 4. Oktober wird sie so etwas wie ein Heimspiel haben: Dann gastiert Kabarettistin Andrea Limmer mit ihrem aktuellen Programm im Freisinger Lindenkeller. Limmer kennt sich aus in Freising, ist sie doch, wie sie selbst sagt, „im Gasthaus meiner Oma in Moosburg aufgewachsen“. 1985 in Moosburg geboren, ist sie heute Autorin, Musikerin und Kabarettistin.
Nach ersten Erfahrungen beim Radio, einem Kurzfilm, einer Poetry-Slam-Phase und sozialer Arbeit in Tansania absolvierte sie die Ausbildung zur Redakteurin in der Akademie der Bayerischen Presse in München sowie beim Straubinger Tagblatt. Ihr Buchdebüt erschien 2013, danach folgten einige Theaterstücke. 2021 unterschrieb Andrea Limmer einen Autorenvertrag bei Periplaneta. 2022 erschien ihr satirischer Zukunftsroman „Und die Reste ins Meer“. Ab 13. September gibt es den nächsten Roman: „Letzte Ausfahrt: Lecko mio!“ Nicht nur darüber hat sie mit dem FT gesprochen.
Sie bezeichnen Ihr neues Buch selbst als „satirischen Südstaaten-Roman“. Satirisch war auch Ihr Zukunftsroman „Und die Reste ins Meer“. Ist Satire für Sie ein guter Weg, mit den derzeitigen Verhältnissen umzugehen?
Humor – in welcher Ausprägung auch immer – ist ein tolles Mittel, um Konflikte zu lösen. In sich selbst und untereinander. Und in meinen Büchern ist es mir sehr wichtig, immer den Humor reinzubringen. Einfach auch, weil mir das sehr viel Spaß macht.
Sie sind Kabarettistin und gastieren mit Ihrem inzwischen fünften Kabarettprogramm „Das Streben der Anderen – Klassentreffen 5.0“ bald im Freisinger Lindenkeller. Ist auch da Satire Programm?
Mein Programm beinhaltet alles: Musik, Geschichten, schreiend Komisches, Berührendes, witzige Figuren, die jeder kennt, und freilich auch Satire. Ich beschäftige mich gern mit anderen Menschen und der Gesellschaft. Denn im Grunde sind es ja wir, die unser tagtägliches Leben gestalten.
Andrea Limmer aus Moosburg sing, spielt und schreibt
Ist dieser Blick auf die Gesellschaft eine Art Therapie?
Humor war in meiner Familie schon immer sehr wichtig. Als Kitt untereinander und als Lösungsmittel für Konflikte. Ich bin ja in der Wirtschaft meiner Oma in Moosburg, im „Drei Tannen“, aufgewachsen. Und da habe ich unter anderem gelernt: Was bringt Menschen mehr zusammen, als miteinander zu lachen und sich zu freuen? Ebenso freilich das gemeinsame Singen. Deshalb nimmt auch meine Musik in meinem Bühnenprogramm immer mehr Platz ein. Und bald wird es auch ein Album mit meinen Liedern geben.

Der Titel Ihres neuen Buches ist eine Mischung aus Bairisch und Italienisch. Das passt wohl so recht zum Inhalt. Verraten Sie, worum es geht?
Es geht, kurz gesagt, um eine wilde Reise durch Italien, die eine Frau alleine antritt. Ihr reicht es nämlich nicht mehr, die Alltagsaufgaben-Diensthabende ihrer Familie zu sein. Auf dieser Reise, vom Gardasee bis nach Kalabrien, findet sie viele Gefährten, die unterschiedlicher nicht sein können. Gemeinsam erleben sie viele Abenteuer, viele Katastrophen – und die Liebe darf freilich auch nicht fehlen. Und am Ende muss sie sich entscheiden: Weiter fahren oder nach Hause zurückkehren?
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Anregungen und Unterschiede ihrer Stile
Woher nehmen Sie die Anregungen für Ihre Kabarettprogramme und Ihre Buchprojekte? Gibt es da Überschneidungen?
Tatsächlich unterscheiden sich die Ideen für meine Lieder, mein Kabarett und meine Bücher sehr. Man geht ja ganz anders an die Arbeit ran. Kabarett und Musik entstehen schon immer für den direkten Austausch mit meinem Publikum. Bücher stellen freilich ebenso einen Austausch dar, aber anders, eher ruhiger. Vielleicht könnte man sagen: Das eine ist Rock ’n’ Roll und das andere ist Klassik. Aber beides ist eben Musik.
Was macht mehr Spaß: Kabarettistin sein oder als Autorin schreiben?
Die Mischung macht’s!
Steht schon das nächste Programm oder Buch in den Startlöchern? Auf was darf man sich als Nächstes freuen?
Ich habe natürlich einige Ideen. Aber verraten wird erst einmal noch nichts. Nur so viel: Als Nächstes darf man sich eben auf das Musikalbum und eine neue Single freuen.