Die Stimme erheben für die Demokratie: Große Demo in Freising am 5. September
„Keine Regierungen mit der AfD – Kein Fußbreit dem Faschismus”: Das ist das Signal, das Freising am 5. September mit einer Demo nach Thüringen senden will.
Freising – Ganz Deutschland hat am Sonntag darauf geschaut, wie in Thüringen und Sachsen gewählt würde. Nach den Resultaten, die die Alternative für Deutschland (AfD) dort eingefahren hat, sind der Schrecken und die Bedenken groß. Deshalb rufen die Freisinger Jusos, die Grüne Jugend Freising und die Initiative Solidarisches Freising am Donnerstag, 5. September, um 18 Uhr am Marienplatz in Freising zu einer Demo unter dem Titel „Keine Regierungen mit der AfD – Kein Fußbreit dem Faschismus” auf. „Die Wahlergebnisse in Thüringen und Sachsen sind erschreckend und bereiten uns Angst“, schreiben die Organisatoren in einer Pressemitteilung. Besonders das Ergebnis in Thüringen macht Angst: „Eine erwiesen rechtsextreme Partei, deren Vorsitzender in Thüringen ein gerichtlich zertifizierter Faschist ist, hat in Thüringen die meisten Wähler:innenstimmen hinter sich vereinen können.“ Und weiter: „Eine demokratische Legitimierung macht aus Nazis noch lange keine Demokrat:innen.“
Die Demokratie müsse wehrhaft sein und zusammen gegen den Faschismus stehen. Besonders Konservative dürften sich nicht verleiten lassen, sondern müssten sich klar von Rechtsaußen abgrenzen und für eine freie demokratische und solidarische Gesellschaft einstehen. „Deshalb wollen wir in ganz Bayern laut sein und die CDU/CSU an ihre Verpflichtung erinnern, die Verfassung zu schützen. Es dürfen keine Regierungen mit der AfD eingegangen werden. Konservative dürfen nicht wieder zum Steigbügelhalter für Faschisten werden“, heißt es wörtlich in dem Aufruf zur Demo.
JUSOS will dem Rechtsruck etwas entgegensetzen
Weil die Ergebnisse der Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen ja schon abzusehen waren, gab es die Idee zu dieser Demo schon länger, sagt der stellvertretende Juso-Kreisvorsitzende Michael Weindl auf FT-Nachfrage. „Nach unserer Wahlkampfunterstützung im thüringischen Sonneberg wollten wir dem Rechtsruck etwas entgegensetzen, und so entstand die Idee für die Demo. Es ist wichtig, dass wir als Demokratinnen und Demokraten jetzt aufstehen und unsere Stimme erheben. Wir dürfen nicht einfach zusehen und hoffen, dass alles vorübergeht. Unsere Demokratie muss wehrhaft sein!“ Dass man sich an die CDU wendet, um sie vor einer Zusammenarbeit mit der AfD zu warnen, habe gute Gründe, so Weindl: „Es wäre nicht das erste Mal, dass Konservative zum Steigbügelhalter der Nationalsozialisten werden. Die CDU, allen voran ihr Vorsitzender Friedrich Merz, und der CSU-Chef Markus Söder, versuchen seit Jahren, die AfD rechts zu überholen.“ Die Konsequenz: „Es ist wichtig, dass wir als Demokratinnen und Demokraten eine klare Linie ziehen: Es darf keine Zusammenarbeit mit der AfD geben!“

Wegen Kurzfristigkeit kleiner Orga-Kreis
Ob deshalb die JU nicht unter den Organisatoren der Demo genannt sei? Nein, so Weindl, aufgrund der sehr kurzfristigen Organisation und der noch kürzeren Mobilisierungsphase habe man sich auf einen sehr kleinen Kreis an Organisatoren beschränkt. „Wir freuen uns jedoch über jede demokratische Stimme auf unserer Demo und würden uns wünschen, dass die JU ihre Mutterpartei in Thüringen und Sachsen an ihre Verantwortung erinnert.“
Was die Teilnehmerzahl betrifft, habe man 200 Teilnehmer angezeigt, hoffe aber natürlich auf so viele Menschen wie möglich, um ein klares Zeichen für ein freies, demokratisches und solidarisches Freising zu setzen. Wie gesagt: Im Januar waren es rund 4000.