Nach Freude über abbezahlten Schießstand kam das Hochwasser: Allershausener Schützen trauern um Schießstand
Das Hochwasser Anfang Juni hat im Ampertal großen Schaden angerichtet. Extrem hart getroffen hat es die Diana Allershausen. Der Schützenverein hat so gut wie alles verloren.
Allershausen – Wenn sich Werner Batoja an die Jahreshauptversammlung des Schützenvereins Diana Allershausen erinnert, ist dem Schützenmeister zum Weinen zumute. „Im Frühjahr habe ich den Mitgliedern noch freudestrahlend berichtet, dass wir wieder schuldenfrei sind.“ Der Verein hatte einen der modernsten Schießstände des Landkreises, und dieser war endgültig abbezahlt. Doch einige Wochen später kam das Hochwasser und zerstört nicht zuletzt wegen eines Dammbruchs den gesamten Schießstand. Der Schaden wird aktuell auf rund 90 000 Euro geschätzt. Für Batoja besonders bitter: Einen Großteil wird der Verein selbst tragen müssen.
Auch jetzt kann Batoja es noch immer kaum fassen, was die gewaltige Flut vor drei Monaten angerichtet hat. Vor allem auch deshalb, weil man sich eigentlich gut gewappnet gefühlt hatte. Die Spundwände, die man bei einem Eingang des TSV Allershausen zu den Kabinen und bei Diana zum Schießstand hat, sind bei einem normalen Hochwasserereignis als Barriere eigentlich ausreichend. Doch das Starkregenereignis war zu gewaltig.

„Beim letzten Hochwasser 2013 hatten wir im Schießstand etwa 15 Zentimeter Wasser“, sagt der Schützenmeister. Diesmal war es mehr als ein halber Meter – mit dementsprechend verheerenden Folgen. Die gesamte Technik der elektronischen Schießstände stand im Wasser. Allein die Monitore an den Ständen konnten die Vereinsmitglieder retten, doch auch die müssen irgendwann beim Neuaufbau auf ihre Funktionstüchtigkeit getestet werden. Außerdem gelang es, Waffen und Sportkleidung in das obere, trockene Stockwerk der Schützenheimat auf dem Sportgelände Am Amperknie zu bringen.
Wie bei vielen anderen Gebäuden in Allershausen wird es auch im Schützenheim noch einige Zeit dauern, bis die Wände und der Boden wieder vollständig trocken sind. Deshalb ist die Schadenshöhe von rund 90 000 Euro auch nur die aktuelle Schätzung, mit der sich Batoja um Hilfe bemüht hat. Direkt nach dem Hochwasser hatte der Schützenmeister einen Soforthilfe-Antrag gestellt. Auf den habe er aber noch immer keine Antwort aus dem Freisinger Landratsamt bekommen, Batoja ist enttäuscht. Konkrete Hilfe bekomme der Verein derzeit nur über den Bayerischen Sportschützen-Bund, der eine Förderung bis zu 50 Prozent in Aussicht stellt. Möglicherweise bekommt Diana Allershausen auch Unterstützung von der Aktion „Allershausen packt an“. Dort wird demnächst erst entschieden, wie die Spendengelder verteilt werden.

So oder so: Batoja geht davon aus, dass die Schützen erneut Schulden machen müssen – und zwar mindestens die Hälfte der 90 000 Euro. Denn es brauche zwingend externe Kräfte: „Wir sind leider alle Akademiker“, sagt er mit einem Augenzwinkern. Im Verein gebe es bedauerlicherweise keine Handwerker, die größere Eigenleistungen erbringen könnten.
Parallel dazu hat der Verein schon einen Plan für die neue Saison. In der Vorrunde werden die Allershausener ihre Wettkämpfe auswärts schießen – in der Hoffnung, ab Januar in der Rückrunde wieder die eigene Heimat nutzen zu können. Trainieren dürfen sie bis dahin bei der FSG Freising. In der Not halten Schützen nämlich zusammen.