Neubau für 8,6 Millionen Euro: Entscheidung zur Ickinger Turnhalle gefallen - mit großer Mehrheit
Die Entscheidung ist gefallen: Mit großer Mehrheit stimmte der Ickinger Gemeinderat für den Neubau der Grundschulturnhalle. Kosten wird das Ganze 8,6 Millionen Euro.
Icking – Die Turnhalle in Icking auf dem Areal der Grundschule wird komplett neu gebaut. In seiner jüngsten Sitzung beschloss der Gemeinderat bei einer Gegenstimme, den Bestand nicht zu ertüchtigen. Weil es sich, wie Architekt Alexander Pfletscher den Beteiligten darlegte, nicht lohnen würde. Er sagte, neu zu bauen, sei auch nachhaltiger.
Turnhalle in Icking: Gemeinderat stimmt für kompletten Neubau
Für Dr. Beatrice Wagner von der SPD war das nicht nachvollziehbar. Sie sagte: „Wir können es uns heute gar nicht mehr erlauben, darüber nachzudenken, ein vorhandenes Gebäude nicht zu sanieren.“ Der Bausektor sei für ein Drittel aller CO2-Emmissionen verantwortlich. Sie plädierte für die von Pfletscher vorgestellte Variante, die wenigstens auf einem Teil des vorhandenen Untergeschosses aufgebaut hätte – und die von den Kosten vergleichbar gewesen wäre mit dem Neubau.
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Alle anderen Mandatsträger waren anderer Meinung. Die große Mehrheit folgte der Empfehlung des Architekten, der selbst für den Neubau für rund 8,5 Millionen Euro eintrat. Pfletscher vom Münchner Architekturbüro PSA Pfletscher und Steffan sprach vom Altbau als einem „todkranken Patienten“, den man, um im Bild zu bleiben, kaum gesund pflegen könne.
Die Bausubstanz sei „sehr, sehr schlecht“. Zudem betragen die Wandhöhen im Bestand nur 2,40 Meter – da ließe sich etwa kein Konditionsraum einrichten. Nur Lager- und Putzräume, nicht mal die Technik, könnten im vorhandenen Untergeschoss vorgesehen werden. Entsprechend wurde inhaltlich fast gar nicht diskutiert.
Neubau in Icking: Turnhallen-Entscheidung gefallen - SPD-Gemeinderätin als einzige dagegen
Vigdis Nipperdey von der Ickinger Initiative meinte: „Der Kompromiss Neubau leuchtet mir ein.“ Auch Johannes Voit (UBI) plädierte für einen Neubau. „Es läuft klar auf einen Neubau raus“, pflichtete im seine Fraktionskollegin Claudia Roederstein bei. Die Vize-Bürgermeisterin wollte aber sichergestellt haben, dass sich das Ganze in die umliegende Bebauung einfügt. SPD-Rätin Wagner machte einen zweiten Anlauf: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Abriss nachhaltiger sein soll als ein Neubau.“ Sie blieb letztlich die Einzige, die am Bestand zum Teil festhalten wollte.
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Die neue Zweifachturnhalle, die auch von den Gymnasiasten mitgenutzt und entsprechend vom Landkreis mitfinanziert wird, bekommt im Untergeschoss einen Konditionsraum und einen Geräteraum, außerdem Flächen für die Technik. Im Erdgeschoss erhält die Bibliothek neue Räume, dort finden auch die Umkleiden Platz und die zwei Halleneinheiten. Wo der separate Eingang für die Gymnasiasten hinkommt, ist noch offen. Das Dach wird ein Flachdach – und fällt zur Grundschule hin leicht ab.
Von den Kosten in Höhe von 8,6 Millionen Euro übernimmt der Landkreis nach jetzigen Berechnungen 3,99 Millionen, auf Icking kommen 4,65 Millionen zu. Wenn alles gut geht, kann die Vorentwurfsplanung noch diesen Juli verabschiedet werden. ak
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