„Transformation“ und „Input-Evaluationen“: Stadtmanager und Bürger sprechen nicht dieselbe Sprache
In einem „Transformationslabor“ wurden Ideen zur Belebung der Wolfratshauser Innenstadt geschmiedet. Betreut hat das Projekt Stadtmanager Dr. Stefan Werner. In seinem Abschlussbericht präsentierte er jetzt Ergebnisse – die vielen Stadträten als zu nebulös erscheinen. Dazu ein Kommentar von Redaktionsleiter Carl-Christian Eick.
Mitunter muss man mit Stadtmanager Dr. Stefan Werner Mitleid haben. Seit gut fünf Jahren wirkt der promovierte Geograf und Spezialist für Stadt- und Quartiersentwicklung in Wolfratshausen – doch eine Sprache sprechen er, der Stadtrat und die Bürger immer noch nicht. Sein Bemühen, die Loisachstadt zu beleben, ist akademisch geprägt.
Werner initiiert Workshops und Input-Evaluationen, stößt Bürgerbeteiligungsprozesse an, lobpreist Dialogplanungen und Dachmarkenkonzepte, verweist auf partizipative Angebote und hebt ein „Transformationslabor“ aus der Taufe. Doch blühende Landschaften sind bis dato nicht zu sehen.
Das ist weniger Werner anzukreiden, der stets betonte, dass er primär Netzwerker sei und nicht kreativer Ideengeber. Vielmehr hat es der Stadtrat versäumt, dem Job des Stadtmanagers ein klares Anforderungsprofil zu verpassen. Was genau wird verlangt, wer entscheidet letztlich, mit welchem Vorhaben begonnen wird, was ist das definierte Ziel des Projekts, wie hoch sind die Kosten – und in welchen Abständen hat der Manager den Mandatsträgern einen Sachstandsbericht vorzulegen?
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Werner werkelt, so scheint es, in einer Parallelwelt. Er macht den Eindruck eines Fremdkörpers, den es gibt, weil es einer Stadt in der Größenordnung Wolfratshausens gut zu Gesicht steht, einen Kümmerer zu haben.
Ein Dialogprozess ist vonnöten
Es ist an der Zeit, dass sich die Stadträte um den Kümmerer kümmern – und ihm erläutern, was nach ihrer Meinung auf die To-do-Liste gehört. Endlich mal ein Dialogprozess, der mit einem konkreten Ergebnis endet. (cce)
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