Nach Iran-Angriff: MAGA-Größe wettert gegen Trump-Regierung
Donald Trumps Iran-Angriff sorgt für Unruhe im MAGA-Lager. Selbst loyale Republikanerinnen wie Taylor Greene erheben ihre Stimme.
Washington D.C. – Donald Trump bezeichnet den US-Angriff auf Irans Atomanlagen in gewohnter Tonlage als „great“. Die Operation „Midnight-Hammer“ sorgt jedoch für Uneinigkeit in der Republikanischen Partei. Eine Kongressabgeordnete, die als überzeugte Trump-Anhängerin gilt, äußerte auf der Plattform X: „Genug ist genug“.
Iran-Angriff von Trump entzweit MAGA-Lager – Republikanerin Taylor Greene äußert Kritik
Marjorie Taylor Greene, bekannt aus dem rechtskonservativen Flügel der Partei, schrieb: „Solange ich denken kann, habe ich gesehen, wie unser Land in fremden Ländern für fremde Interessen in den Krieg zieht.“ Diese Aussage richtete sie an den US-Präsidenten Trump, der nun als Kriegspräsident agiert.
Taylor Greene bewertet die bisherigen militärischen Einsätze der USA kritisch: „Amerikanische Truppen wurden für Regimewechsel, ausländische Kriege und für die Profite der Militärindustrie getötet und für immer physisch und psychisch zerrissen“, erklärte sie in einem X-Post (22. Juni). Sie fügte hinzu: „Ich habe es satt.“
Prominente Republikanerin kritisiert US-Angriff auf Iran: „Neokonservative Kriegstreiber“
In ihrer Kritik am US-Angriff auf den Iran argumentiert Taylor Greene, dass sie keinen Amerikaner kenne, der vom Iran getötet wurde, jedoch viele, die Opfer von „krimineller illegaler Migranten“ oder „internationaler Kartelle“ wurden. Die USA hätten ihre Bomben jedoch nicht gegen diese Bedrohungen gerichtet, beklagt die Trump-Anhängerin.
In ihrem langen X-Post kritisiert sie „neokonservative Kriegstreiber“, die wie „Billy Badasses“ in Länder ziehen, „die die meisten Amerikaner (...) auf keiner Landkarte finden können“. Im Kampf gegen „die tatsächlichen Terroristen“, die „in unser Land eindringen“, fehle ihnen jedoch der Mut, so Taylor Greene.
Taylor Greene betont ihre Unterstützung für Trump, stellt jedoch klar: „Das ist keine Illoyalität. Kritisches Denken und eine eigene Meinung zu haben, ist das Amerikanischste überhaupt.“

Republikaner nach US-Angriff auf Iran gespalten: „Isolationisten“ gegen „Falken“
Das Trump-Lager ist gespalten zwischen Falken, die den US-Einsatz im Iran unterstützen, und Isolationisten. Letztere erinnern daran, dass Trump im Wahlkampf ein Ende der „ewigen Kriege“ im Nahen Osten versprochen habe.
Steve Bannon, ein ehemaliger Berater Trumps, äußerte, dass viele Anhänger der Bewegung „Make America Great Again“ (kurz: MAGA) „nicht glücklich“ über die US-Angriffe im Iran seien. Die USA hatten zuvor gemeinsam mit Israel in den Krieg in Israel und im Iran eingegriffen und laut Trump Irans „entscheidende Anlagen zur Uran-Anreicherung“ zerstört.
Republikanerin Taylor Greene kritisiert nach Iran-Angriff die Trump-Regierung
Auch Taylor Greenes Kritik am US-Angriff im Iran ist ungewohnt deutlich. Die ultrarechte Abgeordnete aus Georgia erlangte Aufmerksamkeit, als sie den Gesetzentwurf zur Umbenennung des Golf von Mexiko in „Golf von Amerika“ federführend verfasste.
Sie beteiligte sich auch am Kulturkampf gegen die öffentlichen Rundfunkanstalten in den USA. Taylor Greene warf diesen vor, eine „LGBTQ-Indoktrination von Kindern“ zu betreiben und eine „familienfeindliche“ Agenda zu verfolgen.
Taylor Greene leitet den Unterausschuss für staatliche Effizienz. Dieses Gremium sollte zu Beginn der Trump-Regierung Elon Musk unterstützen, der damals der Effizienzabteilung Doge vorstand. (frs)