Wieder Doppelweltmeister: Seniorensportler aus Oberbayern glänzt im italienischen Schnee

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Auf dem Rad fiel die Entscheidung: Peter Grünebach (vo.) übernahm in der zweiten Disziplin die Führung und baute bis ins Ziel den Vorsprung auf sieben Minuten aus. © Privat

Das war stark: Peter Grünebach siegt im italienischen Cogne binnen eines Tages in Duathlon und Triathlon – und holt damit WM-Medaillen.

Cogne – Um nicht doch noch eingeholt zu werden, hatte Peter Grünebach bis zur Ziellinie alles gegeben. Als er die Langlaufskier abgeschnallt hatte, stellte sich heraus, dass er es zum Schluss durchaus hätte lockerer angehen können. Der Vorsprung auf die Konkurrenten um Gold war doch beträchtlich. Sieben Minuten musste der Pollinger warten, ehe der zweitplatzierte Italiener Valter de Rossi ankam.

Peter Grünebach glänzt bei WM im Schnee

Einmal mehr hatte Grünebach (76) bewiesen, dass er in seiner Altersklasse im Wintertriathlon eine Klasse für sich ist. Bei der Weltmeisterschaft im Mehrkampf auf Schnee im italienischen Cogne (Aostatal) wiederholte der Pollinger seinen Sieg aus dem Jahr davor.

Und nicht nur das: Quasi zum Aufwärmen startete Grünebach tags zuvor beim Duathlon, und auch dort holte er – wie schon 2024 – den ersten Platz. Zum zweiten Mal in Folge reiste der Multisportler als Doppelweltmeister heim. Bei mittlerweile 54 Teilnahmen an offiziellen Welt- und Europameisterschaften im Triathlon hat Grünebach 44 Podestplätze geholt, 20 Mal gewann er die Goldmedaille.

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Im Triathlon waren in Cogne alle gleich – egal ob Elite, U23 oder die Altersklassenathleten. Zu absolvieren gab es vier Kilometer Laufen, acht Kilometer Radfahren und acht Kilometer Skilanglauf. Auf dem Bike und auf den Skiern kamen rund 400 Höhenmeter zusammen.

Nach der ersten Disziplin lag Grünebach (29:30 Minuten) hinter de Rossi (27:10) und dem Deutschen Reinhardt Engert (28:10). Doch schon in der Wechselzone machte der Pollinger, auf einen Schuhwechsel verzichtend, Zeit gut. Und auf dem Mountainbike dominierte er das Geschehen. Mit einem Reifendruck von nur 0,7 Bar kam er bestens auf der schneebedeckten Strecke zurecht. „Sturzfrei, mit nur geringem Schiebeeinsatz“, schaffte Grünebach die vier Runden. Gerade mal 37:16 Minuten hatte er für den Rad-Split gebraucht, deutlich weniger als de Rossi (44:57) und Engert (47:59).

„Die Konkurrenz im Nacken wissend“, so Grünebach, wollte er den Vorsprung nicht mehr aus der Hand geben. Entsprechend ging er den Skilanglauf an, in den Abfahrten ging er „volles Risiko“ ein. Nach 40:21 Minuten war die letzte Disziplin erledigt.

22 Stunden davor schon ein Duathlon

Mit der Gesamtzeit von 1:50:48 Stunden siegte Grünebach deutlich vor de Rossi (1:57:45) und Engert (2:04:30). Die anderen beiden Teilnehmer in der M75-Klasse, der Este Juhan Luuk und der Österreicher Anton Hergouth, hatten mit der Medaillenentscheidung nichts zu tun.

Ihren insgesamt 17. Podestplatz hat Marianne Grünebach (2.v.r.) bei offiziellen Welt- und Europameisterschaften geholt. In Cogne wurde die Pollingerin nun Dritte in der Klasse „70-74“.
Ihren 17. Podestplatz hat Marianne Grünebach (2.v.r.) bei offiziellen Welt- und Europameisterschaften geholt. In Cogne wurde die Pollingerin nun Dritte in der Klasse „70-74“. © Privat

Am Tag zuvor hatte Peter Grünebach den Duathlon absolviert. Eher seltsam: Die Age-Grouper hatten mit sechs Kilometer Laufen und zwölf Kilometer Skilanglauf größere Distanzen zu absolvieren als die Elite- und U23-Starter (vier Kilometer Laufen/acht Kilometer Skilanglauf). Grünebach erlebte letztlich „einen seiner härtesten Wettkämpfe“, wie er berichtete.

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Im Laufen hatte der Pollinger (34:16) hinter Engert (33:37) die zweitbeste Zeit geschafft. In der Wechselzone verlor er weitere Sekunden auf den Athleten vom SV Stahl Henningsdorf (Brandenburg). Auf den Skiern dauerte es fast zwei Runden, bis Grünebach den Konkurrenten eingeholt hatte. Am langen Anstieg der Schleife zog er vorbei. Um Engert auf Distanz zu halten, musste der Pollinger „die Frequenz hochhalten und das Letzte herausholen“. Grünebach hielt das auch die folgenden zwei Runden durch und gewann nach 1:20:41 Stunden knapp vor Engert.

Marianne Grünebach kämpft sich durch

Ehefrau Marianne Grünebach hatte sich, nach drei Jahren Pause bei Wettkämpfen im Schnee, den Duathlon gespart. Im Triathlon setzte sie auf Ankommen. Im drei Starterinnen umfassenden Feld garantierte ihr das Bronze. Die mit 71 Jahren älteste Teilnehmerin lieferte eine starke Leistung ab. Mit insgesamt 2:31:09 Stunden wurde sie Dritte hinter der US-Amerikanerin Sheri Schrock (2:05:34) und der Italienerin Luisella Iabichella (2:07:53).

Die vier Kilometer Laufen absolvierte Marianne Grünebach in 34:18 Minuten, den Radsplit bewältigte sie in 54:57 Minuten. Blieb noch der Langlauf, für den sie 57:12 Minuten benötigte. Bei bislang 23 WM- und EM-Teilnahmen stand die Pollingerin nun 17 Mal auf dem Podest.  

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