Tausende Teslas verstauben auf Parkplatz: E-Auto-Pionier reagiert mit 6000 Euro Rabatt

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Tesla Model Y: Sinkende Verkaufszahlen zwingen den Autokonzern zum Handeln. Mit einer attraktiven Umweltprämie von 6000 Euro reagiert Tesla auf den Absatzrückgang. Doch in einem hart umkämpften Markt steht der Elektroautohersteller vor wachsender Konkurrenz.

Berlin - Der Autokonzern Tesla weiß nicht, wohin mit seinen zahlreichen unverkauften Modellen Y. Tausende Tesla Model Y stehen auf dem Tesla-Parkplatz in Neuhardenberg, einem ehemaligen DDR-Militärflugplatz östlich von Berlin, und sammeln Staub. Auf die sinkenden Verkaufszahlen reagiert der Autohersteller Tesla und bietet auf seiner Website eine Umweltprämie von bis zu 6000 Euro an. Dieses Angebot gilt für vorkonfigurierte Fahrzeuge mit Auslieferung vor dem 30. Juni. Mit einem Abschlag von rund 13 Prozent sei das, laut eines Berichts des Handelsblatts, die größte Preissenkung in diesem Jahr.

Erst letzte Woche verkündete der Autohersteller Tesla, dass die Produktion in seinem einzigen europäischen Werk in Grünheide bei Berlin für fünf Tage im Juni pausieren soll. Die Einführung einer Umweltprämie beim Model Y erfolgte kurz darauf. Bereits im Mai hatte das Unternehmen die Produktion für vier Tage unterbrochen. Weitere Produktionspausen sind für den 14., 17., 27. und 28. Juni geplant. Diese Unterbrechungen werden mit notwendigen Verbesserungen begründet.

Das Tesla Model Y war im Jahr 2023 das meistverkaufte Auto weltweit.
Tesla_ModelY_Messe.jpg © Vernon Yuen/IMAGO

Tesla Model Y: Weltweit meistverkauftes Auto im letzten Jahr

Das Tesla Model Y war im letzten Jahr laut Marktforschungsinstitut Jato das meistverkaufte Fahrzeug weltweit. Etwa 1,23 Millionen Autos habe der Autohersteller verkauft. Dennoch gehen die Verkaufszahlen in Deutschland in diesem Jahr zurück. Im ersten Quartal 2023 lieferte Tesla laut eigenem Geschäftsbericht noch 412 180 Model Y und Model 3 aus, im ersten Quartal dieses Jahres waren es nur noch 360 783, was einem Rückgang von etwa 12 Prozent entspricht. Die Zahlen der Auslieferungen gingen damit zum ersten Mal seit vier Jahren wieder zurück, so die Aussage des Handelsblatts. Mit den Zulassungen in Deutschland verhält es sich ähnlich. Auch schon im letzten Jahr wurden weniger Tesla Fahrzeuge in Deutschland zugelassen als im Jahr 2022 - etwa 6 281 Fahrzeuge weniger laut den Zahlen des Kraftfahrbundesamts.

Allgemein verzeichnet die E-Autoindustrie in Deutschland einen Rückgang neu zugelassener Elektroautos. Ein Grund ist dabei die Einstellung des Umweltbonus der Bundesregierung. Seit Ende 2023 wird der Kauf von E-Autos nicht mehr staatlich gefördert. Zudem leidet Tesla auch durch die Konkurrenz. Der Autohersteller Volkswagen überholte Tesla im letzten Jahr bei den Verkaufszahlen von E-Autos in Deutschland. Im weltweiten Vergleich zieht auch hier Tesla seit diesem Jahr den Kürzeren und gilt nicht mehr als größter E-Autobauer weltweit. Die chinesische Firma BYD lieferte im ersten Jahresviertel rund 526 409 E-Autos aus, Tesla hingegen nur 484 507.

Kritik an Qualität des Elektroautoherstellers Tesla

Auch zunehmende Beschwerden von Kunden zu Teslas Fahrzeugen können dabei eine Rolle spielen. So berichten Kunden von Qualitätsmängeln bereits bei Abholung. Auch ungewollte Beschleunigungs- und Bremsvorgänge werden kritisiert. Ein modernisiertes Tesla Model Y für 2024 solle es laut Konzernchefs Elon Musk jedoch nicht geben. Trotz dieser Herausforderungen und Kritikpunkte bleibt Tesla bestrebt, die Qualität seiner Fahrzeuge kontinuierlich zu verbessern. Ob jedoch eine Umweltprämie von bis zu 6000 Euro ausreicht, um das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen und die Verkaufszahlen nachhaltig zu steigern, bleibt abzuwarten.

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