Schwache Nachfrage: Tesla muss unverkaufte E-Autos vorerst auf Landebahn abstellen

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Wenn die Landebahn zum Parkplatz wird: Die niedrigeren Verkaufszahlen bringen Tesla banale Probleme. In der „Gigafactory“ in Grünheide geht der Platz aus.

Grünheide – Tesla ist alles andere als gut ins Jahr 2024 gestartet. Der amerikanische Elektroauto-Hersteller hat im ersten Quartal knapp 20 Prozent weniger Fahrzeuge verkauft als in den letzten drei Monaten im Vorjahr. Ein Umsatzrückgang ist die Folge. Elon Musk reagiert nervös und hat zudem den Abbau von Tausenden Stellen angekündigt. Das geringere Interesse an den E-Autos des Konzerns von Musk bringt zudem logistische Schwierigkeiten mit sich.

Telsa geht in der sogenannten Gigafactory in Grünheide bei Berlin offenbar der Platz aus. 6.000 Elektroautos produziert der US-Hersteller dort wöchentlich. Auf dem Werksgelände gibt es offenbar nicht ausreichenden Platz, um die neuen Fahrzeuge unterzubringen. Deshalb transportiert Tesla die Fahrzeuge nach Neuhardenberg im Landkreis Märkisch-Oderland. Das berichtet das Berliner Boulevardblatt BZ, das nach eigenen Angaben einem Konvoi von Autotransportern gefolgt ist.

Tesla bringt E-Autos auf Flugplatz unter – Anwohner genervt

In Neuhardenberg gibt es einen alten Militärflughafen. Auf dessen 2.400 Meter langen Bahn sollen dem Bericht zufolge bis zu 5.000 E-Autos geparkt sein. Für die Anwohner werde das zur Belastung. Bis zu 400 Fahrten am Tag gebe es. „Es dröhnt unentwegt, die Häuser bekommen Risse, die Straße geht kaputt“, zitiert die BZ einen Anwohner. „Wir hoffen, dass Tesla bald auf den Ex-Flugplatz Fürstenwalde ausweicht“, sagte Neuhardenbergs Bürgermeister Mario Eska (Linke).

Ein Tesla-E-Auto parkt vor der Fabrik in Grünheide.
E-Autos parken in Grünheide: Dort geht Tesla nun offenbar der Platz aus. (Archivfoto) © Patrick Pleul/dpa

Individuelle Autos sollen jedoch nicht lange auf dem Flugplatz bleiben. Der Ort werde genutzt, um die Fahrzeuge zu sortieren und sie „von dort an deren Bestimmungsorte in ganz Europa sowie zu Überseehäfen zu transportieren“, teilte Tesla mit. Der Konzern prüfe alternative Standorte. Bürgermeister Eska hofft laut BZ auf die Erweiterung des Werks in Grünheide.

Kein Platz in der Gigafactory: Tesla will nur noch einen Güterbahnhof bauen

Im Gegensatz zur ursprünglichen Planung sind bei den derzeitigen Erweiterungsplänen jedoch keine Lagerhallen mehr vorgesehen. Tesla plant laut RBB lediglich den Bau eines werkseigenen Güterbahnhofs, verzichtet jedoch auf den Bau von Lagerhallen und einer Kita. Dadurch muss weniger Wald gerodet werden.

Eine deutliche Mehrheit der Einwohner von Grünheide hatte den ursprünglichen Plan abgelehnt, der die Rodung von 100 Hektar Wald zur Folge gehabt hätte. Seit Bekanntwerden gibt es Proteste gegen Teslas Ausbaupläne. (ms)

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