Sonnenstrom für Geretsried: Solarpark-Pläne erhalten Zustimmung

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5616 Solarmodule sollen einmal auf der grob in rot umrissenen Fläche in Geretsried aufgestellt werden. Damit können 1550 Tonnen CO2 eingespart werden. © Screenshot: Google Maps/SH

Die Stadt Geretsried gibt grünes Licht für einen Solarpark. Dieses Projekt hat das Potenzial, den Energiebedarf von 1300 Haushalten zu decken.

Geretsried – Für den Bau eines Solarparks hat der Geretsrieder Stadtrat in seiner Sitzung am Dienstagabend grünes Licht gegeben. Die Photovoltaik-Freiflächenanlage soll auf Höhe des Musikerviertels östlich an die B11 angrenzen. Das Gremium begrüßte das Vorhaben.

Photovoltaikanlage soll auf vier Hektar großem Grundstück entstehen

Adolf Hornsteiner und Tobias Krissel von der ESB Energie Südbayern GmbH stellten das Projekt in der Sitzung vor. Die ESB beabsichtigt gemeinsam mit der 17er Oberland Energie eine Photovoltaik-Freiflächenanlage auf einem vier Hektar großen Grundstück zu bauen, das dem Geretsrieder Robert Mayr gehört. In einer nicht öffentlichen Sitzung des Entwicklungs- und Planungsausschusses fand die Idee bereits Anklang.

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Wie Hornsteiner berichtete, ist die Standortprüfung abgeschlossen. „Der Pachtvertrag mit der Familie Mayr ist auch unterschrieben.“ Bei dem Boden handelt es sich um lehmigen Sand, sagte die städtische Energiemanagerin Roswitha Foißner. „Es ist kein wertvolles Ackerland.“ Außerdem sind dort keine naturschutzrechtlichen Einschränkungen bekannt.

Ehemalige Kiesgrube auf dem Gelände sollte keine Probleme bereiten

Tobias Krissel erklärte, dass sich auf dem Gelände einmal eine Kiesgrube befand. „Sie ist verfüllt mit Bauschutt und Teilen ehemaliger Bunkeranlagen.“ Dass das dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung machen könnte, erwartet Krissel nicht. „Derzeit gehen wir von einem standardmäßigen Bau aus. Stellenweise könnten wir auf härteren Untergrund stoßen, aber dafür wird man Möglichkeiten finden“, so Krissel.

Auf der vier Hektar großen Fläche könnten etwa 5616 Solarmodule installiert werden. Geplant ist, die Anlage an das öffentliche Stromnetz der Bayernwerk GmbH anzuschließen, etwa 650 Meter entfernt. Eine ökologische und nachhaltige Doppelnutzung ist möglich.

Hühner können auch weiterhin auf der Fläche gehalten werden

Nach dem Bau des Solarparks können dort auch Hühner gehalten werden. Schon jetzt steht im Nordwesten der Fläche ein Hühnerstall. Eine Ausgleichsfläche zu schaffen, ist nicht nötig, da nichts überbaut wird. Krissel hatte auch ein paar technische Daten dabei: So können die Solarmodule einmal 3369 Kilowatt Peak erreichen. „Das ist die Spitzenleistung am besten Tag.“ Ihre jährliche Stromerzeugung wird einmal 3880 Megawattstunden betragen. „Das sind vier Prozent des Stromverbrauchs von Geretsried.“ Mit dieser Menge könnten circa 1300 Dreipersonenhaushalte mit Sonnenstrom versorgt werden. Rechnerisch würden damit 1550 Tonnen CO2 eingespart. Das entspricht etwa 1035 Bäumen. Die geschätzte Investitionssumme beträgt 2,2 Millionen Euro.

Bürgerbeteiligung ist wünschenswert

Auch eine Bürgerbeteiligung in Form eines Nachrangdarlehens, wie es in Egling der Fall ist, wäre für die Anlage in Geretsried laut den Vorhabensträgern wünschenswert. Der Betrag, den Bürgerinnen und Bürger in die Gesellschaft einlegen, würde über einen festen Zeitraum hinweg verzinst werden, erklärte Krissel. Bis zum Jahresende soll Hornsteiner zufolge die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange abgeschlossen sein. Ende 2024, Anfang 2025 soll der Satzungsbeschluss erfolgen und dann auch bald die Realisierung. „Eventuell kann die Anlage 2026 in Betrieb gehen“, prognostizierte Hornsteiner vorsichtig.

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Als nächster Schritt wurde direkt im Anschluss an die Projektvorstellung der Aufstellungsbeschluss gefasst. Für den Standort ist ein Bauleitplanverfahren nötig, hier als vorhabenbezogener Bebauungsplan, erklärte Christian Müller vom Fachbereich Bauen. Die Planungskosten übernimmt der Vorhabensträger.

Leistungsgarantie der Anlage beträgt 30 Jahre

Das Gremium begrüßte das Vorhaben. Andreas Rottmüller (CSU) wollte wissen, wie lang die Lebensdauer einer solchen Anlage ist. „Die Produktgarantie beträgt 25 Jahre, die Leistungsgarantie 30 Jahre“, antwortete Hornsteiner. Franz Wirtensohn (CSU) befürwortete das Vorhaben: „Ich kann der Stadt bloß nahelegen, das zu machen.“ Auch den Standort fand er „optimal. Das stört dort keinen Mensch.“ Einstimmig fassten die Räte den Aufstellungsbeschluss.

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