„Konservative wollen eine echte Stimme“ – Trump kritisiert seinen Lieblingssender Fox News
Dem ehemaligen Präsidenten Donald Trump gefällt es nicht, dass er auch bei Fox News kritisiert wird. Er sieht das als Problem an, dass der Sender „fair und ausgewogen“, wie andere Medien sein möchte.
New York – Fox News galt in den vergangenen Jahren als Haussender von Donald Trump. In den letzten Monaten häufte sich jedoch die Kritik vom Republikaner an der Art und Weise der Berichterstattung. Nur wenige Stunden nachdem am Sonntag ein Interview mit der Fox News Moderatorin Maria Bartiromo ausgestrahlt wurde, hat der ehemalige Präsident dem Sender vorgeworfen, zu viel Zeit damit zu verbringen, die Meinungen und Positionen der politischen Gegenseite zu präsentieren.
Trump kritisierte Fox News auf seinem Truth Social-Konto und behauptete, die Republikaner müssten die Wahl 2024 „trotz ihnen“ gewinnen. Die Beziehung zwischen dem Sender und dem Republikaner ist laut Medienberichten zurzeit eher kompliziert.
Trump und Bartiromo sprachen in der Sendung Sunday Morning Futures über verschiedene Themen, die im Wahlkampf eine Rolle spielen. Zum Beispiel stellte Bartiromo dem ehemaligen Präsidenten Fragen zu seinen Wirtschaftsplänen. Laut Newsweek warnen einige Ökonomen, dass diese Pläne möglicherweise die Staatsverschuldung erhöhen und zu steigenden Verbraucherpreisen führen könnten.
US-Wahl: Donald Trump kritisiert nach Interview Fox News
Nachdem das Interview ein zweites Mal im Netzwerk ausgestrahlt wurde, nutzte Trump seinen Truth Social-Account, um Fox News zu kritisieren. Trump schrieb:
„FoxNews verbringt so viel Zeit damit, die Gegenseite zu interviewen, dass wir trotz ihnen gewinnen müssen. So verrückt! Leute wie Fowler, Wolf, Murphy, Tarloff und andere, mit wenig oder gar keinem kompetenten Gegenwind“, wütete Trump. Weiter hieß es: „Konservative wollen eine echte Stimme. Die beiden ‚neuen Vorleser‘, AN (Arthel Neville) und ES (Eric Shawn), sind schrecklich!“
Zum Hintergrund: „Tarloff“ bezieht sich wahrscheinlich auf Jessica Tarlov, die Co-Moderatorin der Sendung „The Five“. Die Abkürzungen „AN“ und „ES“ stehen dabei für Arthel Neville und Eric Shawn, die zu dem Zeitpunkt von Trumps Truth-Social-Beitrag auf der Sendung waren. Kurz vor Trumps Post hatte Neville einen ehemaligen Beamten von FEMA (Federal Emergency Management Agency) interviewt, der Trump wegen der Verbreitung von Fehlinformationen über Katastrophenhilfe kritisierte.
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US-Wahl 2024: Trump verteidigt Zölle als Schutzmaßnahme für US-Autoindustrie
Newsweek berichtete, dass Trump im Interview mit Bartiromo zu Zöllen befragt wurde und dazu, „wie er diese angesichts des prognostizierten Schuldenanstiegs der CRFB bezahlen will.“ Er antwortete: „Wenn ich das tue, werden die Autohersteller wegen der Steuern und Zölle ins Land zurückkehren. Die Zölle werden sie schützen, wenn sie ins Land kommen, und sie werden sie auch vor dem Zustrom anderer Firmen schützen, denn wenn die anderen Firmen nicht ins Land kommen, werden sie enorme Zölle zahlen müssen.“
Bartiromo fragte schließlich: „Was ist mit der Kritik, dass die Erhebung eines 200-prozentigen Zolls auf ein Produkt nur zu höheren Preisen für die Verbraucher führen würde?“ Trump bestritt diese Behauptung: „Nein, ist es nicht. Nein, nein.“ Trump bekräftigte, sein Plan werde ausländische Unternehmen davon abhalten, „unseren Autokonzernen zu schaden“.

In Reaktion auf Trumps Äußerungen lobte der auf nationale Sicherheit spezialisierte Anwalt Bradley P. Moss die Fragen von Bartiromo und kritisierte Trumps Antwort in einem Beitrag auf der Social-Media-Plattform X. Er schrieb: „Ich bin schockiert, aber Bartiromo stellt hier tatsächlich ein paar vernünftige Fragen. Trumps Antwort ist Blödsinn. Auf die höheren Preise, die wir zahlen werden, hat er keine Antwort außer einer Fantasie, in der China einfach ganz aufhört, Produkte zu verkaufen.“
Trump warnt: „Wir haben ein paar kranke Leute, linksradikale Irre“
Trump warnte im Interview außerdem vor möglichem Chaos durch „linksradikale Irre“ rund um die US-Wahl und wirbt für einen Einsatz des amerikanischen Militärs gegen den „Feind im Inneren“. Der 78-Jährige sagte auf die Frage, ob er mit Chaos am Wahltag rechne, von seinen Anhängern sei das nicht zu erwarten. Auf Nachfrage zu „Agitatoren“ aus dem Ausland entgegnete Trump: „Ich denke, das größere Problem ist der Feind im Inneren.“
Er beklagte: „Wir haben einige sehr schlechte Menschen. Wir haben ein paar kranke Leute, linksradikale Irre. Und ich denke, dass sie das Problem sind.“ Der Ex-Präsident plädierte dafür, streng gegen sie vorzugehen, „wenn nötig durch die Nationalgarde, oder wenn wirklich nötig, durch das Militär“. Trump behauptete, „Feinde im Inneren“ seien gefährlicher als ausländische Feinde wie China oder Russland. (jal/dpa)