Tattoo-Convention 2024: Besucher kommen aus Italien und Spanien nach Fürstenfeldbruck
Moderne Tattoo-Kunst in gediegenem Umfeld: Wie das funktionieren kann, stellte die Tattoo-Convention in Fürstenfeld jetzt bereits zum vierten Mal unter Beweis.
Fürstenfeldbruck – Welchen Stellenwert die vierte Auflage der Tattoo-Convention am Wochenende (6. und 7. Januar) in der Tenne auf dem Klosterareal mittlerweile in der Szene besitzt, zeigt sich an der langen Anreise, die Besucher, aber auch Aussteller auf sich nehmen. Aus ganz Bayern sind die 200 Tattoo-Künstler und rund 70 Studios gekommen. Aber auch bis ins Ausland ist der Ruf der Convention gelangt. „Viele kommen aus Deutschland, aber manche auch aus Italien oder Spanien“, erklärt Organisator Jürgen Kuhn. Zu ihnen gesellten sich zahlreiche Tattoo-interessierte Besucher. Zwischen 2000 und 2500 sollten es am Wochenende werden, schätzt Kuhn am Samstag.
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Paul Obermaier ist aus Altötting zur Tattoo-Convention gefahren. Er lässt sich sein zweites Tattoo stechen – ein Band aus Stacheldraht. Das Besondere daran: Das Motiv hat Schwester, die Kunst studiert, vorgezeichnet. Tätowiererin Claudia Weppler vom Tattoostudio „Farbreiz Tattoo & Art“ setzt die Vorlage auf Paul Obermaiers Handgelenk um. Der Altöttinger besucht öfter Tattoo-Messen. Doch die in Fürstenfeldbruck gefällt ihm besonders gut. „Die Stände sind einfach sehr gut verteilt. Alles wird ein bisschen entzerrt, das gestaltet den Aufenthalt deutlich angenehmer“, sagt er.

Von seiner Tattoo-Künstlerin in Fürstenfeld ist Obermaier begeistert: „Man fühlt sich hier sehr wohl und gut aufgehoben.“ Claudia Weppler und ihr Mann Andreas haben ihr Studio in Schonungen bei Schweinfurt seit neun Jahren. Im Studio sind drei bis fünf Tätowierer beschäftigt. Das Ehepaar hat klare Vorstellungen, wie es bei ihnen laufen soll. „Wir möchten, dass sich unsere Kunden wohlfühlen. Wir haben immer Spaß und keinen Druck bei der Arbeit, das ist toll“, sagt Andreas Weppler.
Auch aus dem Brucker Landkreis sind Studios vor Ort. „Engelsstich“ aus Gröbenzell ist ein kleines Studio, das von Claudi Engel und ihrem Mann Christian geführt wird. Auf der Messe tätowieren sie im Schnitt vier bis fünf Besucher. An ihrer Arbeit gefällt ihnen der Kontakt zu den Kunden. „Man sitzt so lange mit dem Menschen zusammen und lernt sich richtig kennen. Das Zwischenmenschliche ist einfach toll“, sagt Claudi Engel.

Auch Andre Scheffler und Angelina Heigenmoser gehen oft auf Tattoo-Messen. Mit ihrem Stammtätowierer Lio Arduini aus dem Studio „Unique-Skin“ hat das Paar sich schon vorher abgesprochen, dass dieser die beiden in Fürstenfeld tätowiert. Angelina Heigenmoser lässt sich eine Blume auf den Unterarm stechen. Andre Scheffler bekommt ein Tattoo von Riuk aus dem Anime Death Note auf das Schienbein. Vier bis sechs Stunden Arbeitszeit plant Arduini dafür ein.
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Sein Studio in Weißenhorn, in der Nähe von Ulm, hat er seit 2020. Und es läuft gut für den 38 Jahre alten Tätowierer. „Ich bin bis März 2025 komplett ausgebucht“, erzählt er. Arduini liebt seinen Job: „Alles an der Arbeit als Tätowierer macht Spaß. Ich gehe wahnsinnig gerne zur Arbeit.“ Dabei hilft er seinen Kunden auch mal aus der Patsche – wie bei Angelina Heigenmoser: Ein Bekannter stach ihr einen Anker. Diesen möchte die Olchingerin nun überstechen lassen. ANTONIA PLAMANN
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