Bauern-Demos: Handwerker solidarisieren sich - Massive Verkehrsprobleme erwartet
Wegen der angekündigten Bauernproteste in der Region und in München erwartet das Brucker Landratsamt am Montag erhebliche Verkehrsbehinderungen. Auch die Handwerker wollen demonstrieren.
Fürstenfeldbruck - Für kommenden Montag (8. Januar 2024) ist unter anderem im Stadtgebiet München eine große Pro-testveranstaltung von Landwirten angemeldet. In dem Zusammenhang ist auch beim Landratsamt Fürstenfeldbruck eine Versammlung mit mehreren hundert teilnehmenden Traktoren angemeldet worden, berichtet die Kreisbehörde am Freitagnachmittag. Diese werde gegen 6 Uhr im Landkreis Landsberg beginnt und in der Folge über die Staatstraße 2069 von Gilching über Alling ihren Weg auf die B2 und dort weiter bis Germering und ins Stadtgebiet München nehmen.
Um 8 in FFB
Das Landratsamt geht davon aus, dass diese Versammlung je nach Verkehrsaufkommen gegen 8 Uhr den Landkreis Fürstenfeldbruck erreichen wird. Aber auch abseits der genannten Versammlungsstrecke müsse im ganzen Landkreis Fürstenfeld- bruck mit erheblichen Verkehrsbehinderungen gerechnet werden, heißt es in der Mitteilung. „Denn es werden zusätzlich zahl- reiche Landwirte mit ihren Fahrzeugen einzeln oder in Kleingruppen zu der angemeldeten Versammlung fahren.“
Kreishandwerkerschaft ruft zur Demo-Teilnahme auf
Der Kreishandwerksmeister und Obermeister der Schreinerinnung Dachau, Ulrich Dachs, hatte für den 3. Januar 2024 zu einem Treffen der Handwerker und des Mittelstands aufgerufen. Das geht aus einer Mitteilung der Brucker Kreishandwerkerschaft ebenfalls vom Freitag hervor. Besprochen werden sollten demnach die Möglichkeiten, wie sich Handwerk und Mittelstand gemeinsam mit ihren Nöten für die Politik sichtbar machen können.
Dem Aufruf seien etwa 40 Akteure aus dem Mittelstand, Handwerk und der Politik gefolgt. Neben den Dauerbrennern Bürokratieabbau und Fachkräftemangel hätten sich folgende Themenschwerpunkte beziehungsweise Forderungen ergeben:
Die Regeln der Energiepreisfindung müssten reformiert werden. Die Produktivität im Inland müsse gesteigert werden. Die Überregulierung müsse reduziert und die Lohnzusatzkosten müssten gesenkt werden. Die Fixierung der Politik auf Industrie bzw. DAX- Unternehmen müsse aufgebrochen werden. Die bereits versprochene Förderung der beruflichen Bildung und der überbetrieblichen Ausbildungsstätten müsse eingelöst werden. Politik müsse wieder Führungskompetenz beweisen, Vorbild sein, Ziele setzen und damit Vertrauen gewinnen, heißt es in der Mitteilung der Kreishandwerkerschaft. „Die Regierung muss ebenso wie der Mittelstand Verantwortung für ihr Handeln übernehmen.“
Für die Landkreise Dachau und Fürstenfeldbruck habe man sich darauf verständigt, dass sich Vertreter des Handwerks und der mittelständischen Unternehmen der Demonstration des Bauernverbands anschließen. Es seien alle Interessierten dazu aufgefordert, sich am Montag, 8. Januar, um 11 Uhr der Kundgebung am Odeonsplatz anzuschließen. Die Kreishandwerkerschaft Dachau habe hierzu einheitliche Plakate und Banner kreiert, um auf sich aufmerksam zu machen, berichten die Handwerker. Es wird ein Bus vom Indersdorfer Bahnhof (8 Uhr) über die Thoma Wiese in Dachau (8:30 Uhr) nach München fahren. Der Fahrpreis wird mit 15 Euro pro Person angegeben. Anmeldung unter info@khs-dachau.de. Treffpunkt in München ist um 10 Uhr am Siegestor. „Von dort gehen wir in einem gemeinsamen Zug mit den Plakaten zur zentralen Kundgebung am Odeonsplatz“, so die Brucker Kreishandwerkerschaft. „Unsere Botschaft: Handwerk, Handel, Freiberufler, Dienstleister, Hotel und Gaststätten, Mittelstand und Bauern stehen zusammen.“ (st)
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Auch Elektrobetrieb nimmt teil
Zuvor hatte schon der Brucker Elektrobetrieb des Allingers Hans Schröder angekündigt, am Generalstreik teilnehmen zu wollen. „Wir, die Schröder GmbH Elektro-Heizung-Sanitär, beteiligen uns am Montag am Generalstreik, zu dem Bauern, Landwirte, Spediteure, Fuhrunternehmer und Weitere aufgerufen haben“, hieß es in einer Mitteilung. „Wir stellen uns gegen viele Entscheidungen der Ampelregierung, die Existenzen gefährden und gewachsene Strukturen zerstören.“
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