Parkinson beginnt schleichend: Vier Frühsymptome können sich Jahre vor der Diagnose bemerkbar machen

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Parkinson, eine neurodegenerative Erkrankung, zeigt oft Jahre vor der eigentlichen Diagnose erste Symptome. Frühwarnzeichen können die Diagnose unterstützen.

Parkinson ist eine neurologische Erkrankung, bei der Nervenzellen in der Substantia nigra – einem wichtigen Bereich des Mittelhirns – absterben. Das Absterben führt zu einem Dopaminmangel, was gravierende Auswirkungen auf die Motorik hat. Dopamin ist ein essenzieller Botenstoff, der die Steuerung von Muskeln und Bewegungen über das Gehirn ermöglicht. Doch Parkinson äußert sich nicht nur durch das charakteristische Zittern in Armen und Beinen. Bereits Jahre vor der Diagnose können unspezifische Symptome auftreten, die auf die Erkrankung hindeuten.

Hinweis auf Parkinson: Probleme in der Feinmotorik

Person schreibt Brief
Einige Betroffene bemerken an sich, dass sie den Stift zum Schreiben nicht mehr wie gewohnt kontrollieren können. © YAY Images/Imago

Parkinson ist allgemein bekannt für seine motorischen Symptome, die sich ebenfalls frühzeitig bemerkbar machen können. Dazu gehören verlangsamte Bewegungen (Bradykinese), Muskelsteifheit (Rigor) und Zittern (Tremor). Folgende Beschwerden machen sich dadurch unter anderem bemerkbar:

  • Schmerzen in Muskeln und Gelenken durch die Muskelsteifheit.
  • Vermindertes Mitschwingen der Arme beim Gehen, was oft unbewusst bemerkt wird.
  • Störungen der Feinmotorik, die sich besonders beim Schreiben in der Handschrift zeigen, die kleiner und unleserlicher wird. Zudem bemerken Betroffene, dass es ihnen schwerer fällt, dabei den Stift zu halten.

Die motorischen Symptome beginnen oft einseitig und werden im Verlauf der Erkrankung ausgeprägter, was die Betroffenen zunehmend im Alltag beeinträchtigt.

Frühsymptom von Parkinson: Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns

Ein frühes und deutliches Anzeichen für Parkinson ist der Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns, wie eine Studie bestätigt.

Eine Störung bzw. der Verlust des Geruchs- sowie Geschmackssinns ist ein sehr frühes und relativ eindeutiges Anzeichen dieser neurologischen Erkrankung.

Viele Patienten bemerken dieses Warnzeichen der Erkrankung erstmalig beim Kochen und Essen.

Frühes Anzeichen von Parkinson: Schlafstörungen, insbesondere in der Traumphase

Neben den motorischen Problemen und dem Verlust des Geruchssinns sind auch Schlafstörungen, insbesondere in der REM-Traumschlafphase, ein frühes Anzeichen von Parkinson. Durch diese Schlafstörung träumen Betroffene sehr lebhaft, zum Teil auch in Form von schweren Alpträumen, sie sprechen im Schlaf, treten oder schlagen sogar um sich. Die Symptome können Jahre vor den typischen motorischen Beschwerden auftreten und sind oft schwer zuzuordnen. Im weiteren Verlauf der Parkinson-Erkrankung zeigt sich diese Verhaltensstörung im REM-Schlaf häufig mit zunehmend stärkerer Ausprägung.

Parkinson-Erkrankung macht sich früh durch psychische Veränderungen bemerkbar

Psychische Veränderungen wie Depressionen und Angstzustände stehen nicht nur in Zusammenhang mit einer möglichen Demenz-Erkrankung, sondern können ebenfalls frühe Hinweise auf Parkinson sein. Diese Symptome werden häufig lange nicht mit der Erkrankung in Verbindung gebracht.

Ursachen und Fortschreiten der Parkinson-Erkrankung

Die genaue Ursache für Parkinson ist noch nicht vollständig geklärt. Es wird vermutet, dass Ablagerungen von Eiweißmolekülen (Lewy-Körperchen) in den Nervenzellen eine Rolle spielen. Diese Ablagerungen führen zu dem Absterben der Nervenzellen in der Substantia nigra im Mittelhirn, was den Dopaminmangel und in der Folge Krankheitssymptome auslöst. „Die Ursache für den Zelltod bei der Parkinson-Krankheit ist noch nicht eindeutig nachgewiesen“, so die Deutsche Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen e. V. – German Parkinson Association. Im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung sind Betroffene nur noch sehr eingeschränkt selbstständig, benötigen zusehends Hilfe und werden nicht selten pflegebedürftig.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.

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