Neuer Krebs-Test soll „Zombie-Zellen“ schon Jahre vor ersten Symptomen erkennen

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Krebs frühzeitig erkennen und behandeln: Ein neuartiger Urintest aus Cambridge soll es möglich machen und könnte die Überlebenschancen deutlich verbessern.

Cambridge – Die Anzahl der Krebsdiagnosen steigt weltweit, wie der Krebsinformationsdienst berichtet. Insbesondere bestimmte Formen von Krebs wie Lungenkrebs werden oft erst in einem späten Stadium entdeckt, was die Aussichten auf Heilung verschlechtert. Ein innovativer Test könnte jedoch einen Durchbruch in der Früherkennung darstellen, da er die Diagnose ermöglicht, bevor die oft tödliche Krankheit bei den Betroffenen ausbricht.

Neuer Krebs-Test soll „Zombie-Zellen“ noch vor Symptombeginn erkennen können

Unterschiedliche Faktoren wie eine gestiegene Lebenserwartung, häufigere Untersuchungen und Lebensgewohnheiten führen dazu, dass die Anzahl der Krebsfälle bis 2050 deutlich zunimmt. Aktuell erhalten in Deutschland jährlich fast eine halbe Million Menschen die Diagnose Krebs (Stand Dezember 2023). Während einige Krebsarten konstante Zahlen aufweisen, gibt es auch aggressivere Formen, die oft zu spät erkannt werden. Lungenkrebs gehört dazu. Bei Frauen ist er nach Brust- und Darmkrebs die dritthäufigste Krebserkrankung. Bei Männern ist Lungenkrebs, neben Prostatatumoren, die zweithäufigste Krebsart.

Da die malignen Tumore dort oft erst spät entdeckt werden, ist die Heilungschance gering und die Sterblichkeitsrate höher als bei anderen Krebsformen.

Lungenkrebs bildet in den meisten Fällen früh Metastasen – umso wichtiger kann eine frühe Diagnose sein. (Symbolbild) © ingimage/Imago

Der neuartige Urintest würde eine kostengünstige Behandlung in einem frühen Stadium ermöglichen. Laut den Cambridge-Forschern verwendet der Test einen Sensor, der auf bestimmte Proteine reagiert und einen nachweisbaren Stoff im Urin freisetzt.

Urintest soll auch andere Krebsarten diagnostizieren

Dies würde eine nicht-invasive Krebsdiagnose ermöglichen – Monate oder sogar Jahre, bevor erste eindeutige Symptome auftreten. Der Test ist laut Professorin Ljiljana Fruk und Dr. Daniel Munoz Espin, die die Studie leiten und am Early Cancer Institute der Abteilung für Chemieingenieurwesen und Biotechnologie der Universität Cambridge tätig sind, „fast fertiggestellt“. Die Studie wird von der Wohltätigkeitsorganisation Cancer Research UK finanziert, die in den letzten zehn Jahren bereits mehr als 280 Millionen Euro in die Lungenkrebsforschung investiert hat.

Die Entwickler des Tests hoffen, dass er in Zukunft auch andere Krebsarten frühzeitig diagnostizieren und so die Überlebenschancen deutlich verbessern kann. Dazu wäre jedoch eine Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen notwendig, um Kompetenzen zu bündeln. Auch Experten sind nicht vor der tückischen Krankheit gefeit: Eine Forscherin wendete eine experimentelle Krebstherapie auf sich selbst an. (diase)

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