Kosten steigen: Dorf in Oberbayern muss weiterhin sparen
Zahlen, Zahlen, Zahlen waren auf der jüngsten Sitzung des Antdorfer Gemeinderats angesagt: Denn es wurden die gemeindlichen Einnahmen und Ausgaben näher betrachtet. Klar wurde dabei: Sparsamkeit ist auch weiterhin geboten.
Antdorf – In seiner jüngsten Sitzung verabschiedete der Antdorfer Gemeinderat die Haushaltssatzung für das Jahr 2025. Wie andere Kommunen auch, muss die rund 1350 Seelen zählende Gemeinde aufs Geld schauen. Aus der Kämmerei gab’s jedenfalls den Rat, „an bereits eingeführten Sparkonzepten dringend festzuhalten“. Bürgermeister Klaus Kostalek zeigte sich nichtsdestotrotz zuversichtlich, dass man mit der geplanten Haushaltsführung die sich dem Ende zuneigende Amtsperiode solide abschließen können wird.
Personalkosten steigen an
Auf die „festen Einnahmen und festen Ausgaben“ habe man „jetzt keinen so großen Einfluss“, meinte Klaus Kostalek zum Einstieg in die öffentliche Haushaltsberatung. Die Ausgaben gehen in mehreren Bereichen nach oben. Da wäre etwa die VG-Umlage (2025: 229 000 Euro, 2024: 193 000 Euro). Die „steigt kontinuierlich an“, sagte Kostalek. Auch in den Einrichtungen steigen die Kosten, etwa im Kindergarten. Der „wird immer teurer“, sagte der Bürgermeister. Aber „es werd halt nichts billiger“. Auf die kraxelnden Ausgaben ging auch der Kämmerer in seinem schriftlichen Bericht ein. „Im Verwaltungshaushalt ergibt sich aktuell wiederum das Problem, dass die Ausgaben vor allem beim Personal, als auch bei der Energie stetig steigen“, schrieb Josef Kinshofer. Die Einnahmen würden sich parallel „nicht im gleichen Maße“ erhöhen. Anders ausgedrückt: „Sie hinken hinterher“.
Zwar werde heuer eine ausreichende Zuführung zum Vermögenshaushalt, der für Investitionen zur Verfügung steht, erreicht, das sei aber nur möglich, „weil die Steuereinnahmen dieses Jahr noch relativ hoch sind“, erläuterte Kinshofer schriftlich. Der Kämmerer riet daher zur Vorsicht: „Für die Zukunft ist dies kritisch zu sehen, weil bei den Steuereinnahmen und hier vor allem bei der Gewerbesteuer mit Schwankungen gerechnet werden muss.“
Kredit in Höhe von 500 000 Euro aufgenommen
In Bezug auf den Feuerwehrhaus-Neubau sagte Kostalek: „Ob da was passiert oder ned, weiß man ned. Wir wären jetzt mal froh, wenn wir den Grundstückstausch schaffen würden.“ Fragezeichen auch beim Huppenberger-Anwesen. Da ist für das Konzept ein 33 000 Euro-Restbetrag im Haushalt eingestellt. Aktuell noch unklar ist, „was wir dann damit machen, ob wir einen Förderantrag stellen oder ob man noch a bissl wartet“. Kostalek vermutete aber, dass dieses Projekt für die laufende Amtsperiode nicht mehr von großer Bedeutung sein werde. Der Bürgermeister wies auch noch auf eine Kreditaufnahme in Höhe von 500 000 Euro hin. „2024 haben wir abgeschlossen mit 1,6 Millionen Euro Miese.“ Doch mit den Einnahmen aus dem Verkauf von Bauland an der Penzberger Straße (gut 1,2 Millionen Euro) relativiere sich das Ganze wieder. So werde das „wieder nausgehen“, sagte Kostalek. „Wir werden erst bauen. Und verkaufen werden wir erst 2026.“
Zu den größten Hausnummern zählt heuer der Straßenbau. Über 760 000 Euro werden dafür in den Haushalt eingestellt, das Gros fließt ins Baugebiet Antdorf Südwest (330 000 Euro) und in die Ortsverbindung (300 000 Euro). Für Baumaßnahmen sei eine Zwischenfinanzierung in Höhe von einer halben Million Euro erforderlich. „Der Rest wird aus den Rücklagen entnommen.“
Weniger Geld in der Rücklage
Folglich reduziert sich der Rücklagenstand zum Jahresende auf rund 111 000 Euro (2024: 514.000 Euro). Generell mahnte der Kämmerer, gerade angesichts der Schulden, dass „weiterhin eine weit- und umsichtige, sparsame und wirtschaftliche Haushaltsführung unumgänglich“ sei. Der Kämmerer empfahl die Erarbeitung einer Prioritätenliste im Bereich der Investitionen, mit der auf die kommenden Jahre vorausgeblickt wird.
Unterm Strich glaubte Kostalek, dass alles „schön aufgehen müsste“. So könne man 2026 „ordnungsgemäß übergeben, an wen auch immer“. Die Haushaltssatzung wurde ohne große Debatte einstimmig beschlossen.