Info-Abend zum Thema Asyl in Icking – Neue Mitstreiter gesucht

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Claudia Roederstein, hier bei einem Infoabend im Jahr 2017, lädt zum Asyl-Abend. © Sabine Hermsdorf-Hiss

Der Asyl-Helferkreis in Icking sucht noch weitere Mitstreiter. Deshalb lädt Claudia Roederstein zu einem Info-Abend ein.

Icking – Claudia Roederstein ist in Sachen Asylsuchende seit 2015 Ansprechpartnerin in der Gemeinde – für die Ickinger Bürger wie auch für die Geflüchteten. Seit dem ersten Flüchtlingsstrom im Jahr 2015, bei dem die Turnhalle des Gymnasiums belegt wurde, haben sie und der damalige Helferkreis, der sich spontan gebildet hatte, einiges an Erfahrung sammeln können.

Enthusiasmus, Ernüchterung und Enttäuschung

Nicht nur Positives, wie die Zweite Bürgermeisterin im Gespräch mit unserer Zeitung verrät: „Klar war der Enthusiasmus bei vielen Helfenden anfangs sehr groß, da gab es dann im Laufe der Zeit auch einiges an Ernüchterung und Enttäuschung.“ Aus dieser Erfahrung heraus weiß sie: „Auch die Asylsuchenden müssen Verantwortung übernehmen.“ Helfer seien nicht dazu da, um Wünsche von den Lippen abzulesen und zu erfüllen, sondern es geht um Hilfe zur Selbsthilfe. Integration funktioniere nur, wenn man von beiden Seiten aufeinander zu geht. Ihre Überzeugung lautet: „Das Wichtigste ist, dass die Leute so schnell wie möglich Deutsch lernen, und zwar nicht nur die Kinder in Schule und Kindergarten, sondern auch die Eltern, auch die Frauen – da hapert es häufig.“

Insgesamt 80 Ukrainer und Asylbewerber in der Gemeinde

Roederstein setzt in Icking auf ein geordnetes, transparentes Zusammenführen: „Sobald wir wissen, wer wann kommt, schreibe ich die Nachbarn an und informiere sie über die neue Situation. Mir ist wichtig, dass sie auch danach jederzeit eine Ansprechpartnerin für alle Fragen haben.“ Das biete ein Stück Sicherheit, für die Ickinger – aber auch für die Asylbewerber. Roederstein zeigt sich erleichtert, dass es diesmal nicht zu einer Belegung der Turnhalle kommen wird. Mit den noch zuziehenden Asylbewerbern in diesem und im nächsten Monat werden dann in Icking insgesamt 80 Ukrainer und Asylbewerber leben. Bereits im Vorfeld hätten einige Ickinger leer stehende Häuser ans Landratsamt gemeldet, die vorübergehend zur Unterbringung von Asylsuchenden von dort aus vergeben werden.

Roederstein setzt auf einen offenen Austausch

„Auf dieses Vorgehen und auch darauf, wer dann dort einzieht, haben wir seitens der Gemeinde zwar keinen Einfluss. Uns ist aber sehr daran gelegen, dass wir diese Aufgabe so gut wie möglich für und mit allen Beteiligten hinbekommen“, versichert Roederstein. Es gehe ihr um ein friedliches und konstruktives Miteinander in der Gemeinde Icking. In diesem Fall für das Miteinander von Bürgern und Asylsuchenden. Gemeinsam mit der evangelischen Pfarrerin Sabine Sommer setzt Claudia Roederstein auf einen offenen Austausch: „Bei dem Info-Abend wollen wir erklären, wie die aktuelle Situation ist, welche Bedeutung beispielsweise der Eilbeschluss des Münchner Verwaltungsgerichts für Icking hat, welche Unterstützung für unsere Asylbewerber aktuell nötig ist.“

Jeder darf sich im Rahmen seiner Möglichkeiten einbringen – als Ansprechpartner, bei der Hausaufgabenbetreuung, dem Deutschunterricht oder der Bewältigung des Alltäglichen.

Im Zentrum des Abends stünden die Fragen, Erwartungen, Erfahrungen und Anregungen der Bürgerinnen und Bürger. Sie zeigt sich zuversichtlich: „Wir hoffen, dass interessierte Ickinger kommen und dass sich dann wieder einige freiwillige Helfer melden, die uns bei der Integration unterstützen.“ Das Prinzip der Freiwilligkeit sei dabei allerdings großgeschrieben: „Jeder, der möchte, darf sich im Rahmen seiner Möglichkeiten einbringen, sei es als Erstansprechpartner, bei der Hausaufgabenbetreuung, dem Deutschunterricht oder der Bewältigung des Alltäglichen.“ Auch jemand, der pro Woche nicht mehr als ein bis zwei Stunden aufbringen könne, sei wertvoll. Für alle behördlichen Fragen sei sie als Asylkoordinatorin zuständig. Sabine Sommer und Claudia Roederstein werden die Helfer dann auch zukünftig begleiten, jederzeit unterstützen bei Fragen, Problemen und zu weiteren, gegebenenfalls auch themenbezogenen Treffen einladen.

Der Info-Abend zu Asyl in Icking findet am Donnerstag, 22. Februar, um 18.30 Uhr, im Evangelischen Gemeindehaus am Ichoring 49, statt.

ina

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