Rechnen „mit 570 000 Euro“: Sanierung der Geretsrieder Nikolauskapelle soll im März beginnen
Die Sanierungsarbeiten am Geretsrieder Gotteshaus sollen im März beginnen. An der Finanzierung der Baukosten beteiligen sich einige Spender.
Geretsried – Im März soll die Sanierung der Nikolauskapelle beginnen. Federführend ist der Tölzer Architekt Hermann Thurner. Zunächst wird das Gerüst aufgebaut, dann folgen die Zimmererarbeiten. Das alles kostet Geld: Josef Urso, Vize des Vereins Interessengemeinschaft (IG) für die Erhaltung der Nikolauskapelle, rechnet „mit 570 000 Euro“.
An der Gesamtsumme beteiligt sich die Stadt Geretsried mit 200 000 Euro, die Erzdiözese München und Freising hat 80 000 Euro zugesagt. 2500 Euro stiftet das Denkmalamt, 40 000 Euro sollen von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz kommen. Die Kirchenstiftung der Pfarrei Maria Hilf, zu der die St.-Nikolaus-Kapelle gehört, sowie die Interessengemeinschaft übernehmen den übrigen Anteil. Umso mehr freue man sich über die Spenden, die nun die Freiwillige Feuerwehr Geretsried und die Eghalanda Gmoi überreichten.
In der Jahresversammlung hatte die Feuerwehr den Hut herumgereicht. „Es kamen 500 Euro zusammen“, sagt Vorsitzender Florian Effenberger. Weitere 600 Euro spendete die Gmoi. „Wir haben auf der Weihnachtsfeier gesammelt und den Betrag dann aufgestockt“, erklärt Chef Helmut Hahn. Beiden Vereinen sei es ein großes Anliegen, sich einzubringen, um das Kulturdenkmal zu erhalten. Für die über 300 Jahre alte Kapelle direkt an der B11 gegenüber dem Gasthof Geiger ist es nach 1972 und 1990 die dritte Sanierung.
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Vor allem am Dachstuhl stehen umfangreiche Arbeiten an. Erneuert werden müssen unter anderem die Holzschindeln. Genau 1077 Stück sind es. Finanziert werden soll der Austausch über Patenschaften. Schindeln im unteren Bereich kosten 30 Euro das Stück, im Giebelbereich 300 Euro. Ebenso sollen die Vergoldungen am Dach mit der Erdkugel und dem Doppelkreuz restauriert, die Fassade und der Innenraum der 1722 geweihten Kapelle gestrichen werden. Auch der Austausch einiger Bodenfliesen steht an.
Eine Begasung gegen den Holzwurmbefall ist bereits im vergangenen Juli durchgeführt worden. Ursprünglich hoffte man auf eine geringere Summe. „Aber wie überall sind die Baukosten in die Höhe geschnellt“, bedauert Urso. Beispielsweise für die Lärchenschindeln: „Sibirische Lärche ist mit einem Einfuhrverbot belegt. Also müssen wir auf Europäische Lärche zurückgreifen – deren Preis ist aber aufgrund der jetzt gestiegenen Nachfrage in die Höhe geschnellt.“
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Info: Für Patenschaften und Spenden: Interessengemeinschaft Nikolauskapelle bei der Sparkasse Bad Tölz-Wolfratshausen, Kontonummer: IBAN DE05 7005 4306 0000 073049.