„Es ist kompliziert“: Grüne positionieren sich kurz vor Klausur zur Parkhaus-Frage
An diesem Wochenende diskutiert der Wolfratshauser Stadtrat in einer Klausur im Kloster Seeon das Thema Parkhaus. Kurz zuvor diskutierten die Grünen darüber am politischen Stammtisch.
Wolfratshausen – Am Samstagnachmittag soll ein Dauerproblem endlich gelöst sein: Der Stadtrat geht in Klausur, um eine gemeinsame Antwort auf die Frage nach der Parkplatzgestaltung zu formulieren. Zwei Tage vor der Abfahrt an diesem Freitag bat die Grünen-Fraktion Bürger und Mitglieder um ihre Meinung. Dritte Bürgermeisterin Annette Heinloth machte sich wenig Hoffnungen darauf, dass einer der etwa 15 Anwesenden den „Stein der Weisen“ mitgebracht hatte und die Parkplatzfrage beantworten könne.
Dieses Thema habe für jeden auch eine subjektive Komponente. „Ab wie viel freien Plätzen ist ein Parkplatz belegt“ sei eine der Fragen, die die Wahrnehmung der Parksituation bestimmen. Die nackten Zahlen sagen: 30 bis 40 Stunden pro Monat sind die Stellplätze am Hatzplatz und an der Loisachhalle zu 90 Prozent belegt. Umweltreferent Dr. Hans Schmidt wertete den Datensatz so aus: „Die Frage ist, ob man so eine Statistik, die aussagt, dass die Parkplätze reichen, zum Anlass nimmt, mehr Parkplätze zu bauen.“
Hatzplatz in Wolfratshausen ist „ein Filetgrundstück“
Grünen-Mitglied Bernhard Mitschke haderte mit dem Standort Hatzplatz: „Das ist ein Filetgrundstück.“ Andrea Beck sieht das Areal an der Loisach als „Einladungskarte in die Altstadt“, die einige mit einem Parkhaus bebauen wollen. Einigkeit herrschte beim Grünen-Treff vor allem darin, dass der Hatzplatz in seinem jetzigen Zustand auch kein sonderlich schmucker Aufenthaltsort sei. „Schöner als jetzt geht’s auf alle Fälle“, konstatierte Heinloth.
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Der Wolfratshauser Konrad Huber brachte erneut den Standort hinter dem Sparkassen-Hochhaus ins Spiel. Für ihn ein idealer Ort – denn zum Einkaufsbereich zähle er nicht nur Ober- und Untermarkt, sondern auch die Bahnhofsstraße und Am Floßkanal. „Der Sparkassen-Parkplatz liegt genau dazwischen.“ Laut Heinloth sei dieser Standort schwierig zu nutzen, weil die An- und Abfahrt über den Floßkanal für lange Staus sorgen könne. Derzeit ist der Platz nur über diese Straße erreichbar. Die Ausfahrt Steghiaslweg sei „aus gutem Grund für den Verkehr gesperrt“. Dort sind Kinderhort und Kita-Gruppen. Außerdem sei der Weg stark frequentiert von Schülern der benachbarten Grund- und Mittelschule.
„Können nicht so tun, als ob alle nur Fahrrad fahren“
Dritte Bürgermeisterin Annette Heinloth fasste die Themenlage so zusammen: „Es ist kompliziert.“ Moderne Car-Sharing-Modelle wie an einigen Standorten in Wolfratshausen könnten vielleicht langfristig – „so etwas braucht immer Zeit“ – das Problem „der nervigen Zweitautos“ etwas entspannen. Für den Moment gelte aber: „Die Fahrzeuge sind ja da. Wir können nicht so tun, als würden alle nur Fahrrad fahren.“ (dst)
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