„Das ist respektlos“: Stadtrat sucht nach einer Lösung – und einer boykottiert‘s: Ein Kommentar

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Geretsried-Wolfratshausen
  4. Wolfratshausen

Kommentare

Im Kloster Seeon im Landkreis Traunstein trifft sich der Wolfratshauser Stadtrat zu einer zweitägigen Klausurtagung. Das dominante Thema: die Parkplatz-Situation in der Flößerstadt. © Peter Kneffel/dpa

Am Wochenende diskutieren Wolfratshausens Bürgervertreter in Kloster Seeon über das Parkplatz-Problem. Doch ein Stadtrat boykottiert die Klausur.

Wolfratshausen – Bei der Klausurtagung im Kloster Seeon will Bürgermeister Klaus Heilinglechner den Stadträten an diesem Wochenende ein Bekenntnis abringen: Braucht Wolfratshausen zentrumsnah ein Parkhaus – ja oder nein? Denn sollten das westliche Loisachufer jemals umgestaltet und die Altstadt aufgewertet werden, fallen diesen Maßnahmen rund 70 bestehende öffentliche Stellflächen zum Opfer.

In der ehemaligen Benediktinerabtei wird mutmaßlich kontrovers diskutiert: Nicht jeder Mandatsträger möchte ein Parkhaus bauen, für zukunftsweisender halten einige Fahrradständer. Hoch umstritten ist zudem der Standort. Das Münchner Fachbüro Drees & Sommer empfiehlt den Räten den Hatzplatz, der eine oder andere Kommunalpolitiker tendiert zur Aufstockung des Parkplatzes hinter der Sparkasse am Hammerschmiedweg – die CSU wärmte im Herbst eine alte Idee auf: eine Tiefgarage für 150 Autos unter dem Sportplatz am Jugendhaus La Vida.

Alle Nachrichten aus Wolfratshausen lesen Sie hier.

Politik ist mitunter die Kunst, Kompromisse zu schließen. Daran zeigt Stadtrat Dr. Manfred Fleischer kein Interesse. Zweimal betonte er im Vorfeld der Zusammenkunft öffentlich, dass er nicht mit ins Chiemgau reisen werde. Nicht, weil er aus wichtigem privaten oder beruflichen Grund verhindert sei, sondern weil er schlicht und ergreifend keinen Diskussionsbedarf sehe. Fleischer will ein Parkhaus auf dem Hatzplatz. Basta.

Dieses Gebaren ist respektlos gegenüber dem Bürgermeister und den Ratskollegen – und sollte auch den Wolfratshausern zu denken geben. Ein Bürgervertreter, der einem konstruktiven Diskurs nichts abgewinnen kann, missachtet den Auftrag, den ihm der Wähler geben hat.

Übrigens: Alles aus der Region gibt‘s auch in unserem regelmäßigen Wolfratshausen-Geretsried-Newsletter.

Auch interessant

Kommentare