Mehr Parkplätze in Wolfratshausen - aber wo und wie? Am Samstag soll es Antworten geben

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150 Stellplätze könnten in einem Parkhaus auf dem Hatzplatz entstehen - oder auch nicht. © sh / Archiv

Gibt‘s am Wochenende endlich die Lösung? „Ich rechne damit“, sagt eine Stadträtin vor der Parkklausur. Die Wolfratshauser Räte beraten sich im Kloster Seeon.

Wolfratshausen – Die meisten Stadtratsmitglieder werden in Fahrgemeinschaften reisen. Parkplätze zu finden, sollte so kein Problem sein: 150 Stück stehen auf dem großen Besucher-Parkplatz am Kloster Seeon zur Verfügung. 150 Parkplätze: Das ist in etwa die Größenordnung, die einige der Lokalpolitiker auf dem Hatzplatz fordern. Andere sehen sie unter dem Boden der Freiluft-Sportanlage am La Vida. Und wieder andere präferieren kleinteiligere Lösungen. An diesem Wochenende soll es gelingen, aus den vielen Einzel-Ideen ein Konzept zu formen. Der Stadtrat fährt zur Park-Klausur. Die Fraktionssprecher sind unterschiedlich optimistisch, ob es gelingt, eine gemeinsame Lösung zu finden.

Mehr Parkplätze in der Altstadt von Wolfratshausen - aber wo und wie? Am Samstag soll es Antworten geben

Einer hat seinen Boykott angekündigt: Stadtrat Dr. Manfred Fleischer (Wolfratshauser Liste) wird der Klausur fernbleiben. Sein Fraktionssprecher, Ex-Bürgermeister Helmut Forster, hat dafür Verständnis: „Wir haben vor acht Monaten einen Antrag für ein Parkdeck am Hatzplatz eingereicht – bis heute wurde darüber nicht entschieden.“ Noch immer ist Forster der Überzeugung, dass dieser Standort am sinnvollsten wäre. Der ehemalige Rathauschef ist von der Notwendigkeit einer Klausur nicht vollends überzeugt. „Wir waren uns schon einig, aber jetzt fangen wir wieder neu mit der Diskussion an. Wir reden und reden und treffen keine Entscheidung.“ Ob’s im Kloster Seeon anders läuft? „Ich fahre ganz ohne Erwartung hin.“

Parkplätze in Wolfratshausen - Grüne wollen „in voller Besetzung“ mitberaten

Peter Lobenstein (Grüne) hat sehr wohl Erwartungen an die zwei Tage im Chiemgau. „Ich gehe davon aus, dass alle mit positivem Willen hingehen“ – und dass es eine Antwort auf die Frage gibt, „wie wir vorankommen“. Der Grünen-Fraktionssprecher hat festgestellt, dass im Stadtrat inzwischen Einigkeit darüber bestehe, dass die Kommune weitere Parkplätze brauche. „Wir müssen nur festlegen, wie.“ Erst dann, wenn darüber entschieden wurde, könne es mit der Aufwertung der Altstadt und der Umgestaltung des westlichen Loisachufers weitergehen. Die Grünen werden deshalb „in voller Besetzung anreisen“, sagt Lobenstein.

Kloster Seeon im Winter
Im Kloster Seeon im Landkreis Traunstein trifft sich der Wolfratshauser Stadtrat zu einer zweitägigen Klausurtagung. Das dominante Thema: die Parkplatz-Situation in der Flößerstadt. © Peter Kneffel/Dpa

Stadträte gehen übers Wochenende ins Kloster - Und suchen gemeinsam nach Durchbruch

Die Bürgervereinigung Wolfratshausen hat das auch vor. Kompromissbereitschaft hält der Fraktionssprecher Josef Praller für eine zwingende Voraussetzung. „Eine Annäherung ist vonnöten.“ Denn aktuell lägen die Vorstellungen der einzelnen Parteien und politischen Gruppierungen sehr weit auseinander. „Ich gehe davon aus, dass wir uns auf ein gemeinsames Lösungskonzept verständigen können.“ Das mutmaßt Praller aufgrund eigener Erfahrung: „Es ist nicht meine erste Klausur. Die bisherigen waren alle erfolgreich.“

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Was ein Erfolg für den Trip ins Kloster wäre? CSU-Fraktionssprecherin Claudia Drexl-Weile hat eine klare Vorstellung: „Ich rechne mit einer Lösung, die am Samstagnachmittag feststeht.“ Darüber, wie genau die aussehen kann, möchte Drexl-Weile im Vorfeld nicht spekulieren. „Wir wissen noch nicht, welche Vorbereitungen schon getroffen wurden – und was die Verwaltung schon erarbeitet habt. Aber wir werden auf einen Nenner kommen.“ Dass es Stadtratskollegen gibt, die das skeptisch sehen, sei in Ordnung. Dass einer jedoch erst gar nicht zur Klausur anreist – „das finde ich nicht gut“, so Drexl-Weiles knapper Kommentar zum Fernbleiben ihres ehemaligen Parteifreunds Fleischer.

„Uns allen ist das Thema wichtig“: SPD-Sprecher sieht noch Differenzen bei Parkplatzsuche

Die SPD-Fraktion tritt in voller Mannschaftsstärke an. „Das zeigt auch: Uns allen ist das Thema wichtig. So oft geht ein Stadtrat ja auch nicht in Klausur“, betont Sprecher Fritz Meixner gegenüber unserer Zeitung. Er kann den Eindruck bestätigen, dass es „noch Differenzen“ gibt bei der Beantwortung der Parkplatzfrage. Meixner kann sich zumindest vorstellen, dass die Fraktionen näher zueinander finden. „Dafür braucht’s einen Fahrplan – und der, den die Verwaltung erarbeitet hat, gefällt mir sehr gut.“ Meixner ist wichtig, dass das Thema in größerem Kontext gesehen wird. „Es ist mehr als die Frage: Parken – ja oder nein?“

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