Als Franz Beckenbauer im Emmeringer Hölzlstadion spielte
Große Trauer herrscht in Fußball-Deutschland, seit die Kunde vom unerwarteten Tod Franz Beckenbauers die Runde machte. Erinnerungen werden wach. Auch im Brucker Landkreis.
Emmering/Fürstenfeldbruck – Zweimal spielte Kaiser Franz mit dem FC Bayern München in Emmering. Schon in den 1970-er Jahren war Tagblatt-Reporter Dieter Metzler mit seiner Kamera unterwegs und schoss Fotos von großen sportlichen Events im Landkreis, damals noch als Hobbyfotograf.
Foto aus dem Jahr 1972
Und so entstand das Foto im Jahre 1972, als der FCB mit Trainer Udo Lattek und seinen Stars zu einem Freundschaftsspiel im Emmeringer Hölzlstadion weilte. 4200 Zuschauer kamen.
Der 73-jährige Emmeringer Josef „Bebs“ Michl, ehemaliger Bayernliga-Schiedsrichter, damals aber noch aktiver Spieler des FCE, hat noch beste Erinnerungen an die Begegnung: „Das war absolut der Höhepunkt in meiner fußballerischen Laufbahn“, schwärmt der Löwen- und Beckenbauer-Fan Michl heute noch von dem Spiel.
(Übrigens: Alles aus der Region gibt‘s jetzt auch in unserem regelmäßigen FFB-Newsletter.)
Er habe gegen Gerd Müller gespielt und gedacht, den werde er schon ein wenig kaltstellen können. „Doch keine Chance. Beckenbauer stürmte meistens von hinten heran, Müller deutete geschickt und versteckt mit dem Daumen an, wo ihn Franz anspielen sollte und schon war Müller weg und erzielte ein Tor ums andere.“
Am Ende hatte der Bomber der Nation sieben oder acht Tore beim 14:0 erzielt. „Für mich war Beckenbauer neben Pele bis heute der beste Fußballer auf der Welt“, sagt Michl.
Früher Gegner in der Jugend
Auch der 78-jährige Brucker Hans Greben, Trainer zahlreicher bayerischer Amateurvereine, unter anderem auch bei Bayern München II, erinnert sich: „Franz und ich sind der gleiche Jahrgang. In der Jugend haben wir gegeneinander gespielt.“ Beckenbauer bei Bayern, Greben bei 1860.
Meine news

„Später, als Trainer bei den Bayern-Amateuren, habe ich zwei seiner Söhne trainiert. Da spielte Franz bei Cosmos New York“, erzählt Greben, der inzwischen in Schwallungen/Thüringen wohnt. „Für mich war Beckenbauer der stärkste Spieler in der damaligen Zeit.“
Nur die besten Erinnerungen
Als er wieder zurück in München war, sei man sich schon hin und wieder über den Weg gelaufen. „Und wenn wir uns mal im Lokal getroffen haben, da war er so, als wenn wir zwei uns über Fußball unterhalten haben, ganz normal, immer angenehm und niemals abgehoben“, sagt Hans Greben.
Auch der 71-jährige Dieter Bernhardt, Bayerns Auswahl-Rekordspieler sowie ehemaliger Amateur-Nationalspieler und langjähriger Spieler der Bayern-Amateure sowie Bayernliga-Spieler des SC Fürstenfeldbruck, hat nur die besten Erinnerungen.
Franz Beckenbauer sei in seiner aktiven Zeit sein großes Vorbild gewesen. „Wir haben später oft in der Alten Liga des FC Bayern gespielt, zusammen mit seinem Bruder Walter. Franz war häufig auch im Hallentraining an der Säbenerstraße dabei und übernahm regelmäßig beim anschließenden Weißwurstessen die Zeche.“
Selbst als absoluter Weltstar sei er mit den Amateuren immer ganz normal umgegangen. Dieter Bernhardt: „Er war ein großzügiger, sympathischer Mensch. Das war seine große Stärke.“
Noch mehr aktuelle Nachrichten aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck finden Sie auf Merkur.de/Fürstenfeldbruck.