Menschen aus 61 Nationen in einem Ort: In Alling packen alle fleißig mit an
Menschen aus 61 Nationen leben in Alling, darunter auch viele Asylbewerber. Die meisten von ihnen sind gut integriert – auch dank eines sehr engagierten Helferkreises, bei dem mittlerweile sogar Flüchtlinge der ersten Welle selbst aktiv sind.
Alling – Astrid Jäger engagiert sich seit 2015 im Asylhelferkreis. Einige der Flüchtlinge von damals sind in Alling geblieben, berichtet sie. „Sie arbeiten im Ort oder in der Umgebung, sind als Fußball-Trainer im Verein oder als Elternbeirat in Kindergarten und Schule aktiv.“ Und sie unterstützen den Helferkreis bei der Integration neuer Asylbewerber. So wie bei den vor rund einem halben Jahr angekommenen jungen Afghanen und Syrern in der Unterkunft an der Waldstraße.
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„Wir haben den jungen Männern geholfen, zum Beispiel Papiere zu bekommen, ein Konto zu eröffnen, ihre Zeit zu strukturieren, in unseren ehrenamtlichen Deutschkursen täglich die neue Sprache zu lernen“, berichtet Astrid Jäger. Zudem hätten sie Sportmöglichkeiten ausfindig gemacht und nach günstigen Fahrrädern gesucht. „Die Gemeinschaft in der Unterkunft ist harmonisch, die Atmosphäre friedlich“, so Jäger.
Dass sie gut integriert sind und auch etwas zurückgeben möchten, bewiesen die Syrer und Afghanen beim starken Wintereinbruch: Tüchtig halfen sie beim Schneeschippen in den Wohngebieten.
Neben dem Besuch von Deutschkursen arbeiten die meisten laut der Asylhelferin in München in der Gastronomie, teilweise sogar als Koch oder Bäcker. Aber auch in einem großen Getränkemarkt seien sie tätig. Einige der Männer haben in ihren Heimatländern studiert und sprechen gut Englisch, so Jäger weiter. „Damit haben sie eine gute Chance auf einen qualifizierten Beruf.“
Einer der in Alling lebenden jungen Männer, der schon arbeiten dürfe, sei während der Wiesn in einer Putzkolonne angestellt gewesen. Inzwischen arbeite er in der Gastronomie. „Ein anderer, der schon sehr viele Jahre hier ist, aber eigentlich ausreisepflichtig wäre, da er aus einem nicht anerkannten afrikanischen Land kommt, arbeitet als Krankenpfleger. Eine Ausbildung als Helfer hat er bereits abgeschlossen, jetzt kommt die Weiterqualifizierung“, erzählt Jäger.
Die Flüchtlinge der ersten Welle arbeiten mittlerweile fast alle in Berufen, in denen händeringend Fachkräfte gesucht werden. Sie seien als Fliesenleger, Automechaniker, Logistiker, Praxisangestellte, Krankenpfleger, Küchenhilfe und Lagerarbeiter tätig. „Die Kinder sprechen alle fließend Deutsch und sind fleißig in Grundschule, Mittelschule, Realschule und Gymnasium. „Ein Vater engagiert sich als Fußballtrainer einer Jugendmannschaft im Verein“, berichtet Jäger.
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„Wir haben unserem Helferkreis zu verdanken, dass sich die Flüchtlinge in unserer Gemeinde so gut zurechtfinden und einleben. Die Integration mit großartiger Unterstützung unserer Helfer läuft vorbildlich“, sagt Bürgermeister Stefan Joachimsthaler. Das eingespielte Team genieße großes Vertrauen und agiere eigenständig. „Wir sind aber jederzeit parat, wenn sich die Helfer an die Gemeinde wenden und Unterstützung benötigen.“
Der Helferkreis freut sich über Unterstützung. Interessierte können sich melden per E-Mail an buergermeister@alling.de oder an binder@alling.de.
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