Wiggensbach: Bürgermeister Thomas Eigstler mit positivem Jahresrück- und Ausblick

  1. Startseite
  2. Bayern
  3. Augsburg & Schwaben
  4. Kreisbote Kempten

Kommentare

Hat gut lachen: Bürgermeister Thomas Eigstler leitet eine – Zitat – „der führenden Kommunen im Oberallgäu“. © Lutz Bäucker

Auf der Bürgerversammlung präsentierte Bürgermeister Thomas Eigstler einen positiven Jahresrück- und Ausblick und erntete dafür er viel Beifall.

Wiggensbach – Er ist das Urgestein unter den Bürgermeistern im Landkreis Oberallgäu: Thomas Eigstler lenkt seit nunmehr 14 ½ Jahren die Geschicke der Marktgemeinde auf den Höhen westlich von Kempten. „Damit bin ich der Dienstälteste“, stellt er stolz fest. Stolz kann er auch auf das im Jahr 2024 Erreichte sein. Rund 150 Zuhörer spendeten ihm dafür in der jüngsten Bürgerversammlung viel Beifall.

Wiggensbach: „Eine der führenden Kommunen im Oberallgäu“

„Trotz schwieriger gesellschaftlicher Rahmenbedingungen ist das Jahr für uns in Wiggensbach sehr zufriedenstellend verlaufen.“ Mit diesem Satz eröffnete der CSU-Mann seine „Tour d’horizon“ durch die Zahlen, Projekte und Ereignisse, die die Gemeinde prägten. Ein Satz, den viele von Eigstlers Kollegen so nicht sagen können. In Wiggensbach scheint die Welt ein kleines bisschen heiler zu sein als im Rest des Oberallgäus, zumindest finanziell. „Wir sind zu einer führenden Kommune im Landkreis geworden“, das Selbstbewusstsein ist groß zu Füßen des Blenders, dem Hausberg der Wiggensbacher, den man aus fast jeder Himmelsrichtung sofort sieht.

Auch im vergangenen Jahr arbeitete die Gemeindeverwaltung erfolgreich daran, den Status zu bewahren. So konnten unter anderem für 3,4 Millionen Euro neue Baugrundstücke erworben werden, 4,6 Millionen flossen in renovierte Straßen, einen neuen Trinkwasser-Hochbehälter, Maßnahmen zur Dorfverschönerung. Trotzdem hat Wiggensbach 2,2 Millionen Euro auf der hohen Kante. „Viele Nachbargemeinden beneiden uns um unsere finanzielle Ausstattung“, sagt Eigstler.

Radweg zwischen Ermengerst und Ahegg wird asphaltiert

Für das laufende Jahr 2025 hat der Bürgermeister wieder ambitionierte Pläne. Schon begonnen haben die Bauarbeiten für den Neubau von 14 betreuten Wohnungen. „Das wird uns rund 6,5 Millionen Euro kosten“, prognostiziert Eigstler, „aber so ein Projekt ist halt in Wiggensbach noch möglich.“ Neben weiteren Straßensanierungen – „Die sind immer nötig, um unser Eigentum Straßen zu erhalten!“–, dem Ausbau der Trinkwasserversorgung und neuen Räumen für die schulische Ganztagesbetreuung ab dem kommenden Schuljahr, möchte die Marktgemeinde nicht nur etwaige Standorte für den Bau von Windkraftanlagen prüfen, sondern auch den stark frequentierten Radweg auf der Trasse des „Isnybähnles“ asphaltieren. Nach langwierigen Diskussionen über die Qualität des Ausbaues sollen Mitte September, also nach Ende der Touristenhochsaison, endlich die Maschinen anrücken.

Das zwei Kilometer lange Stück zwischen Ermengerst und Ahegg (Gemeinde Buchenberg) soll für 440.000 Euro winterfest gemacht werden, die wichtige Pendlerstrecke hinunter nach Kempten-West kann dann geräumt und somit ganzjährig von Radfahrern genutzt werden. Für Wiggensbach eine preisgünstige Aktion, werden doch 80 Prozent der Baukosten im Rahmen der „Radoffensive Klimaland Bayern“ staatlich bezuschusst. Die von vielen Bürgern gewünschte Radwegverbindung hinunter nach Kempten-Nord dürfte dagegen noch länger auf sich warten lassen. „Kempten muss erstmal mit den betroffenen Grundstückseigentümern sprechen – das haben wir schon vor sieben Jahren gemacht“, stellte Eigstler süffisant lächelnd fest.

Wärmeplanung steht noch aus

Die von der Ampel-Regierung angestoßene Wärmeplanung konnte noch nicht in Angriff genommen werden: „Wir haben bis heute noch keinen Leitfaden für das Verfahren bekommen“, so der Gemeindechef. Das soll nun endlich geschehen: Am 27. Mai fand das erste schwabenweite Seminar für die lokalen Bauverwaltungen statt – fast zwei Jahre nach dem Beschluss der Bundesregierung…

138 Wiggensbacher „verschwunden“

Zum Schluss seines andert­halbstündigen Vortrages im derzeit wieder pächterlosen Kommunal-Gasthaus „Zum Kapitel“ kam Thomas Eigstler auf ein statistisches Kuriosum zu sprechen. Nach staatlichen Hochrechnungen zum Zensus lebten 2022 in Wiggensbach 4.886 Einwohner. „Das kann nicht sein“, stellten die Wiggensbacher erstaunt fest, „bei uns sind 5.115 registriert“. Daraufhin korrigierte das Landesamt für Statistik die Einwohnerzahl auf 4.977, ohne die Verwunderung im Rathaus beseitigen zu können. Wie konnte es zu diesem „Schwund“ von 138 Wiggensbachern kommen, das war und ist die vieldiskutierte Frage im Ort. „Und jetzt klagen wir dagegen,“ so der Bürgermeister. Man darf gespannt sein auf das Ergebnis.

Feste, Konzerte, Ausstellungen: Was man in Kempten und Umgebung unternehmen kann, lesen Sie im Veranstaltungskalender.

Mit dem Kreisbote-Newsletter täglich zum Feierabend oder mit der neuen „Kreisbote“-App immer aktuell über die wichtigsten Geschichten informiert.

Auch interessant

Kommentare