Mehr als 4500 US-Soldaten werden voraussichtlich bis zu 10 Millionen Euro auf Mallorca ausgeben, wenn der weltweit größte Flugzeugträger, die "USS Gerald R". Ford, vom 3. bis 8. Oktober in der Bucht von Palma vor Anker geht. Das berichtet das "Majorca Daily Bulletin".
Kriegsschiff vor Mallorca: wirtschaftlicher Aufschwung erhofft
Gewerbetreibende auf der Insel freuen sich über den Besuch: Basierend auf Erfahrungen früherer Besuche ähnlicher Schiffe, wie der "USS Harry S. Truman" im Jahr 2022, wird geschätzt, dass jeder Soldat zwischen 200 und 400 Euro pro Tag ausgibt. Diese Ausgaben umfassen Hotels, Restaurants, Ausflüge, Sportaktivitäten, Kleidung, Taxis, Busse und Mietwagen. Damals, 2022, logierten die Militärangehörigen in Palmanova, Magaluf und in Hotels in allen wichtigen Touristengebieten, überwiegend in Vier- und Fünf-Sterne-Hotels. Experten gehen davon aus, dass sich dieses Muster beim Besuch der "Gerald R. Ford" wiederholen wird.
Laut der Handelskette "Pimeco und Afedeco" und großen Handelsketten kaufen die Soldaten vor allem Sportbekleidung, Modeaccessoires und hochwertige Technikprodukte. Luxus-Boutiquen in der Altstadt von Palma erwarten Rekordumsätze, da Offiziere die Gelegenheit nutzen, hochwertige Geschenke für die Rückkehr in die USA zu erwerben.
"USS Gerald R. Ford": Kampfjets flogen Probeangriffe
Eine Bestätigung von offizieller Seite, dass der Mega-Flugzeugträger vor Anker geht, steht allerdings noch aus: Die Vertretung der spanischen Zentralregierung auf den Balearen konnte die Information zunächst nicht verifizieren.
Doch vor Ort sorgt das mögliche Einlaufen des Kriegsschiffes schon jetzt für Kritik. Die linke Partei Esquerra Unida lehnt den Aufenthalt ab und fordert, dass das Schiff die Balearen als Friedenszone respektiert. Esquerra Unida kritisiert, dass die Nato ausgerechnet jetzt Präsenz mit dem Flugzeugträger zeigen muss, angesichts der aktuellen geopolitischen Spannungen. Zuvor war der Riesen-Flugzeugträger vor der norwegischen Küste in der Nordsee stationiert. Von dort flogen Kampfjets Probeangriffe am Finnischen Meerbusen, direkt an der Nato-Ostflanke.
Auch die Partei Més äußerte Bedenken und bedauerte, dass die spanischen und balearischen Behörden nicht in der Lage seien, dem Besuch entgegenzutreten. Sie werfen den spanischen „Patrioten“ vor, sich von den USA wie „Diener“ behandeln zu lassen. Der Besuch wird als Symbol für die militärische Präsenz und die geopolitischen Ambitionen der USA in der Region wahrgenommen. Die „Mallorca Zeitung“ zitiert einen Més-Sprecher: „Mallorca darf nicht als Kulisse für die Drohgebärden der Großmächte missbraucht werden.“
Fakten über die USS Gerald R. Ford
- Länge: 333 Meter
- Verdrängung: ca. 100.000 Tonnen
- Besatzung: rund 4500 Personen (inklusive Flugpersonal)
- Flugzeuge an Bord: bis zu 90 Kampfflugzeuge, z. B. F/A‑18, F‑35, Hubschrauber
- Bau: Modernster US-Flugzeugträger, Baukosten über 13 Milliarden US-Dollar
- Einsatzgebiet: 6. US-Flotte, Mittelmeer
- Dauer des Aufenthalts in Palma: 3. bis 8. Oktober 2025
- Geplanter wirtschaftlicher Effekt auf Mallorca: bis zu 10 Millionen Euro durch Ausgaben der Soldaten