RSV-Sitzballer wieder im Aufschwung — Am Samstag wird‘s in Penzberg international

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Schmetterschläge gehören dazu: Beim Sitzball (hier ein Foto vom internationalen Turnier in Penzberg 2019) geht es durchaus rasant zu. © Paul Hopp

Die Sitzballer des RSV Penzberg haben wieder eine stattliche Anzahl an Spielern. Am Samstag, 27. April, richtet die Sparte ein internationales Turnier aus.

Penzberg – Das Ende schien unausweichlich. Als nach dem Auslaufen der Beschränkungen während der Corona-Pandemie der Sportbetrieb in den Amateur-Sportvereinen hierzulande so langsam wieder anlief, da war das Team der Sitzballer im Rehasport-Verein (RSV) Penzberg nur mehr ein kleines Häuflein.

RSV Penzberg richtet internationales Turnier aus

Mehrere Gründe waren ausschlaggebend, dazu gehörten auch Wegzüge. Im Training kam gerade noch ein Drei-gegen-drei zustande. „Wir haben gedacht, es geht nicht mehr weiter“, sagt RSV-Spieler Christian Riedl. Doch aufgeben kam für den Routinier nicht in Frage. „Wir haben es trotzdem durchgezogen.“ Und siehe da: Durch Mund-zu-Mund-Propaganda wurden auch jüngere Interessierte aufs Team aufmerksam, mittlerweile kommen im Schnitt wieder etwa ein Dutzend Spieler ins Training. Am kommenden Samstag, 27. April, richtet der RSV Penzberg sogar wieder ein internationales Turnier aus.

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In der Sporthalle am Josef-Boos-Platz treten neun Mannschaften aus Deutschland (unter anderem Frammersbach und Erding), Österreich (Linz, Bludenz, Auswahl Tirol) und der Schweiz (Team Eidgenossen) an. Beginn ist um 11 Uhr, die Spiele dauern bis etwa 17 Uhr. Zuschauer sind willkommen, der Eintritt ist frei.

Das letzte derartige Turnier in Penzberg fand im Jahr 2019 statt. Damals traten die Teams in der Sporthalle des Landkreises an der Birkenstraße an. Die Penzberger blieben damals ungeschlagen (sieben Siege/ein Remis) und holten sich so auch den Tagessieg.

Sitzball hat Ähnlichkeit mit Volleyball: Das Foto entstand 2019 beim Turnier des RSV Penzberg.
Sitzball hat Ähnlichkeit mit Volleyball: Das Foto entstand 2019 beim Turnier des RSV Penzberg. © Paul Hopp

Sitzball ist mit dem Volleyball verwandt und gehört zum Kanon des Deutschen Behindertensportverbands. Die Disziplin war nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt worden, um auch Kriegsversehrten die Möglichkeit zu geben, Sport zu treiben.

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Mittlerweile üben zunehmend Menschen ohne körperliche Einschränkungen das Spiel aus. Pro Team befinden sich fünf Spieler auf dem Feld (10 x 8 Meter), das durch ein zweifarbiges, in bestimmter Höhe gespanntes Band geteilt ist. Wie beim Volleyball führen erfolgreiche Angriffsschläge oder Fehler zu Punkten. Obwohl das Spiel „Sitzball“ heißt, geht es durchaus rasant zu.

Sitzball weist Ähnlichkeiten zum Volleyball auf

Zum RSV Penzberg sind zuletzt Spieler im Alter zwischen 30 und 40 Jahren neu hinzugekommen, viele davon ohne körperliches Handicap. Der Zuspruch „freut uns sakrisch“, sagt Riedl, der mit 58 Jahren zu den Ältesten im Team gehört. Der RSV kann somit wieder zuversichtlicher in die Zukunft blicken. „Man gibt halt seine Leidenschaft, die man Jahrzehnte gemacht hat, nicht so gern auf“, sagt Riedl.

Allzu viel Turniererfahrung hat die neu formierte Mannschaft des RSV noch nicht. Daher wird es spannend sein zu sehen, wie sich das Team vor heimischem Publikum aus der Affäre zieht. Im Wettkampf „läuft’s doch anders als im Training“, sagt Riedl, der früher auch bei deutschen Meisterschaften und sogar bei der EM (2006, 2009) am Start war. Ehrgeizig sind die Penzberger auf alle Fälle. „Unsere Leute sind ganz wild auf Turniere“, sagt Riedl.

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