Brände in Los Angeles: Trump schimpft über Behörden – doch Experten warnen vor dessen Politik als Präsident

  1. Startseite
  2. Politik

Kommentare

Donald Trump kritisiert die Behörden in Los Angeles für ihren Umgang mit den Flammen. Doch seine Präsidentschaft könnte Waldbrände verschlimmern.

Los Angeles – Während Feuerwehrleute im Raum Los Angeles unermüdlich gegen die außer Kontrolle geratenen Waldbrände kämpfen, zieht der künftige US-Präsident Donald Trump in gewohnter Manier über die Verantwortlichen in Kalifornien her. Dabei ist er derjenige, dessen künftige Politik dafür sorgen dürfte, dass solch schlimme Katastrophen nicht weniger werden. Experten sind in Sorge.

Brände in Los Angeles: Donald Trump teilt gegen Behörden in Kalifornien aus

„Die Brände in LA wüten immer noch. Die inkompetenten Politiker haben keine Ahnung, wie sie zu löschen sind“, schrieb Trump etwa auf seiner Plattform Truth Social. Auch beschwerte er sich, dass die Brandbekämpfung nicht schnell genug vorankommt. Adressaten seiner Kritik sind Kaliforniens demokratischer Gouverneur Gavin Newsom und Los Angeles‘ Bürgermeisterin Karen Bass.

Donald Trump hat den Behörden in den Brandgebieten um Los Angeles Versagen vorgeworfen. © IMAGO/Sandy Hooper/USA TODAY NETWORK/picture alliance/dpa/AP | Evan Vucci/Montage/Canva

Trump warf Newsom Wassersparmaßnahmen vor. Weil viele Hydranten im gesamten Los Angeles County am vergangenen Mittwoch (8. Januar) leer gewesen seien, als der erste und tödlichste Brand in Pacific Palisades ausbrach, seien die Brände verschärft worden, behauptete Trump.

Experte zu Waldbränden: Trump nimmt Bedrohungen durch Klimawandel nicht ernst

Es sind die üblichen Attacken, mit denen Trump Andersdenkende diskreditiert. Newsom sei dessen Beleidigungen gewohnt, sagte er NBC News. Doch, dass sich in der Zukunft die Situation in Kalifornien unter einem Präsidenten Trump verbessern wird, darf stark bezweifelt werden. „Wir wissen, dass Trump die wissenschaftlichen Erkenntnisse und die Realität des Klimawandels nicht akzeptiert“, erklärte Robert Wilson, außerordentlicher Professor an der Fakultät für Geografie und Umwelt der Syracuse Universität, Newsweek. Es sei „sehr entmutigend“, dass Trump Bedrohungen durch den Klimawandel, insbesondere durch Waldbrände, nicht ernst nehme und dagegen auch nur wenig machen werde.

Zwar verursacht der Klimawandel nicht zwangsläufig Waldbrände, aber er führt zu häufigeren und intensiveren Bränden. Da ist sich die Wissenschaft einig. Trump ist anderer Meinung. Im Wahlkampf versprach der Republikaner, Präsident Joe Bidens Politik für saubere Energie abzuschaffen. Stattdessen will er verstärkt auf Öl und Gas setzen. Sein Motto: „drill, baby, drill“, zu Deutsch: Bohren, Baby, Bohren.

Wissenschaftler warnt vor Trump-Politik: mehr Waldbrände durch Nutzung fossiler Brennstoffe

„Die von Donald Trump angekündigte verstärkte Nutzung fossiler Brennstoffe wird unsere ohnehin schon schweren Waldbrandprobleme noch verschlimmern. Zwar gibt es zahlreiche und unterschiedliche Faktoren, die zu großen Bränden im Westen der USA und Kanadas beitragen, doch alle haben eines gemeinsam: trockene, heiße Bedingungen“, erläuterte der Geografie-Professor Jacob Bendix Newsweek.

Er wies darauf hin, dass die Nutzung fossiler Brennstoffe die Treibhausgas-Konzentration in der Atmosphäre erhöhen und den Klimawandel verstärken werde. Die Folge seien höhere Temperaturen und häufigere Dürren. „Es besteht also praktisch eine direkte Verbindung zwischen politischen Maßnahmen zur Nutzung fossiler Brennstoffe und einer Zunahme von Waldbränden“, sagte Bendix. (mt)

Auch interessant

Kommentare