Vier Brände in nur neun Tagen haben das kleine Fischerdorf Laukvik auf den Lofoten erschüttert. Unter anderem brannten eine Friedhofskapelle, ein Holzlager und ein Fischverarbeitungsbetrieb – dort wurden rund zwölf Tonnen getrocknete Dorschköpfe ein Raub der Flammen. Wie die norwegische Tageszeitung „Verdens Gang“ berichtet, geht die Polizei inzwischen von Brandstiftung aus.
Zwei deutsche Touristen in U-Haft – Anwohner spielten entscheidende Rolle
Im Fokus der Ermittlungen stehen zwei deutsche Urlauber Anfang 20, die sich Anfang Juli in einer Ferienwohnung in Laukvik eingemietet hatten. Nach dem letzten Feuer, das am 13. Juli in einem nahegelegenen Waldstück ausbrach, wurden sie von mehreren Dorfbewohnern gestellt und der Polizei übergeben. Die beiden Männer sitzen nun für vier Wochen in Untersuchungshaft, wie „Verdens Gang“ berichtet. Sie bestreiten alle Vorwürfe.
Laut der Zeitung ermittelt die Polizei in Nordland jetzt auch, ob es Verbindungen zu weiteren Brandstiftungen im vergangenen Jahr gibt. Die beiden Deutschen sollen sich im Juli 2024 in der Region Frøya in Zentralnorwegen aufgehalten haben – auch dort kam es zu mehreren verdächtigen Bränden. Die Polizei in Nordland stehe laut VG in Kontakt mit den Behörden in Trøndelag, um mögliche Parallelen zu prüfen.
Wenn Menschen Brände legen – Gefühl von Kontrolle und Überlegenheit
Nicht nur in Norwegen sorgt Brandstiftung durch deutsche Staatsbürger für Schlagzeilen. Auch in Deutschland schockierte kürzlich ein spektakulärer Fall:
Ein Feuerwehrmann gestand, über Jahre hinweg Brände im bayerisch-hessischen Grenzgebiet gelegt zu haben. Laut Staatsanwaltschaft setzte er dafür selbstgebaute Brandsätze mit Zeitzündern ein – überzogen mit brennbarem Lack, um Spuren zu vernichten. Insgesamt geht es um mehr als 20 Brände, darunter auch Angriffe auf bewohnte Wochenendhäuser. Verletzt wurde niemand. Vor Gericht erklärte der Mann, es sei ihm um das Gefühl von Kontrolle und Überlegenheit gegangen.
Verhalten im Brandfall: Diese Tipps können Leben retten
- Ruhe bewahren und die Feuerwehr unter 112 alarmieren. Keine Panik – klares Handeln ist entscheidend.
- Personen warnen und Gebäude zügig verlassen. Keine Aufzüge nutzen, Türen hinter sich schließen.
- Eigenschutz geht vor: Versuchen Sie nur dann zu löschen, wenn keine Gefahr für Sie besteht.
- Am Boden bleiben: Rauch steigt auf – auf Händen und Knien bleiben und durch ein Tuch atmen.
- Bei blockiertem Fluchtweg: In einem Raum bleiben, Türspalten abdichten, sich am Fenster bemerkbar machen.