„Nicht mehr tragbar": Deutsches Rentnerpaar verlässt nach 38 Jahren Urlaubsinsel Mallorca
Karl und Monika F. aus Mönchengladbach haben sich von Mallorca verabschiedet. Das Rentnerpaar lebte 38 Jahre lang mehrere Monate jährlich auf der Insel, seit 2015 in einer eigenen Mietwohnung. Sie genossen die Schönheit und Ruhe der Insel. Doch die zunehmenden Touristenströme und die damit verbundenen Kostenerhöhungen enttäuschten sie zunehmend. Ihr Mietvertrag lief aus und eine Verlängerung hätte das Doppelte gekostet.
„Das ist nicht mehr tragbar”, sagte Karl F. dem „Mallorca-Magazin". „Viele vermögende Einheimische wollen einfach immer mehr. Erst ‚verkaufen‘ sie ihre ganze Insel – und jetzt knöpfen sie den Menschen horrende Mieten ab.“
Deutsches Rentnerpaar verlässt enttäuscht Mallorca: „Wir sind bereit für etwas Neues“
Auch von der natürlichen Schönheit sei nicht mehr viel übrig, denn der Strand sei vielerorts ein „einziges hygienisches Desaster“. Nach fast 40 Jahren auf Mallorca zieht das Rentnerpaar ein Fazit. „Wir fühlen uns nicht mehr willkommen. Wir sind bereit für etwas Neues.“
Mallorca steht 2025 vor neuen Besucherrekorden
Mallorca steht vor einer Rekordsaison: Branchenexperten erwarten, dass die Besucherzahlen alle bisherigen Rekorde übertreffen. Die Insel kämpft seit Jahren mit den Schattenseiten des Massentourismus: So hat die Inselbevölkerung zunehmend das Gefühl, dass die touristische Entwicklung ihre Heimat zerstöre.
In Santanyí, an der Südostküste, wo sich viele Deutsche niedergelassen haben, eskalierten kürzlich die Proteste gegen Deutsche. Wie die „Mallorca Zeitung" (MZ) berichtete, beschmierten Unbekannte knapp 30 Lokale. Zudem wurden Sticker mit der Aufschrift „Deutsche raus” an Autos mit deutschem Kennzeichen geklebt.
Mallorca-Brandbrief der Immobilienmakler
Sogar Immobilienmakler warnen schon: In einem offenen Brief unterzeichnet von den beiden wichtigsten Immobilienmaklerverbänden der Insel kritisieren die Makler demnach die unaufhaltsam steigenden Immobilienpreise und die daraus resultierende Wohnungsnot. Sie weisen darauf hin, dass das "Recht auf angemessenen Wohnraum" auf den Balearen zunehmend ein Luxus sei – nicht nur für die Einheimischen, sondern auch für viele Arbeitnehmer und junge Familien.
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- Höhere Touristensteuern:
Auf den Balearen steigt die Übernachtungssteuer auf bis zu 5,85 Euro pro Person und Nacht. In Barcelona soll sie bis Ende 2025 sogar auf 14,38 Euro steigen. Kinder unter 16 sind ausgenommen. - Strenge Strandregeln:
Auf Gran Canaria drohen bis zu 500 Euro Bußgeld für das Sammeln von Muscheln, laute Musik oder Rauchen am Strand. Das Reservieren von Liegen mit Handtüchern wird auf Mallorca untersagt. - Alkoholverkauf eingeschränkt:
Auf Mallorca und Ibiza darf Alkohol künftig zwischen 21.30 Uhr und 8:00 Uhr nicht mehr verkauft werden – weder in Läden noch an Automaten. - Partyboote verboten:
Innerhalb einer Seemeile rund um bestimmte Zonen auf den Balearen dürfen keine Partys mehr auf Booten stattfinden – ein gezielter Schritt gegen exzessiven Partytourismus.