Bergführer stürzt bei Skitour in Tirol 200 Meter tief – Ursache ist wie aus einem Alptraum

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Mit einem Polizeihubschrauber wurde der Verletzte vom Hang der Wildspitze geborgen. © imago stock&people

Ein 65-jähriger Bergführer ist bei einer geführten Skitour auf die Wildspitze (Tirol) abgestürzt. Das Unglück geschah bei der Abfahrt.

Vent – Die Wildspitze in den Ötztaler Alpen ist mit 3768 Meter Höhe der höchste Berg Nordtirols und der Ötztaler Alpen und nach dem Großglockner (3798 Meter) der zweithöchste Berg Österreichs. Sie wird im Sommer wie im Winter sehr häufig bestiegen. Durch die Pitztaler Gletscherbahn ist sie als Tagestour zu besteigen.

Ein deutsdher Skiführer ist an der Wildspitze (Tirol) schwer verunglückt.
Das Gipfelmassiv der Wildspitze in Tirol. © Eibner-Pressefoto/EXPA/Groder via www.imago-images.de

Vier Routen zum Gipfel führen über Gletscher und erfordern volle Gletscher-Sicherheitsausrüstung. Die 50 Grad geneigte Nordwand. Der Normalweg führt aus dem Firnbecken nördlich des Mitterkarjochs über den Südwestgrat auf den Südgipfel und ist bei normalen Verhältnissen eine machbare Hochtour. 

Traumverhältnisse: Gruppe wollte durch Steilrinne ins Tal wedeln

Am Samstag (7. April) führte ein 65-jähriger deutscher Bergführer aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen drei Skitourengeher auf die Wildspitze. Traumhafter Tiefschnee und Sonnenschein pur sorgten für ein einmaliges Bergerlebnis. Danach fuhr die Gruppe vom Gipfel kommend gegen 11 Uhr auf Skiern über das Mitterkarjoch ab. Von dort aus wollte der Bergführer weiter durch eine südlich gelegene Steilrinne bis zur Ortschaft Vent im Ötztal abfahren.

Bei dieser Abfahrt durch die Steilrinne geschah das schier Unfassbare: Zeugenaussagen zufolge öffnete sich plötzlich eine Bindung. Der Bergführer verlor einen Ski und kam zu Fall. Der 65-Jährige stürzte laut Landespolizeikommando Tirol 150 bis 200 Meter durch die Rinne ab und überschlug sich dabei mehrfach. Erst im Auslauf kam er zum Liegen.

Bergführer wurde von Bezirkskrankenhaus in Uniklinik verlegt

Eine Zeugin, welche den Absturz bemerkt hatte, setzte sofort einen Notruf ab. Der Mann wurde von der Besatzung eines Notarzthubschraubers geborgen und mit Verletzungen unbestimmten Grades in das Krankenhaus Zams eingeliefert. Von dort wurde er in die Universitätsklinik Innsbruck verlegt, was auf schwerere Verletzungen schließen lässt. Die drei Skitourengäste wurden von der Besatzung des Polizeihubschraubers Libelle geborgen und unverletzt ins Tal nach Vent (Gemeinde Sölden) geflogen.

Am Wochenende hatten sich weitere Bergunfälle ereignet: In Südtirol stürzte bei Meran ein Rentner in den Tod. Am Zuckerhütl im Tiroler Stubaital stürzten fünf Bergsteiger ab.

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