„Habe Kreditkarten überzogen“ - Katlin gründete Start-up in der Küche und verkauft es nun für 795 Millionen
Katlin Smith verkaufte ihr Auto und überzog ihre Kreditkarten, um ihr Unternehmen zu finanzieren. Die Firma der heute 36-Jährigen verkauft Produkte aus Saat- und Nussmehlen in über 30.000 Geschäften.
2014 erhielt sie über zwei Millionen Dollar von Investoren. Danach wuchs Simple Mills zu einer der größten Marken für natürliche Snacks in den USA. CNBC berichtet, dass Flower Foods Katlins Startup Simple Mills für 795 Millionen Dollar, rund 767 Millionen Euro, übernommen hat.
„Je härter ich arbeitete, desto mehr Glück hatte ich“
Vor ihrer Zeit arbeitete Smith zunächst als Beraterin bei Deloitte, wie das Magazin „Forbes“ berichtet. Als sie den Entschluss fasste, sich selbstständig zu machen, mietete sie die „günstigste kommerzielle Küche überhaupt“. Schon ein Jahr später lagen ihre Produkte bei Whole Foods, einer amerikanischen Bio-Supermarktkette, im Regal.
Sie investierte 70.000 Dollar, rund 67.000 Euro, aus ihrem Ersparten, verkaufte ihr Auto, überzog ihre Kreditkarten und lieh sich Geld von ihren Eltern, um ihr Geschäft in Gang zu bringen. Doch ihre Hartnäckigkeit und die viele Arbeit zahlten sich am Ende aus. Trotzdem gesteht Katlin ein, dass auch eine große Portion Glück dabei war: „Je härter ich arbeitete, desto mehr Glück hatte ich“, sagt sie dem Magazin.
Resilienz als Schlüssel: Fünf Schritte zu mehr Widerstandfähigkeit
Katlin beschreibt ihre Resilienz als wichtigste Fähigkeit auf dem Weg zum Erfolg. Während der Anfangsphase hat sie sich laut CNBC bei „wirklich jedem“ gemeldet, um für ihr Start-up zu begeistern. Diese Fähigkeit, sich von den Umständen nicht unterkriegen zu lassen, ist ein Paradebeispiel für Resilienz in der Wirtschaft. Wer das lernen will, sollte laut FOCUS-Autor Dr. Michèl Gleich auf fünf Dinge achten.
- Akzeptanz: Rückschläge müssen als Teil einer Karriere hingenommen werden.
- Reflexion: Der beste Umgang mit ihnen ist, zu analysieren, wie die Fehler zukünftig vermieden werden können.
- Bewegung: Zur Stärkung des allgemeinen Wohlbefindens ist Bewegung ein wichtiger Schlüssel.
- Netzwerke: Ein starkes soziales Umfeld macht resilient. Außerdem sind Kontakte und gutes Sozialverhalten auch in der Berufswelt entscheidend.
- Pausen: Der Mensch ist keine Maschine. Gönnen Sie sich Pausen, um danach noch produktiver zu arbeiten.
Deutschland für Start-ups kein Spitzenland mehr
Erfolgsgeschichten wie die von Katlin Smith sind in Deutschland seltener. Verena Pausde etwa, die Chefin des Start-up-Verbands, kritisiert den Innovationsstandort Deutschland als nicht mehr Weltklasse.
Sie betont, dass das Land über hervorragende Forschung, viele Talente, eine starke industrielle Basis und ausreichend privates Kapital verfügt, jedoch die Komponenten nicht richtig zusammenbringt. Pausder fordert mutige Reformen, um die Situation zu verbessern.